Wenn Donner grollen und Blitze zucken
Wetterlexikon: Gewitter
Was ist ein Gewitter?
Ein Gewitter ist ein meteorologisches Phänomen, das sich in luftelektrischen Entladungen ausdrückt. Während viele altertümliche Religionen seine eindrucksvolle Erscheinung mit einem Zeichen der Götter erklärten, weiß man heute, dass sich Blitz und Donner aus aufsteigenden Luftströmungen bilden.
Gewitterwolken haben typischerweise die Form eines Pilzes mit flacher Oberseite
Feuchtwarme Luftmassen steigen dabei auf und bilden Wolkentürme bis zu einer Höhe von 8 bis 15 km. Höher kann die Luft nicht aufsteigen, denn hier beginnt die Tropopause. Diese Atmosphärenschicht ist besonders stabil und wirkt wie ein Deckel auf die aufsteigende Luft, die sich dann stattdessen seitwärts ausbreitet. Deshalb haben Gewitterwolken typischerweise die Form eines Pilzes mit flacher Oberseite. Dann spricht man von einem "Amboss". In der Fachsprache werden Wolkentürme aber auch als "Cumulonimbus" bezeichnet.
Starke Niederschläge von Tropfen oder Eiskörnern sind ebenfalls Merkmal eines richtigen Gewitters. Die starken Aufwinde können Hagelkörner mehrfach in die Höhe tragen, wodurch diese immer weiter anwachsen – bis die Wolke sie nicht mehr halten kann. Die Wassertröpfchen in der Gewitterwolke laden sich elektrostatisch auf und entladen sich dann wieder mit Blitzen. Diese heizen die Luft auf, die sich dann ruckartig ausdehnt – und den Donner verursacht.
Der "Overshooting Top" ist ein Merkmal bei besonders starken Gewitterwolken. Manchmal durchstoßen die Aufwinde doch die Tropopause und erreichen die Stratosphäre. Dann bildet sich eine Aufwölbung auf der Oberseite des "Ambosses".