Klima-Ungerechtigkeit

Superreiche verursachen extrem viel Treibhausgas

Der Klimawandel ist nicht nur ein großes Problem für den ganzen Planeten – er ist auch sehr ungerecht. Reiche Länder haben am meisten Treibhausgas in die Atmosphäre gepumpt – und arme Teile der Weltbevölkerung leiden am stärksten unter den Folgen des Klimawandels. Außerdem sind Mädchen und Frauen besonders betroffen.
In dieser Folge des Klima Updates zeigt Bernd Fuchs, wie viel mehr Kohlenstoffdioxid (CO₂) von Superreichen produziert wird als von ärmeren Menschen.

CO₂-Fußabdruck der Reichen und Armen

Das Grundprinzip des geschilderten Missverhältnisses ist schon lange bekannt – aber bei den Details wird es komplizierter. Eine umfangreiche Studie hat den CO₂-Fußabdruck der Reichen und Armen im Jahr 2019 genau untersucht. Die Ergebnisse sind dramatisch.

Der Bericht Climate Equality: A Planet For The 99 Percent wurde von dem internationalen Verband Oxfam zusammen mit dem Stockholm Environment Institut erstellt und im November letzten Jahres veröffentlicht.

Yachten, Privatjets und Investitionen in klimaschädliche Industrien

„In 2019 war das reichste 1 Prozent verantwortlich für 16 Prozent der globalen Kohlenstoff-Emissionen, so viel wie die Emissionen der ärmsten 66 Prozent der Menschheit (5 Milliarden Menschen)“, heißt es in der Kurzfassung des Oxfam-Berichts.

Die gewaltigen Treibhausgas-Emissionen der Superreichen entstünden duch:

  • Konsum, beispielsweise durch Yachten, Privatjets und einen allgemein großzügigen Lebensstil,
  • und durch Investitionen und Unternehmensanteile in stark klimaschädlichen Industrien.

Außerdem beschuldigt Oxfam die Superreichen, einen zu starken Einfluss auf Medien, Wirtschaft und Politik auszuüben.

Klimawandel trifft Ärmere besonders hart

Reiche verursachen demnach deutlich mehr Treibhausgas, während die Ärmeren besonders stark unter dem Klimawandel leiden. Oxfam erläutert, dass der Globale Süden, kleine Inselstaaten und andere besonders gefährdete Länder besonders unter dem Klimawandel leiden würden.

Außerdem könnten wohlhabendere Länder (und Menschen) sich besser vor dem Klimawandel schützen: zum Beispiel durch sicherere Häuser, Klimaanlagen und Versicherungen. Obendrein hätten Reiche einen besseren Zugang zu Bildung und könnten sich dementsprechend besser über Risiken informieren.

Oxfam fordert mehr Klimagerechtigkeit

Oxfam fordert politische Maßnahmen wie Steuern, um die Schere zwischen Arm und Reich zu schließen und um den Klimawandel zu bremsen. Zu diesem Thema wird es voraussichtlich bald eine weitere Folge des Klima-Updates geben. (cli)