Dürre, Überschwemmungen, Waldbrände
Extrem zunehmende Klima-Katastrophen schlagen die Menschen weltweit in die Flucht
Laut der Genfer Flüchtlingskonferenz gibt es eigentlich keine Klima- und Umweltflüchtlinge. Doch immer mehr Menschen müssen aufgrund von Umweltkatastrophen oder Klimaveränderungen ihre Heimat verlassen. Weltweit gibt es bereits 20 Millionen Flüchtlinge dieser Art und die Prognosen zeigen, dass wir alle betroffen sein werden.
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Extremwetter führt zur Klimaflucht

Dürre, Überschwemmungen, Wirbelstürme: Extreme Wetterereignisse haben weltweit stark zugenommen. Die Folgen sind verheerend, da zerstörte Häuser und fehlendes Essen ein Leben an diesen Orten fast unmöglich machen.
Die Wahrscheinlichkeit einer Migration als Anpassung an den Klimawandel steigt, wenn die notwendigen Bedingungen erfüllt sind. Diese Bedingungen können Vermögen, Beruf oder individuelle Positionierungen der Gemeinschaft sein. Oft ziehen Familien auch vom Land in die Stadt. Eine Vorbereitung auf die Flucht ist dort essenziell, da fehlende Wohnungen, Krankenhausbetten und Jobs zu sozialen Spannungen führen können.
Nicht jede Klimaflucht verläuft gleich

Es gibt unterschiedliche Gründe für eine Flucht aufgrund des Klimawandels. Bei einer Klimakatastrophe sind die meisten Menschen gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Die Flucht erfolgt oft in den nächsten Ort, wo die Bedingungen wieder erträglich sind. Sobald sich die Situation jedoch verbessert hat, kehren die Betroffenen in der Regel in ihre Heimat zurück.
Klimabedingte Katastrophen können auch permanente Formen annehmen, wenn der betroffene Ort dauerhaft unbewohnbar wird. Lebensgrundlagen wie Wasser oder Ackerland sind gefährdet, sodass die Flucht der letzte Ausweg ist. Insbesondere in ärmeren Ländern, die keine finanziellen Maßnahmen ergreifen können, ist diese Fluchtart am stärksten ausgeprägt.
Grundsätzlich finden Migrationen im Kontext des Klimawandels häufig innerhalb eines Landes oder in benachbarte Staaten statt. Die betroffenen Menschen verfügen oft nicht über die Mittel, um weitere Strecken zurückzulegen.
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Starke Fluchtbewegungen treffen schon jetzt die USA

Die Wald- und Buschbrände in den USA nehmen stetig zu. Im August 2023 loderten an der Westküste die schlimmsten Waldbrände seit der Moderne. In Kalifornien wurden 10.000 Gebäude zerstört, 33.000 Menschen starben und Hunderttausende mussten flüchten. 2020 verließen mehr Menschen zum zweiten Mal in Folge Kalifornien als neu dazu kamen.
Die immer heißer werdenden Sommer lassen die Familien in den Norden ziehen. Die Stromkosten für Klimaanlagen sind immens. Außerdem setzen katastrophale Fluten besonders an den Küstenregionen die Häuser unter Wasser. Laut der Fachzeitschrift Nature Communications leeren sich ganze Innenstädte aus Angst vor Überschwemmungen. Besonders betroffen sind Städte in Indiana, Ohio, Michigan und Minnesota.
In den USA gab es schon früher interne Wanderungen im großen Stil. In den 1930er Jahren löste die große Depression einen Massenexodus von zweieinhalb Millionen Farmern und ihren Familien aus dem „Dust Bowl“ an die Westküste aus.
Der Süden von Nordamerika könnte in Zukunft fast unbewohnbar sein

Klimatische Veränderungen werden auch in Zukunft einen starken Einfluss auf die USA haben. Laut einer Studie der Cornell-Universität müssen aufgrund dieser Veränderungen 57 Prozent der Amerikaner mit einem Umzug rechnen. Im Süden und Südwesten rechnen Forscher mit Temperaturen von über 35 Grad für mindestens die Hälfte des Jahres, die eine Abkühlung des menschlichen Körpers unmöglich machen. Auch der steigende Meeresspiegel kann katastrophale Folgen haben, da 50 Millionen Menschen in den größten amerikanischen Küstenstädten leben.
In Zukunft wird sich auch die Landwirtschaft stark verändern. Der Anbau von Mais oder Gerste wird auf den High Plains immer schwieriger werden. Diese Gebiete produzieren jährlich Güter im Wert von drei Milliarden Dollar. Andererseits könnten andere Gebiete von einem Landwirtschafts-Boom profitieren, da der Klimawandel verbesserte Bedingungen schafft.
Der Norden könnte Migrations-Hotspot werden
In Zukunft könnten der amerikanische Nordosten, Teile des Mittleren Westens, die Westküste und vor allem Kanada große Zuwanderungsgebiete werden. Arbeitslosigkeit, hohe Kriminalitätsraten und steigende Energiekosten können zu sozialen Problemen führen. Die daraus resultierenden negativen Effekte könnten sogar die Effekte der Corona-Pandemie stark übersteigen.
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(nzo, bfu)