Geowissenschaft zum Anfassen
Island reißt auseinander: Plattenbewegungen lassen einzigartige Landschaft entstehen
In Island gibt es Geophysik zum Anfassen. Die Plattenbewegungen reißen das Land eindrucksvoll auseinander. Tiefe Risse und ein einmaliges Taucherparadies sind dadurch schon entstanden. Also Flossen an, Schnorchel aufsetzen und einmal mit eintauchen.
Silfra-Spalte: Mama Erde lässt Taucherparadies entstehen

Schon mal Amerika und Europa gleichzeitig berührt? Das Ganze sogar im Wasser? Mitten in Island, im mystischen Land aus Feuer und Eis, ist das aufgrund der Urgewalt der Natur möglich. Hier kann man buchstäblich zwischen zwei Kontinenten der Erde schwimmen. Doch es kommt noch besser: Das Wasser ist in der Spalte so klar, dass man eine bis zu 100 Meter weite Sicht hat. Das liegt daran, dass das 2 bis 4 Grad kalte Wasser vom geschmolzenen Gletscher Langjökull stammt. Dieses wurde vorher von Lavasteinen natürlich gefiltert. Der Ort, um den es geht, ist die isländische Silfra-Spalte: Ein Highlight für alle Taucher und Touristen. Ein besonderes Naturschauspiel ließ diesen Flecken auf der Erde entstehen.
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Plattentektonik als Ursache

Um zu verstehen, wie das Taucherparadies entstanden ist, reisen wir einmal gedanklich in die fünfte Klasse zurück. Erdkunde steht auf dem Stundenplan – eine kurze Erinnerung: Unsere Erde besteht aus unterschiedlichen, sich bewegenden Erdplatten. Sogenannte Kontinentalplatten können sich dabei aufeinander zu, voneinander weg oder aneinander vorbei bewegen. Ein paar Zentimeter Bewegung pro Jahr sorgt da schon mal für ein gewaltiges Naturschauspiel. So wie hier in Island. Ähnlich wie beim Großen Afrikanischen Grabenbruch reißen die Nordamerikanische und die Eurasische Platte Island immer weiter auseinander. Ob die Bewohner Island lieber die Flucht antreten sollten?
Viele Einwohner an der Grenze der Erdplatten

Island, das etwa so groß ist wie Bayern und Baden Württemberg zusammen, driftet entlang der zwei Erdplatten im Jahr rund ein bis drei Zentimeter auseinander. Das ist fast so schnell wie das jährliche Wachstum unserer Fingernägel. Über 60 Prozent der Bevölkerung Islands wohnen in der Hauptstadtregion rund um Reykjavík – somit ganz nah an diesem Schauspiel der Geophysik und der Plattengrenze. Aber bis die Hauptstädter vom Rest des Landes abgeschnitten werden, sollte noch ein großes Kapitel Erdgeschichte vergehen. Auch ein sogenannter Plume, also der Aufstrom heißen Gesteins aus dem tieferen Erdmantel, dürfte dafür sorgen, dass die Insel so schnell nicht komplett auseinander bricht. Doch schon jetzt gilt: Es gibt kaum einen anderen Ort auf der Erde, auf dem Geologie und Plattentektonik so eindrucksvoll zu bewundern sind, wie auf Island.
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(uhi)



