Sonne macht sich im März rar
Klima-Prognose: Zu warm oder zu kalt - Wie wird das Klima dieses Jahr?
Ist es zu warm oder zu kalt? Wie normal waren die letzten Wochen und der erste Monat und das aktuelle Jahr bisher? Geht der Trend immer weiter, dass ein Jahr nach dem anderen zu warm wird? Wir vergleichen die aktuellen Messwerte in Deutschland und setzen diese in Bezug zum Klimamittel. Unsere Experten schätzen ein und beleuchten die Extreme und die Besonderheiten.
Oben im Video: Deutschlandtrend – so geht es mit den Temperaturen weiter
365-Tage-Klimatrend für Deutschland: Temperaturmittel im Vergleich
Die Temperaturkurve des langjährigen Durchschnitts gibt eine gute Prognose für das ab, was wir im laufenden Jahr in Sachen Wärme und Kälte noch zu erwarten haben. Und natürlich sagen Ihnen unsere Experten damit ebenfalls, ob es tendenziell zu warm, zu kalt oder am Ende normal temperiert durchs aktuelle Kalenderjahr gehen dürfte.
Klimatrend März 2023: Dunkler Monat mit zu geringem Niederschlag

Mit einem leichten Plus in Sachen Temperatur sind wir durch die erste Märzhälfte gegangen. Für so manche klingt das aufgrund der kalten Märztage verwunderlich, doch insgesamt war es im deutschen Durchschnitt noch ein wenig zu warm. Das Plus beträgt bisher 0,5 Grad und soll sich laut der Prognose bis Ende des Monats noch auf ein Plus von 2,4 Grad steigern. Das Thermometer sprang in den vergangenen Tagen bereits mehrmals über die 10 Grad, fiel dafür nicht mehr ganz so tief, wie im vorangegangenen Monat. Den Höchstwert erreichte Rheinfelden in Baden-Württemberg am 13. März mit 23,9 Grad. Sieger bei den Tiefsttemperaturen war in der ersten Monatshälfte Deutschneudorf-Brüderwiese mit -14,2 Grad am 1. März.
Der März hat sich eher von seiner grau-trüben Seite gezeigt, das merkt man auch an der Anzahl Sonnenstunden. Bisher schien die Sonne 4 Stunden weniger als im Klimamitte (1991 bis 2020). Die meiste Sonne bekam dabei noch der Norden ab (von der Zugspitze abgesehen). List auf Sylt durfte sich über knapp 80 Sonnenstunden freuen. Kronach in Bayern und Genthin in Sachsen-Anhalt mussten allerdings mit gerade mal 29 Stunden zurecht kommen.
Trotz des gefühlt täglichen Regens, steht die Summe des bisherigen Niederschlags eher unter dem Soll. Ganze 18 Liter fehlen im deutschen Mittel. Es fielen durchschnittlich nur etwa 13 Liter auf den Quadratmeter. Die Prognose geht im Gesamtmonat von einem Minus von 5 Litern aus, das uns fehlen wird. Den meisten Regen bekam dabei die Messstation in Saarbrücken-Ensheim ab. Dort wurden am 8. März 59 Liter Regen an einem Tag gemessen.
Klimatrend Februar 2023: Auch der Februar viel zu warm - erstmals über 20 Grad in 2023

Nachdem schon der Januar viel zu warm (4,1 Grad über dem Mittel) ins Jahr 2023 gestartet ist, tritt auch der zweite Monat in die gleiche Spur. Der Februar steht (Stand 28.02.2023) bei einem Plus von 2,7 Grad.
Kurze winterliche Phasen konzentrierten sich eher auf die erste Monatsdekade und auf das Monatsende. Dazwischen gesellten sich frühlingshafte Temperaturen mit lokalen Höchstwerten von 20,1 Grad in Garmisch-Partenkirchen. Das bundesweite Minimum wurde dabei am 7. an der Station Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge mit -17,5 Grad festgehalten.
Aufwärts ging es auch mit der Sonnenscheindauer. Mit gut 90 Stunden übertraf die Februarsonne ihr Soll von 72 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um 25 Prozent. An der Grenze zur Schweiz und im Allgäu wurden teilweise über 130 Stunden Sonnenschein erfasst. Besonders viel Sonne tanken ließ sich im Zeitraum vom 7. bis zum 9., als wir die sonnigsten Tage seit der ersten Oktoberdekade 2022 erlebten. Mit fast 8 bis 10 Stunden wurde die astronomisch maximal mögliche Strahlungsdauer vollständig ausgereizt.
Zurück blieb allerdings die monatliche Niederschlagsausbeute, insbesondere im Südwesten. Am Oberrhein, in Rheinhessen sowie im Saarland fielen regional nur um 5 l/m². Im Sauerland, Erzgebirge, Bayerischen Wald und an den Alpen fielen teils über 100 l/m². Dort registrierte Ruhpolding-Seehaus am 2. mit 52,5 l/m² den bundesweit größten Tagesniederschlag.
Diagramm: Temperaturabweichung vom Durchschnitt in Deutschland aus dem Jahr 2022

Diagramm: Temperaturabweichung vom Durchschnitt in Deutschland

TOP 10 der wärmsten Jahre in Deutschland
Hier sind die TOP 10 der wärmsten Jahre in Deutschland mit ihrer Abweichung gegenüber der Durchschnittstemperatur der Referenzperiode 1961 bis 1990 (8,2 Grad):
- 2022: +2,28 Grad
- 2018: +2,25 Grad
- 2020: +2,23 Grad
- 2014: +2,13 Grad
- 2019: +2,08 Grad
- 2015: +1,74 Grad
- 2000: +1,67 Grad
- 2007: +1,65 Grad
- 1994: +1,50 Grad
- 2011: +1,44 Grad
Vorsicht! Klima ist nicht gleich Wetter - was ist der Unterschied?
Die Begriffe Klima und Wetter hängen zwar zusammen, sind aber natürlich nicht gleich zu setzen. Der Begriff Klima beschreibt das durchschnittliche Wetter über einen längeren Zeitraum. In der Regel sind es 30 Jahre. Hierzu wird bei unseren Grafiken noch das durchschnittliche Wetter, also das Klima, des Referenz-Zeitraumes von 1961 bis 1990 angezeigt. Hier erfolgt eine Umstellung in Kürze. Generell gilt aber: Die vergangenen 30 Jahre (1991 bis 2020) waren rund ein Grad wärmer als die davor liegenden Jahre im Zeitfenster von 1961 bis 1990.
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(bal, kfb, oha)