Chancen steigen deutlich an

Der Schnee kommt: Wohin bringt der Winter die Flocken?

von Oliver Scheel

Über das Wetter reden macht derzeit nicht so wahnsinnig viel Spaß. Regen, Schauer, Wind, das ist alles seeehr herbstlich im Moment und drückt aufs Gemüt. Aber am Horizont ist eine Veränderung erkennbar. Es könnte Richtung Wochenende ruhiger und kühler werden – dazu sehen wir die Schneefallgrenze sinken. Kommt da der Winter auf leisen Sohlen angeschlichen?
Unsere Weiße-Weihnachten-Karte: Wie hoch sind die Chancen auf Schnee an Heiligabend?

Die Wetterlage: Wir sind gefangen in einer Tiefdruck-Serie

dpatopbilder - 03.11.2023, Baden-Württemberg, Feldberg: Ein kleiner Schneemann ist an einem Skilift auf dem Feldberg zu sehen. Auf dem Feldberg sind die ersten Schneeflocken in diesem Herbst gefallen. Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) sanken die Temperaturen in der Hochlage des Schwarzwaldes auf minus zwei Grad Celsius. Der Schnee werde aber noch nicht liegen bleiben, sagte ein DWD-Meteorologe. Dafür sei der Boden noch nicht kalt genug. 
Ein erster Schneefall in Gipfellagen sei für diese Zeit nichts Ungewöhnliches, sagte der Sprecher. Foto: Silas Stein/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Erster Schnee auf dem Feldberg: In die Mittelgebirge schafft es der Winter nun immer häufiger

Zunächst einmal aber der Tiefdruckeinfluss an. Immer wieder ziehen Tiefs und deren Ausläufer vom Atlantik her über Deutschland hinweg. Aber: Diese Tiefs greifen bald nicht mehr so weit südlich aus, so dass nicht mehr ganz so milde Luft zu uns geführt wird. Das heißt: Es wird kühler und die Chancen auf Schnee steigen. Nur wann und wo?

Die Alpen begrüßen den Winter bereits

Das verhängnisvolle Sturmtief Fred liegt nun über Nordeuropa. Damit strömt weiterhin feuchte und eher kühle Luft zu uns. Eine Gemengelage, in der der Winter jetzt seine Gehversuche starten kann. In den Alpen mit zum Teil kräftigen Schneefällen insbesondere in den höheren Lagen oberhalb von rund 1.500 Metern. Dort ist schon ordentlich Schnee gefallen, vor allem der Hauptalpenkamm hat eine große Ladung Schnee abbekommen.

Außerdem sorgt der Sturm für Verfrachtungen des frisch gefallenen Schnees, was wiederum die Lawinengefahr deutlich zugespitzt hat. In den Hochlagen ist sie in den betroffenen Regionen gebietsweise erheblich, teilweise sogar schon groß. Das bedeutet Stufe 3 bis 4 von 5.

Der Ausblick: Wann und wohin kommt der Schnee?

tiefstwerte freitag
Die Tiefstwerte am Freitag

Aber damit nicht genug: Es sind nicht nur die Alpen, die in den kommenden Tagen mit Schneeflocken rechnen müssen. Richtung Wochenende wird es peu a peu ein wenig kühler und damit wachsen die Chancen auf Schnee an. Grund ist auch die wettersteuernde Strömung, der sogenannte Jetstream, der die Tiefdruckgebiete weiterhin auf Kurs hält.

Losgehen könnte es schon am Freitag. Die Temperaturen rutschen Richtung 4 oder 5 bis vielleicht 10, 11 Grad ab. Das bedeutet Winter in den Mittelgebirgen. Dann wäre der Schnee in den höheren Lagen der Mittelgebirge gesetzt. Harz, Sauerland, Rhön und Thüringer Wald sowie die Spitzen des Taunus sollten dann weiß werden. Erzgebirge und Bayerischer Wald werden ziemlich sicher eine Schneehaube erhalten.

Bis zum Sonntag erwarten uns kaum mehr als 2 bis um die 10 Grad. Da gleichzeitig weitere Wolken samt Niederschlägen übers Land ziehen, dürfte es also am Wochenende fürs Bergland locker für Schnee oder Schneeregen reichen. Und selbst in tieferen Lagen könnten sich – je nach Wettermodell – mal einzelne Flocken untermischen. Der Winter streckt also nun seine weißen Krallen aus.

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Bis zum Schnee drohen uns noch einige Schauer

Bis es ein wenig kühler wird und der Schnee seine Chance erhält, geht es mit wechselhaftem und windigem Herbstwetter weiter – Schauer inklusive. Aber vielleicht geht ihr schon mal in den Keller und schaut, wie die Wintersportausrüstung den Sommer überstanden hat. Handschuhe, Mütze und Winterjacke sollten in jedem Fall griffbereit sein.

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(osc)