Keine eindeutige Sache
Wann beginnt der Frühling?
Wann ist eigentlich Frühling?
Der Frühling, auch "Frühjahr" oder "Lenz" genannt, ist eine der vier Jahreszeiten. Auf der Nordhalbkugel beginnt der meteorologische Frühling am 1. März und besteht aus den Monaten März, April und Mai, auf der Südhalbkugel beginnt er am 1. September und umfasst entsprechend September, Oktober und November. Hintergrund für diese Festlegung war, dass sich ganze Monate einfacher statistisch auswerten ließen. Darüber hinaus stellte man aber auch fest, dass die meteorologischen Jahreszeiten die klimatische Situation der Jahreszeiten in den meisten Teilen Deutschlands besser widerspiegeln als die astronomischen Jahreszeiten.
Im Video sehen Sie, wie sich der Frühling über Europa ausbreitet.
Astronomischer oder kalendarischer Frühlingsanfang
Astronomisch und kalendarisch gesehen beginnt der Frühling, wenn der Tag und die Nacht genau gleich lang sind, was am 20. oder am 21. März eines Jahres der Fall ist. 2022 beginnt der Frühling am 20. März um 16.33 Uhr
Beginn des phänologischen Frühlings

Eine nicht ganz so einfache Antwort erhält man, wenn man den Frühlingsbeginn mit den phänologischen Jahreszeiten in Zusammenhang bringt. In der Phänologie werden die im Jahresablauf periodisch wiederkehrenden Wachstums- und Entwicklungserscheinungen der Pflanzen betrachtet und in Phasen eingeteilt. Nach der phänologischen Uhr gibt es im Frühling drei Phasen: Vor-, Erst- und Vollfrühling. Ihren jeweiligen Beginn kann man durch sogenannte Leit- bzw. Ersatzphasen ermitteln. Als Leitphase für den Vorfrühling dient dabei der Blütenbeginn der Hasel, für den Erstfrühling der Blütenbeginn der Forsythie und für den Vollfrühling der Blütenbeginn der Apfelbäume. Für die jeweiligen Phasen konnte aus Beobachtungen in den letzten Jahren ein mittleres Eintrittsdatum gefunden werden. Demnach beginnt der Vorfrühling durchschnittlich am 13. Februar, der Erstfrühling am 26. März und der Vollfrühling am 27. April.
Statistischer Frühlingsbeginn
Eine weitere Antwort auf die Frage, wann der Frühling kommt, lässt sich aus statistischen Betrachtungen finden. Dazu definieren wir uns (recht willkürlich) einen "statistischen Frühlingsbeginn", wobei an drei aufeinanderfolgenden Tagen mindestens an zwei Tagen eine Höchsttemperatur von über 15 Grad erreicht werden soll und es dabei vorherrschend trocken und heiter ist. Schaut man sich die vergangenen 11 Jahre an, so begann der Frühling diesen Kriterien nach im Süden (repräsentiert durch München-Stadt) durchschnittlich am 15. März und im Norden (vertreten durch Hamburg) am 1. April.
Frühlingsgefühle und Frühjahrsmüdigkeit
Der Frühling ist also gar keine so eindeutige Sache, auch seine Auswirkungen nicht: Die steigende Lichtintensität, die zu dieser Jahreszeit stattfindet, verursacht bei Mensch und Tier eine vermehrte Ausschüttung der Glückshormone Serotonin und Dopamin, die für die sogenannten „Frühlingsgefühle“ sorgen. Jedoch leiden auch zahlreiche Menschen unter der Frühjahrsmüdigkeit, deren Grund vermutlich die durch wärmere Temperaturen und längere Tage bedingte hormonelle Umstellung ist.
Quelle: DWD, wetter.de