Teils klirrende Kälte
Polarexpress bringt uns Wintereinbruch am Wochenende
Nach einer stürmischen Mini-Milderung, schickt uns Tief Niklas kalte Polarluft. Damit gibt’s regional den ersten Schnee der Saison sowie Nachtfrost und entsprechende Glätte. Zudem könnte es deutlich mehr als nur ein Wintermezzo werden.
Oben im Video: Aus Regen wird ab Freitag immer mehr Schnee
Niklas trifft mit Orkanstärke und Schneemassen Nordeuropa

Noch immer drohen am Skandinavischen Gebirge Schneemassen sowie -verwehungen. Denn hier hat Sturmtief Niklas den Norden Europas voll getroffen. Aufgrund der enormen Druckunterschiede zu Atlantikhoch Bionda mit krassen Windböen – zum Teil mit Spitzen über 150 km/h. Und auch bei uns sorgen die Ausläufer des Hauptsturmfeldes insbesondere im Norden für sehr ruppige Verhältnisse mit Sturm- bis hin zu orkanartigen Böen über Tempo 100 und einer erhöhten Sturmflutgefahr an der Nordsee.
Sturm und Wind in Deutschland aktuell
Polarluft flutet Deutschland
Während wir auf der Vorderseite des sehr ausgeprägten Tiefs Niklas zuerst noch einen Schwall milderer Luft mit Spitzen bis 14 Grad abbekommen, knattert am Freitag die Kaltfront von Niklas südwärts und zapft kalte Polarluft aus dem hohem Norden an. Da über Skandinavien schon seit Wochen der Winter wohnt, geht es auch recht rasch mit der Schneefallgrenze abwärts. Zunächst liegt sich bei rund 400 bis 600 Metern in der Mitte und bei knapp 800 bis 1000 Metern im Süden, bevor es mit den Flocken immer weiter runter geht.
Lese-Tipp: Unterschied kalendarischer und meteorologischer Winteranfang
Wo fällt am meisten Schnee?
In den tieferen Lagen sind die Chancen auf erste geschlossene Schneedecken im Norden und Osten sowie im Süden am größten. Hier sind sich die Wettercomputer zwar nach wie vor uneins. Aber insbesondere das Kanadische Globalmodell sieht in den stärksten Schauern bis einschließlich Montag stellenweise Schneedecken von 5 bis 10 Zentimetern mit akuter Rutschgefahr, so dass wir in den betroffenen Regionen in den kommenden Tagen immer wieder einen Blick aufs Niederschlagsart-Radar werfen sollten.
Noch intensiver dürfte natürlich das winterliche Treiben in den Staulagen der Gebirge ausfallen. Je nach Wettermodell können durchaus 20 bis 40 Zentimeter Neuschnee fallen. In den Hochlagen der Alpen sind Neuschneemengen von um oder über einem Meter drin – mit dementsprechend winterlicher Straßenverhältnissen und einer ansteigenden Lawinengefahr.
Der Winter kommt - wie kalt wird es jetzt in Deutschland?

Von noch zumeist leichten Plusgraden und bei einem bibberkalten Wind am Freitag geht es nachts wiederholt in den Frostbereich. Durch den nur langsam schwächer werdenden Wind fühlt sich das dann nochmals deutlich kälter an. Die gefühlte Temperatur, der sogenannte Windchill, liegt in der Früh am Wochenende auf den Bergen zum Teil bei klirrend kalten um die -10 Grad. Aber auch im übrigen Land gibt es vermehrt Nachtfrost, so dass alle Arten von Glätte denkbar sind. Tagsüber ist es ebenfalls frühwinterlich mit Höchstwerten von -3 bis plus 6 Grad beispielsweise am Sonntag.
Wintermezzo oder Dauerkälte?

Derzeit bevorzugen die Wettermodelle nach wie vor die längerfristigen Winteransätze. So ist der wetter.de-Langfristtrend bis ins erste Dezember-Drittel weiterhin deutlich zu kalt, bevor eine mildere Phase mit mehr Niederschlägen folgen soll. Auf diesem Temperaturniveau wäre aber auch ein sehr intensiver Bergwinter möglich, bevor die Chancen auf eine Weiße Weihnacht deutlich ansteigen sollen.
Natürlich sind solche Prognosen experimenteller Natur und deshalb mit Vorsicht zu genießen. Dennoch zeigen sich das weiterhin hohe Potenzial für winterliche Wetterlagen bis zum Jahresende. Schlussendlich ist und bleibt es spannend und wir halten die Entwicklung für Euch im Auge.
Lese-Tipp: Krasse Wendungen in der Langfrist – Polarwirbel lässt Dezember-Prognosen gewaltig springen
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(bal, apf)