Schöne und unschöne Fakten
Korallenriffe: Was sie zerstört, und warum wir sie schützen müssen
Korallenriffe gehören zu den faszinierendsten und vielfältigsten Ökosystemen der Erde. Diese farbenfrohen Unterwasserlandschaften sind nicht nur ein visuelles Spektakel, sondern spielen eine zentrale Rolle im globalen Ökosystem.
Video: In der aktuellen Folge des Klima Updates zeigt Bernd Fuchs, wie unglaublich Korallen auf Beschallung reagieren.
Natürliche Rückzugsorte und Schutzschilde für die Küsten
Korallenriffe bieten Lebensraum für viele Arten, von winzigen Plankton bis hin zu großen Raubfischen. Die komplexe Struktur der Riffe bietet Schutz und Nistplätze, was die Nahrungsketten im gesamten marinen Ökosystem unterstützt.
Diese Riffe schützen Küsten vor den Auswirkungen des Klimawandels und reduzieren die Anfälligkeit von Gemeinden für Überschwemmungen. Der Verlust von Korallenriffen gefährdet nicht nur die Biodiversität, sondern auch die Lebensgrundlage vieler Menschen.

Fakten zur Bedeutung von Korallenriffen
- Biodiversität: Korallenriffe beherbergen etwa 25 Prozent aller marinen Arten, obwohl sie nur 0,1 Prozent der Ozeanoberfläche ausmachen. Diese hohe Biodiversität ist entscheidend für die Stabilität mariner Ökosysteme.
- Wirtschaftliche Bedeutung: Korallenriffe generieren weltweit etwa 375 Milliarden US-Dollar jährlich durch Tourismus, Fischerei und andere wirtschaftliche Aktivitäten. Der Fischereisektor liefert Nahrungsmittel für rund 1 Milliarde Menschen (Weltbank, 2018).
- Küstenschutz: Gesunde Korallenriffe reduzieren die Wellenenergie um bis zu 97 Prozent und schützen Küsten vor Erosion und Sturmfluten. Ein intakter Riffstreifen senkt die Kosten für Küstenschutzmaßnahmen erheblich.
- Klimaregulierung: Korallenriffe binden jährlich bis zu 50 Millionen Tonnen CO2 aus der Atmosphäre. Ihr Verlust könnte die Fähigkeit der Ozeane, Kohlenstoff zu speichern, stark beeinträchtigen.
- Tourismus: In der Karibik machen die Einnahmen aus marinem Tourismus über 20 Prozent des Bruttoinlandproduktes aus. Korallenriffe sind eine zentrale Attraktion für Millionen von Besuchern (Caribbean Tourism Organization, 2019).

Die sogenannte Korallenbleiche, das Absterben der Korallen aufgrund zu hoher Meerestemperaturen, hat verheerende Folgen für das Ökosystem.
Korallenriffe unter Druck
Trotz ihrer Bedeutung stehen Korallenriffe unter erheblichem Druck. Der Klimawandel ist eine der größten Bedrohungen, da steigende Wassertemperaturen zur Korallenbleiche führen können. Dabei verlieren Korallen ihre symbiotischen Algen, die für ihre Ernährung und Farbe verantwortlich sind. Ohne diese Algen können viele Korallen absterben, was weitreichende Folgen für die gesamte Meeresgemeinschaft hat.
Überfischung und zerstörerische Fischereimethoden, wie das Fangen mit Dynamit oder Chemikalien, schwächen die Riffe zusätzlich. Diese Praktiken führen nicht nur zum Verlust von Fischbeständen, sondern zerstören auch die Strruktur der Riffe selbst. Verschmutzung durch Plastikmüll und chemische Abfälle stellt eine weitere ernsthafte Bedrohung dar, da Schadstoffe die Gesundheit der Korallen beeinträchtigen und die Artenvielfalt gefährden.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, sind umfassende Schutzmaßnahmen erforderlich. Die Schaffung von Meeresschutzgebieten, in denen menschliche Aktivitäten eingeschränkt werden, kann dazu beitragen, die Riffe zu regenerieren und ihre Biodiversität zu erhalten. Nachhaltige Fischereipraktiken müssen gefördert werden, um die Fischbestände zu schützen und die Lebensräume nicht zu schädigen.
Darüber hinaus ist die Reduzierung von Schadstoffen und Abfällen, die in die Ozeane gelangen, von entscheidender Bedeutung. Öffentliche Aufklärung und Bildung sind ebenfalls wichtig, um das Bewusstsein für Korallenriffe in den Vordergrund zu rücken.
Korallen in Gefahr - Wie Start-Ups das Great Barrier Reef retten

Unterwasserabenteuer mit Verantwortung: Tipps für deinen Schnorchelurlaub
Urlauber gehen gerne mit Schnorchel, Taucherbrille und Flossen ins Wasser, um die faszinierende Farbenpracht der Unterwasserwelt zu entdecken. Da die Riffe besonders empfindlich sind und geschützt werden müssen, sind hier sechs Tipps für den nächsten Schnorchelurlaub:
- Korallen nicht anfassen – Sie sollten nicht berührt oder aus dem Wasser genommen werden.
- Plastik vermeiden – Ersetze Strohhalme, Plastiktüten und Einwegflaschen durch wiederverwendbare Alternativen.
- CO2-Emissionen reduzieren – Nutze lokale Transportmittel, ziehe den Zug dem Flugzeug vor und plane möglichst wenig Flugreisen.
- Regional und vegetarisch essen – Bevorzuge lokale Produkte und eine vorwiegend pflanzliche Ernährung.
- Sonnencreme vermeiden – Trage keine Sonnencreme, bevor du ins Wasser gehst, oder nutze Produkte ohne schädliche Inhaltsstoffe wie Oxybenzone und Octinoxate.
- Informiere dich über Meeresschutzorganisationen – Lerne mehr über den Ozean und den umweltfreundlichen Umgang mit ihm an deinem Urlaubsort.
(avo)