Weniger Schwefeldioxid, weniger Feinstaub und weniger Stickoxide

Bessere Luft dank Emissionshandel

Eigentlich soll der Emissionshandel in der Europäischen Union (EU) den Ausstoß des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid (CO2) regeln und senken. Dadurch soll der Klimawandel gebremst werden. Eine Studie hat nun gezeigt, dass sich durch den Emissionshandel aber zusätzlich auch die Luftqualität verbessert haben könnte – das wäre unmittelbar für unsere Gesundheit günstig.
In der aktuellen Folge des Klima Updates erläutert Bernd Fuchs diese gesunde Nebenwirkung.

Der Emissionshandel in der EU

Der Emissionshandel wird in der EU seit 2005 betrieben: Unternehmen, die viel CO2 ausstoßen, müssen als Ausgleich Emissionszertifikate kaufen. Andere Firmen, die CO2 sparen, können ihre Zertifikate verkaufen und dadurch Geld einnehmen. Dadurch entstehen wirtschaftliche Anreize, CO2 zu sparen. Die Maßnahme zeigt Wirkung: Laut Umweltbundesamt stoßen die betroffenen Branchen heute 38 Prozent weniger Treibhausgase aus als 2005.

Saubere Luft als Nebeneffekt

Indirekt scheint der Emissionshandel noch zu deutlich verbesserten Luftqualität geführt zu haben. Allerdings sind diese Ergebnisse bisher nur wenig belegt, weil der Fokus in erster Linie auf Kohlenstoffdioxid liegt. Wissenschaftler haben im Sommer eine Studie veröffentlicht, die einen deutlichen Rückgang von Schadstoffen in den letzten Jahrzehnten bilanzieren und einen Zusammenhang zum Emissionshandel vermuten. Das gilt für Feinstaub, Schwefeldioxid und Stickoxide.

Dadurch würde das aufwendige Klimaschutzinstrument Emissionshandel eine weitere gesellschaftliche Bedeutung erlangen, die besonders anschaulich wären. Die Wissenschaftler schreiben, dass die bessere Luft zu Einsparungen im Gesundheitsystem von möglicherweise Hunderten von Milliarden Euro betragen kann.

Natürlich hängt Klimaschutz sowieso mit Gesundheitschutz zusammen. Das gilt zum Beispiel für Europa im Hinblick auf Hitzewellen oder auch auf Tropenkrankheiten. Weltweit bedeutet der Klimawandel unmittelbare Gefährdungen durch Extremwetterereignisse und mögliche Ernährungs- und Trinkwasserengpässe. (cli)