Folgen für Gesundheit und Gesellschaft

Die Erde kocht: Was jetzt auf uns zukommt

von Amelie von Kruedener

Der Klimawandel beschleunigt sich. In nur zehn Jahren stieg die Temperatur um 0,26 Grad. Schmelzende Gletscher, bedrohte Ernten und überflutete Küstenstädte zeigen, wie dringend Lösungen sind. Was kommt auf uns zu, wenn nichts getan wird?
Im Video des neuen Klima Updates spricht Christian Häckl von den neuesten Erkenntnissen.

Temperaturanstieg: Folgen für Ökosysteme und Gesellschaft

Der rapide Temperaturanstieg der letzten Dekade hat weitreichende Folgen für das globale Klima und stellt Mensch und Natur vor enorme Herausforderungen. Die Erwärmung der Erde um 0,26 Grad zwischen 2014 und 2023 und die Prognosen eines weiteren drastischen Anstiegs der globalen Durchschnittstemperatur. Die Auswirkungen auf verschiedene Bereiche des Lebens sind nicht zu vermeiden. Der Klimawandel zeigt sich eben nicht nur in den ansteigenden Temperaturen, sondern auch in vielfältigen Konsequenzen für Ökosysteme, Gesundheit und wirtschaftliche Strukturen.

Auswirkungen auf Landwirtschaft und Nahrungsmittelsicherheit

Eine der größten Herausforderungen betrifft die globale Nahrungsmittelversorgung. Landwirtschaftliche Flächen sind zunehmend den Folgen extremer Wetterereignisse ausgesetzt. Dürren, Überschwemmungen und Hitzewellen beeinträchtigen die Anbaukulturen und führen zu Ernteausfällen. Besonders in Regionen, die ohnehin mit knappen Wasserressourcen kämpfen, wie etwa in Teilen Afrikas und Asiens, verschärft sich die Lage. Die Ertragsverluste könnten zu steigenden Nahrungsmittelpreisen führen und die Ernährungssicherheit von Millionen Menschen gefährden.

Forschungen zeigen, dass besonders hitzeempfindliche Kulturen wie Weizen und Mais in Zukunft verstärkt betroffen sein könnten, was die globale Landwirtschaft vor enorme Anpassungsanforderungen stellt.

Anstieg des Meeresspiegels und Küstenschutz

Durch den Temperaturanstieg schmelzen Gletscher und Eisschilde, was einen direkten Einfluss auf den Meeresspiegel hat. In den kommenden Jahrzehnten wird erwartet, dass Küstenstädte weltweit mit immer größeren Überflutungsrisiken konfrontiert sein werden.

Besonders stark betroffen sind Länder wie Bangladesch, die Niederlande und Inselstaaten im Pazifik. Der Küstenschutz erfordert hier massive Investitionen in Deiche, Dämme und weitere Schutzmaßnahmen. Länder wie die Niederlande sind bereits Vorreiter in der Entwicklung innovativer Küstenschutzsysteme, während ärmere Regionen oft kaum die finanziellen Mittel haben, um sich gegen die steigenden Wassermassen zu wappnen.

Earth and wooden puppet looking at a thermometer with a magnifying glass. Rising temperatures, global warming concept
Die Klimakrise hat große Auswirkungen auf unser Leben, unsere Gesundheit, unsere Gesellschaft. Da kommt einiges auf uns zu, das wir in den Griff bekommen müssen.

Gesundheitsrisiken durch Klimaveränderungen

Mit dem Klimawandel steigt auch das Risiko für die Verbreitung von Krankheiten, die durch Mücken und andere Insekten übertragen werden. Höhere Temperaturen und veränderte Niederschlagsmuster schaffen günstige Bedingungen für Krankheiten wie Dengue, Zika und Malaria. Diese Krankheiten, die bislang vor allem in tropischen Regionen auftraten, breiten sich zunehmend in Gebieten aus, die früher nicht betroffen waren. Gesundheitsbehörden stehen vor der Aufgabe, sich auf diese neuen Herausforderungen einzustellen, um zukünftige Epidemien zu verhindern. Gleichzeitig stellen Hitzewellen eine direkte Bedrohung für die menschliche Gesundheit dar, insbesondere in Städten, wo die „Wärmeinsel-Effekte“ die Temperatur weiter ansteigen lassen.

Migration und Klimaflüchtlinge

Der Temperaturanstieg und seine Folgen führen auch zu massiven Veränderungen in den Lebensbedingungen von Millionen Menschen. Durch Wüstenbildung, Anstieg des Meeresspiegels und den Verlust von fruchtbarem Land werden immer mehr Menschen gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Klimaflüchtlinge, die vor den Folgen des Klimawandels fliehen, werden in den kommenden Jahrzehnten eine wachsende Herausforderung für die internationale Gemeinschaft sein. Besonders in Küstengebieten, in denen der steigende Meeresspiegel ganze Städte und Dörfer unbewohnbar macht, ist das Problem schon spürbar.

Was kann man tun, wie sich anpassen?

Trotz dieser alarmierenden Entwicklungen gibt es Möglichkeiten, die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern und sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Technologische Innovationen wie CO₂-Entnahmeverfahren oder der Einsatz erneuerbarer Energien spielen eine zentrale Rolle in der Minderung des Klimawandels. Gemeinden, oder Städte wie Hamburg entwickeln neue Ansätze, um sich gegen die Folgen der Erwärmung zu wappnen. Dazu zählen Maßnahmen wie die Begrünung von Städten, um den Wärmeinsel-Effekt zu reduzieren, oder der Ausbau von Infrastrukturen, die besser auf extreme Wetterereignisse vorbereitet sind.

Insgesamt zeigt sich, dass der Klimawandel nicht nur eine ökologische, sondern auch eine soziale und wirtschaftliche Herausforderung darstellt. Eine umfassende und global koordinierte Anpassungsstrategie ist notwendig, um die schlimmsten Folgen zu verhindern und eine nachhaltige Zukunft für die kommenden Generationen zu sichern.

(avo)