Tief Emir bringt auch Regen und Schnee
Enorme Regenmengen an den Alpen: Bis 300 Liter an einem Tag
Unwetter drohen nicht nur in Frankreich und Großbritannien. Auch auf der Südseite der Alpen wird es mit Tief Emir heftig. Hier sind allerdings nicht Wind und Wellen, sondern die enormen Regenmengen das Gefährliche. Flüsse können über die Ufer treten und Erdrutsche und Murenabgänge Straßen oder Häuser verschütten.
Oben im Video: Im Regen- und Wolkenfilm sind die Regen- und Schneefälle in den Alpen gut zu sehen
Einige 100 Liter Regen auf den Alpensüdseite

Orkantief Ciaran (bei uns Tief Emir) erreicht im Tagesverlauf seinen Höhepunkt und wird einer der stärksten Stürme, die Frankreich und Südengland bislang erlebt haben. Aber nicht nur das. Das Tief hat auch andere Unwetter-Auswirkungen. Denn auf seiner Vorderseite wird immer wieder feuchte Mittelmeerluft gegen die Alpen geführt, die sich dort mit enormen Regenmengen entlädt. Bis Freitagabend können einige 100 Liter Regen fallen.
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200 bis 300 Liter Regen und in den Bergen Schnee

Nach einer kurzen Wetterberuhigung fällt ab heute rund um Norditalien, später auch auf dem Balkan neuer teils ergiebiger Regen. Bis Freitagvormittag sind je nach Wettermodell in Spitzen zwischen 200 und 300 Liter je Quadratmeter möglich. Im Bereich Norditalien, Slowenien, Kroatien und Kärnten kann es richtig übel werden. Denn die Wassermassen treffen auf bereits durchnässte Böden und volle Flüsse. Hier und da wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Überschwemmungen, Murenabgängen und Erdrutschen kommen.
In den Bergen gibt es dagegen eine Ladung Neuschnee. Die Schneefallgrenze sinkt in der Nacht bis auf eine Höhe von 1500 bis 1000 Meter.
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Die Starkregenfälle ziehen weiter

Im Laufe des Freitags lässt in den zuvor genannten Regionen der Regen nach, dafür fällt weiter südlich, vor allem auf dem Balkan kräftiger Regen. Voraussichtlich werden die Regenmengen nicht so dramatisch ausfallen, aber um 100 Liter je Quadratmeter sind auch noch deftige Wassermassen, die zu Hangrutschen u.ä. führen können.
Überschwemmungen und Erdrutsche in Norditalien schon zu Beginn der Woche
Schon in der Nacht zum Dienstag waren auf der Alpensüdseite starke Unwetter niedergegangen. So wurde beispielsweise die Brennerautobahn auf beiden Fahrtrichtungen von einer Mure erfasst undn zwischen der Grenze zu Italien und Brennersee vollständig gesperrt.
Ganz besonders erwischt hatte es aber die Gegend rund um Mailand. Der Fluss Seveso trat infolge der großen Wassermassen über die Ufer und überschwemmte die nördlich vom Zentrum gelegenen Viertel Isola und Niguarda. Betroffen von den Unwettern waren auch die norditalienischen Regionen Emilia-Romagna, Friaul-Julisch Venetien, Ligurien sowie Trentino-Südtirol.
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Fluttore bewahrten Venedig vor Hochwasser

Venedig war dagegen dank seiner ausgefahrenen Flutschutztore knapp vom Hochwasser verschont geblieben. In der Nacht zum Dienstag erreichte der Pegel am Süddamm des Lido der Lagunenstadt einen Stand von 154 Zentimetern über dem Normalstand. Ein solches Hochwasser hätte das historische Zentrum überschwemmt. Bereits am frühen Montagabend fuhr die Stadt aber den Mechanismus für Flutschutz, abgekürzt „Mose“, aus und bewahrte die Stadt vor schlimmen Schäden.
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(ctr mit dpa, mps)