Bis 300 Liter Regen je Quadratmeter!
Sturm und Starkregen: Ständig neue Unwetter-Hotspots in Europa
Das Wetter in Europa kommt nicht zur Ruhe. Immer wieder rauschen Sturm- und Orkantiefs heran und sorgen für windiges und teils klitschnasses Wetter. Gleichzeitig wird das Mittelmeer immer wieder von Unwettern getroffen. Die Urlaubsregionen in Südeuropa müssen sich auf neuen Starkregen mit all seinen Folgen einstellen.
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Wetterlage in Europa: Schnee, Sturm und Unwettergefahr

Im Herbst geht’s rund in Europa und dieses Jahr ganz besonders. Im Norden hat sich bereits im Oktober massiv Kaltluft gesammelt. Skandinavien steckt bereits mitten im Winter mit Dauerfrost und teils über 30 Zentimetern Schnee. Im Süden gibt es zum Teil noch 25 bis 30 Grad sowie ein viel zu warmes Mittelmeer. Und auch der Atlantik ist weiterhin deutlich zu warm für die Jahreszeit.
Diese Kombination aus Kälte auf der einen Seite, Wärme auf der Seite und oben drauf reichlich Feuchtigkeit von den warmen, dampfenden Meeren sorgt für viel Energie. Diese entlädt sich in heftigen Stürmen wie zuletzt beim historischen Orkan Ciarán (in Deutschland Sturm Emir). Und in Form von Unwettern mit wiederholtem Starkregen wie in Italien und auf dem Balkan.
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Neuer Orkan in Westeuropa

Diese beschriebene Wetterlage ist eingefahren, verändert sich nur wenig und verliert auch nur langsam an Energie. So verwundert es nicht, dass jetzt weitere Stürme und Orkane vom Atlantik auf Europa zusteuern. Im Fokus sind besonders die Küsten von Spanien, Frankreich, Irland und Großbritannien.
Am Donnerstag stürmt es mit Böen von teils um 100 km/h von Irland bis zur Bretagne. Auch ringsherum ist es stürmisch mit teils über 10 Meter hohen Wellen in der dauerhaft aufgepeitschten See. Dann knallt der nächste Sturm auf den Britischen Inseln, eventuell mit Orkanstärke und eventuell auch erneut bis in den Nordwesten Frankreichs.
Mitte bis Ende der Woche deutet sich das nächste Sturmtief an, welches sich zum Orkan mausern könnte. Ob Portugal und Spanien oder eher die Britischen Inseln im Fokus sind, ist noch unklar.
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Starkregen und Überflutungen am Mittelmeer

Das alles geht nicht spurlos am Mittelmeer vorbei. Wenn die Tiefs vom Atlantik durchrauschen, bilden sich in der kräftigen Strömung spätestens über Italien neue Tiefs, sogenannte Genua-Zyklonen. Nicht selten bringen sie Sturm und große Regenmenge, wie auch schon zuletzt.
Der nächste Brummer steht quasi schon in den Startlöchern: Von Freitag bis Sonntag wird es von der französischen Mittelmeerküste mit dem Aufleben Mistral sehr stürmisch. Und das Ganze reicht dann über Italien und die Adria hinweg rüber bis zur Ägäis. Gleichzeitig gibt es regional Starkregen, die sich an den Westseiten der Gebirge stauen. Bis zu 300 Liter pro Quadratmeter kommen da in den Wettermodellen zusammen – Schwerpunkt Südkroatien bis Albanien.
Anfang bis Mitte der nächsten Woche droht wohl das nächste und nochmals heftigere Tief, welches von Frankreich bis zur Türkei wandert und Sturmböen bis eventuell Orkanböen bringt. Vor allem in und um Griechenland könnte es heftig werden. Und große Regenmengen wären dann auch wieder dabei. Nicht nur auf dem Balkan, sondern auch in den westlichen und südlichen Alpen.
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Wann beruhigt sich das Wetter in Europa?

Tja, das ist wirklich eine gute Frage. Bis auf weiteres scheinen immer wieder kräftige Tiefs durchzuziehen. Die Großwetterlage in Europa verändert sich kaum. Auch die Energie aus dem Meeren bauen sich nur langsam ab. In Vergleich zu Luftmassen, die sich schnell mal abkühlen können, ist Wasser ein viel größerer Energiespeicher und damit träger.
Eventuell bildet sich Ende November ein Hoch. Die Wettermodelle haben immer wieder solche Ansätze. Rutscht das Hoch aber nach Skandinavien und zapft die dortige Kälte an, strömt die Kaltluft bis zum dampfenden Mittelmeer mit nicht selten bösen Unwetterfolgen. Bleibt das Hoch am Mittelmeer und wölbt sich bis zu uns aus, würde das für viele eine wohl willkommene Wetterberuhigung bedeuten.
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(phe)