Stechmücken im Spätsommer

Warum die Blutsauger jetzt lästiger werden – und wie wir uns vor ihnen schützen können

von Philip Altrock

ARCHIV - 19.07.2020, Brandenburg, Frankfurt (Oder): Mehrere Mücken der Art Aedes vexans sind auf dem Arm einer Frau zu sehen. (zu dpa "Sommer, Sonne, Stechmücke - Wetter günstig für die Brut") Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Mücken sind auch im Spätsommer lästig.

Den Genuss der letzten sommerlichen Tage können sie uns nochmal so richtig vermiesen: Stechmücken. Auch sie werden jetzt und im Herbst wieder lästiger. Das Gefühl, dass wir zum Saisonende mehr mit den Plagegeistern zu kämpfen haben, ist leicht erklärt.

Mehr Niederschlag sorgt für mehr Mücken

Thema: Hochwasser , Symbole, Wetter, Deutschland, Rheinland-Pfalz, Speyer, Rheindamm, 17.11.2023, überflutete Rheinauen. Rückhaltebecken in den Altrheinauen in Speyer. *** Flood topic, symbols, weather, Germany, Rhineland-Palatinate, Speyer, Rhine dam, 17 11 2023, flooded Rhine floodplains retention basin in the old Rhine floodplains in Speyer
Überschwemmte Felder im Frühling Sommer sind perfekte Brutplätze für Stech- und Überschwemmungsmücken

Wenn es im Sommer viel regnet, ist das für die Blutsauger ideal. Sie mögen es nämlich warm und feucht, um sich fortzupflanzen. Vor allem in Regionen mit Überschwemmungen und hohen Wasserpegeln entstehen so zusätzliche Oasen für Mücken. Zeitweise kann es dort zu regelrechten Plagen kommen. Da auch der Sommer 2024 ein nasser war, gab es wieder optimale Bedingungen für sie.

Wird es kälter, kommen die Mücken zu uns

Wenn die Temperaturen gen Herbst weiter sinken und die Nächte sich immer weiter abkühlen, brauchen die verbleibenden Mücken einen Unterschlupf. Oft kommen sie dann in unsere Häuser – angelockt durch Wärme und Licht. Dann kann es sich anfühlen, als würden die fliegenden Nervensägen präsenter sein als je zuvor.

Vor allem weibliche Mücken benötigen das Blut für ihren Nachwuchs. Zieht sich die Wärme im Spätsommer hin, so bleiben auch sie länger aktiv. Später ziehen auch sie sich in Häuser zurück. Dort gehen sie uns aber nicht auf die Nerven, sondern verkriechen sich in Keller oder Dachboden, um dort zu überwintern.

Schutz im Haus

Lavender and Sage plants
Er riecht gut für uns und schlecht für viele Insekten und Spinnen: Lavendel. Pflanzen, die ätherische Öle produzieren, können Mücken von uns fernhalten

Natürlich muss sich nicht jeder den Blutsaugern schutzlos aussetzen. Verschiedene Methoden können dabei helfen, sie auf Abstand zu halten.

Wer abends gerne lüftet und dabei im Haus die Lichter anlässt, sollte in Moskitonetze für seine Fenster investieren. Sie sind auch im Spätsommer noch eine große Hilfe und halten allerlei Insekten fern.

In der Wohnung helfen außerdem Pflanzen – gerade die, die ätherische Öle produzieren. Wie Minze oder Zitronengras. Auch Lavendelsäckchen oder Duftlampen im Schlafzimmer können dafür sorgen, dass wir im Dunkeln nicht durch das unangenehme Surren der Mücken wachgehalten werden. Zusätzlich halten die Düfte auch andere Krabbler fern, die sich gerne im Haus ausbreiten, wenn es kühler wird. Spinnen etwa mögen den Lavendelgeruch auch nicht.

Was im Garten und an der frischen Luft zu beachten ist

Wer sich gerade abends und während der Dämmerung draußen aufhalten will, sollte zu Insektensprays greifen. Zusätzlich sorgen lange Ärmel und lange Hosen für Schutz am Körper. Gerade im Herbst keine schlechte Idee, wenn sie gleichzeitig Wärme an kühlen Abenden spenden.

Die Pflanzen, die in der Wohnung vor Mücken schützen, tun dies auch im Garten. So können Zitronengras, Rosmarin, Minze und Co., unweit von der Terrasse gepflanzt, auch draußen für guten natürlichen Schutz sorgen.

Es ist außerdem wichtig, Wasserstellen im Garten zu kontrollieren. Egal ob Teich, Gießkanne oder Regentonne: sie alle bieten hervorragende Brutplätze für die Insekten. Kleinere Wasserbehälter sollten geleert werden. In Teich und Tonne helfen BTI-Tabletten aus dem Baumarkt oder Gartencenter. Sie beinhalten Bakterien, die einerseits Mückenlarven töten können und andererseits ungefährlich für Mensch und Tier sind.