Wenn das Wasser steigt und steigt
Wetterlexikon: Sturmflut
Die Sturmflut ist – wie schon der Name sagt – ein Hochwasser, welches durch kräftigen Wind entsteht. Dabei streicht der Wind über die Wasseroberfläche. Die Reibung zwischen Luft und Wasser führt dazu, dass der Wind das Wasser mitreißt, beziehungsweise vor sich herschiebt. Drückt der Wind das Wasser an die Küsten, staut es sich auf und die Wasserstände steigen.
Im Video oben: Sturmflut reißt im Januar 2022 Nordsee-Insel Langeoog den Strand ab
Schwapp-Effekte türmen das Wasser auf
Wie hoch eine Sturmflut wird, hängt von verschiedenen Dingen ab. Zum einen kann stärkerer Wind natürlich mehr Wasser stauen. Zum anderen kann der Wind flachere Gewässer besser aufstauen als tiefere. Das liegt daran, dass in größeren Tiefen schnell eine rückläufige Ausgleichsströmung entstehen kann. Das Wasser fließt dann quasi unterirdisch vom aufgetürmten Wasserberg wieder zurück und der angestaute Wasserberg wird niedriger.
Auch die Küstenform spielt eine Rolle. So staut sich das Wasser in trichterförmigen Buchten, in denen das aufgetaute Wasser schlechter nach „links und rechts“ entweichen kann mehr auf als an linearen Küsten. Hinzukommen verschiedene „Schwapp-Effekte“. Wie in einer großen Badewanne können mehrere Stürme Flutwellen überlagern und auftürmen.
Und zu guter Letzt sorgt der niedrige Luftdruck in Tiefs schon allein für eine kleine Erhöhung der Wasserüberfläche. Diesen Effekt beobachtet man besonders bei Tropenstürmen wie Hurrikanen. In deren Zentren ist der Luftdruck im Vergleich zur Umgebung besonders tief.

Hamburg eignet sich besonders gut für Sturmfluten
Eine nahezu ideale Sturmflutregion ist die Deutsche Bucht der Nordsee. Sie läuft im sogenannten Elbeästuar, der Elbemündung nordwestlich von Hamburg, trichterförmig zusammen. Das Wattenmeer in der Deutschen Bucht ist sehr flach und bei Stürmen kommt der Wind häufig aus Nordwest. Deswegen gibt es unter anderem in Hamburg so häufig Sturmfluten.

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(avo, phe)