Asiatische Tigermücke ist nicht das einzige Problem

Tropenkrankheiten durch Mücken in Deutschland

Mit dem Klimawandel machen es sich neue Mückenarten wie die asiatische Tigermücke bei uns gemütlich. Wärmere Sommer und seltenere Winterfröste sind für die Tiere günstig. Aber auch die alteingesessenen Mücken können zum Beispiel das West-Nil-Fieber übertragen.
In der aktuellen Folge des Klima Updates erläutert Bernd Fuchs das Problem.

Die asiatische Tigermücke ist in Deutschland nicht allein

Ein Schild weist während der Vorstellung des Pilotprojekts «Tigermückenpopulation in Treptow-Köpenick» in der Kleingartenanlage Grüne Weide auf die Tigermücke hin. Das Pilotprojekt ist Bestandteil des Maßnahmenplans zur Abwehr der invasiven Tigermücke in Berlin.
Warnplakat vor Tigermücken im Pilotprojekt "Tigermückenpopulation in Treptow-Köpenick"

Längst ist die asiatische Tigermücke in Deutschland ein Thema. Mehr Informationen gibt es hier: Die wärmeliebenden Krankheitsüberträger lauern in unseren Gärten. Wie diese Tiere überhaupt hierher kommen ist durchaus interessant. Beim Robert Koch Institut (RKI) heißt es dazu:

„Tropische Stechmücken können direkt über die Handelswege – über Flug-, Schiffs- und LKW-Verkehr – in andere Länder gelangen. So sind erste Exemplare der Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus) schon vor Jahrzehnten vermutlich über den Gebrauchtreifenhandel nach Südeuropa gekommen und haben sich dort in klimatisch geeigneten Gebieten flächendeckend ausgebreitet. Von Südeuropa aus wurden dann immer wieder Tigermücken auf LKW oder in Privatautos nach Deutschland mitgenommen. Seit 2007 haben sich in einigen Regionen Tigermücken-Populationen etabliert“ (...) „Seit 2007 haben sich insgesamt 5 invasive Mückenarten in Deutschland etabliert, von denen drei als Vektoren für Krankheiten in Frage kommen - die asiatische Tigermücke (Aedes albopictus), die Japanische Buschmücke (Aedes japonicus) und die koreanische Buschmücke (Aedes koreicus).“

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West-Nil-Fieber-Fälle in Deutschland im Zeitraum Juli bis September

Detelf Beetz legt während der Vorstellung des Pilotprojekts «Tigermückenpopulation in Treptow-Köpenick» in der Kleingartenanlage Grüne Weide ein Netz über einer Wassertonne, um zu Verhindern, dass sich Tigermücken dort vermehren können. Das Pilotprojekt ist Bestandteil des Maßnahmenplans zur Abwehr der invasiven Tigermücke in Berlin.
Ein gutes Hausmittel um das Risiko von Mückenpopulationen gering zu halten: Regentonnen mit einem Netz abdichten

In Deutschland ist offenbar bereits das West-Nil-Fieber übertragen worden. Nach Angaben des RKI lagen die Fälle im Zeitraum Juli bis September: „Die bislang in Deutschland gemeldeten West-Nil-Fieber-Fällen bei Menschen hatten Erkrankungsbeginne von Mitte Juli bis Anfang Oktober. Die Infektionszeitpunkte lagen vermutlich jeweils ca. in der Woche vorher, also ca. von Juli bis September.“

Zu Erkrankungen, die aus dem Ausland eingeschleppt worden sind heißt es: „Reiseassoziierte Infektionen mit Malaria, Dengue-, Chikungunya- und Zikavirus treten in Deutschland im ganzen Jahr auf. Eine Weiterübertragung in Deutschland durch heimische Stechmücken ist jedoch nur im Sommer und Frühherbst denkbar, weil dazu relativ konstant hohe Temperaturen erforderlich sind.“

Wo gibt es mehr Informationen?

Wer sich für dieses Thema interessiert oder sich Sorgen macht, kann die Internetseite des RKI aufsuchen. Dort haben die Experten die wichtigsten Informationen zusammengetragen.