Hitze ist nicht weit weg

Wie läuft die Weichenstellung für den Sommer?

von Oliver Hantke & Björn Alexander

Spanien ächzt unter einer Rekord-Hitzeglocke und in Teilen Frankreichs klopft der Sommer an. Was müsste jetzt passieren, damit es auch bei uns mit der Wärme passt? Und vielleicht wird es ja schon bald was in Sachen 25 Grad.

Spanien im Hochsommer, Deutschland im Bibber-Modus

Während Spanien unter enormer Dürre leidet und sich dort im Prinzip über Monate Hochdruckeinfluss behauptet, führte die wettersteuernde Strömung die Tiefdruckgebiete wiederholt zu uns nach Deutschland. Das bescherte uns einen regenreichen März und einen nassen und kühlen April, der Iberischen Halbinsel auf der anderen Seite schon sehr früh Hitze und ausgewachsene Hitzewellen.

Könnte die Hitze in Spanien ihren Weg bis zu uns finden?

Grundsätzlich sind ab etwa Mitte April auch Hitzetage jenseits der 30 Grad-Marke bei uns in Deutschland denkbar. Die Rekorde liegen im April nämlich bei um die 30 bis knapp 33 Grad. Aber dafür braucht es eben eine entsprechende Wetterlage. Beispielsweise mit einem Tief über Westeuropa, das die Wärme nordostwärts führt. Garniert mit einem Hoch über Mitteleuropa und schon hätten wir hierzulande Frühsommer. Gerät unser Wetter beispielsweise im Juli in eine derartige Konstellation, dann würden uns neben reichlich Sonnenschein auch ausgereifte Hitzeschlachten erwarten.

Juli 2023: „Sommermärchen” in aktuellen Prognosen

Prognose für den Juli 2023 - so könnte der Hochsommer uns Hitze und Trockenheit bringen
Hitze und Dürre könnten uns einen extremen Kernsommer bescheren

Für den Juli 2023 schlägt uns die experimentelle Langfrist derzeit zwei Ansätze vor. Insbesondere die Berechnungen basierend auf dem Europäischen Wettermodell verfolgen hierbei schon seit geraumer Zeit einen sehr intensiven Fahrplan. Analog zum Juli 2006, der uns – nach einem nassen und eher kühlen April – mit einem fünf Grad zu warmen Juli das sogenannte „Sommermärchen” bescherte, springt auch der diesjährige Juli ordentlich aus der Reihe. Fast 3 Grad überm Durchschnitt und kaum Regen. Das spricht für einen hochgradigen Sommermonat.

NOAA hält dagegen

Meinung Nummer 2 in der Langfrist sind die Bewertungen des Amerikanischen Wetterdienstes NOAA. Demnach wäre der Juli 2023 zwar ebenfalls deutlich zu warm, aber auch durchschnittlich nass bis zu nass. Und auch der August würde den Prognosen nach etwas zu warm und meistens normal nass verlaufen.

Wie wird das Wetter im Juni 2023?

Vorhersage und Trend für den Juni 2023 - könnte es ein Unwettermonat werden?
Wärme und Regen - eine unwetterträchtige Kombination könnte uns im Juni blühen

Beide Vorhersage-Szenarien sehen den Juni 2023 temperaturtechnisch überm Durchschnitt. Dabei wären auch Unwetterlagen zwischen den wechselnden Luftmassen denkbar beziehungsweise wahrscheinlich. Zumindest spricht einiges dafür, dass es intensiv hergehen könnte im Juni 2023. Den Anfang der Weichenstellung für den Sommer macht allerdings wohl der Mai, bei dem die längerfristigen Vorhersagen aktuell wieder ein bisschen drauf gelegt haben.

Lese-Tipp: Das alles kann der Juni wettertechnisch

Erste Sommertage im Mai 2023

Prognose für den Mai 2023 - 25 Grad wären in der ersten Maiwoche möglich
Den Regen etwas nach hinten gerechnet - damit wird es in der ersten Maiwoche spannend für die 25 Grad

Schauen wir auf die taufrischen Prognosen und Computertrends, dann erwirtschaftet sich der Mai vielleicht doch einen größeren Regenüberschuss. Aber das noch nicht in der ersten Mai-Woche. Und damit erhöhen sich in dieser Zeit die Chancen auf sommerlichere Temperaturen in einige Regionen Deutschlands. Gedeckt wird diese Entwicklung auch von einem Teil der normalen Wettermodelle. So oder so lassen die Trends aber deutliche Gehversuche des Frühsommers ab Mitte Mai vermuten. Eine spannende Weichenstellung sowohl für die ersten 25 Grad des Jahres als auch für den Sommer 2023.

Wonnemonat im Wettercheck: Sommer und Winter – der Mai kann alles

Vorsicht bei der Langfrist

Langfristberechnungen sind mit entsprechender Vorsicht zu genießen. Denn mit den Computertrends über fünf bis bis zehn Tage im Voraus oder gar mit Blick auf ganze Monate oder Jahreszeiten hinaus, verlassen wir die klassischen Wetterprognosen und wechseln in den experimentellen Bereich. Das sind eigentlich eher Hilfsmittel, die zum Beispiel der Energiewirtschaft dienen können.

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(bal, oha)