Europawetter auf Abwegen

Hitzewelle in Spanien - Regen in Italien - so geht es weiter

von Amelie von Kruedener

So heiß war es noch nie zu dieser Jahreszeit. Die Hitzewelle hat Spanien, Portugal und Marokko in den vergangenen Tagen heimgesucht und neue Temperaturrekorde für den Monat April aufgestellt. Gleichzeitig geht Italien auf eine Regenperiode zu.
Oben im Video: So heiß wird es jetzt in Spanien.

Neuer Temperaturrekord in Spanien

26.03.2023, Spanien, l'Espunyola: Anwohner nehmen an einer Prozession teil, bei der die Statue einer Heiligen Jungfrau, die historisch mit Dürre in Verbindung gebracht wird (Our Lady of the Torrents), getragen wird. Landwirte und Gemeindemitglieder versammelten sich in dem kleinen Dorf l'Espunyola, um in einer Messe um Regen zu bitten. Alle drei Stauseen in der Nähe des Dorfes haben weniger als ein Drittel ihres Fassungsvermögens, der Stausee La Baells sogar nur ein Viertel, nachdem 30 Monate lang sehr wenig Regen gefallen ist. Foto: Emilio Morenatti/AP +++ dpa-Bildfunk +++
Menschen in l'Espunyola, Katalonien nehmen an einer Prozession teil, bei der die Statue einer Heiligen Jungfrau, die historisch mit Dürre in Verbindung steht, getragen wird. Die Hoffnung auf Wetterentspannung ist groß.

Schon das Jahr 2022 hat Spanien in Sachen Hitze gebeutelt. Es war das wärmste Jahr, damals begann die Hitze im Mai. In diesem Jahr ging es schon früher los. Die höchsten Temperaturen wurden in Südspanien gemessen, wo in Córdoba nun ein neuer Rekord für den April mit 38,8 Grad aufgestellt wurde, was auch ein europäischer Temperaturrekord ist. In Sevilla erreichten die Temperaturen fast 37 Grad im Schatten, was ebenfalls einen neuen Aprilrekord für die Stadt darstellt.

Gluthitze auch in den Nachbarländern

Auch Portugal und Marokko hatten mit der Hitzewelle zu kämpfen. In Mora, rund 100 Kilometer östlich von Lissabon, wurden 36,9 Grad gemessen, während Marrakesch, südlich von Casablanca, Höchstwerte von 41,3 Grad erreichte.

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Temperaturunterschiede von locker 10 Grad und mehr sind hier zu erkennen.

Trockenheit in ganz Spanien - und der Sommer kommt erst noch

26.04.2023, Spanien, Lleida: Blick auf den Stausee Llosa del Cavall in Lleida, Katalonien. Die Wassermenge, die sich in den Stauseen der katalanischen Binnenbecken angesammelt hat, erreicht nicht einmal 30 Prozent ihrer Kapazität. Foto: Lorena Sopêna/EUROPA PRESS/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Blick auf den Stausee Llosa del Cavall in Lleida, Katalonien. Die Wassermenge, die sich in den Stauseen der katalanischen Binnenbecken angesammelt hat, erreicht nicht einmal 30 Prozent ihrer Kapazität. Foto: Lorena Sopêna

Die Auswirkungen der Hitzewelle sind besorgniserregend. Die Temperaturen gefährden nicht nur die Gesundheit der Menschen, sondern auch die Umwelt. Die Vegetation trocknet aus und die Waldbrandgefahr steigt. Und wir haben gerade mal Frühling, der Sommer steht noch aus.

Hitzehöhepunkt überschritten

Bei uns so kalt, in Spanien so heiß. Die Lage der Hochs und Tiefs ist für die Unterschiede verantwortlich. Ein Hoch über dem Mittelmeer hat die heiße Luft aus der Sahara angezapft und diese nach Spanien gelenkt. Verstärkend kommt hinzu, dass das Hoch für viel Sonnenschein sorgt. Dadurch kann sich das Land und somit auch die Luft noch mehr aufheizen.

Der Hitzeschwerpunkt hat sich mittlerweile nach Algerien verlagert, wo ebenfalls neue Temperaturrekorde erwartet werden. In Spanien hat die Hitzewelle vorerst ein Ende gefunden. Gewitter ziehen auf, die Luft kühlt sich ab. Spanien kann erst einmal wieder durchatmen.

Urlaubswetter adieu: Italien wird nass, Alpenregion fällt auch aus

Für Norditalien, speziell für die bislang zu trockenen Regionen kommt es ebenfalls zu einer Entspannung für die Poebene und Gardasee, die unter Trockenheit leiden. Für Touristen, die sich ein sonniges verlängertes Wochenende erhofften, sieht es schlecht aus. Ab Sonntag werden Regenfälle und Gewitter erwartet, die große Niederschlagsmengen mitbringen können. Punktuell zeigen einige Modelle sogar bis zu 100 Liter. Die Regenschauer und Gewitter verlagern sich zum Anfang der Woche in Richtung Balkan sowie Mittel- und Süditalien.

Auch in den Alpen herrscht am Wochenende und Wochenanfang sehr durchwachsenes Wetter. Wolken, kräftiger Regen und Gewitter werden in der Schweiz und auch in Österreich für Anti-Wanderwetter sorgen.

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(avo)