Jetstream genau über Deutschland
Wintersturm trifft Nordeuropa und wirkt bis zu uns
Es braut sich mächtig was zusammen. Die wettersteuernde Strömung bleibt sehr intensiv und kurbelt mächtig an den Tiefdruckgebieten, die zunehmend auch unser Wetter in den Fokus nehmen.
Oben im Video: Zwischen Sturm, Hochwassersorgen und Schneehoffnungen
Skanditief und Azorenhoch - Wetter auf Krawall gebürstet

Das atlantische Sturm-Karussell rund um Tief Xavi verlagert sich von den Seeregionen rund um Island nach Skandinavien. Vor allem in den Staulagen des Skandinavischen Gebirges schon mal mit teilweise intensiven Schneefällen sowie entsprechenden Verwehungen durch den stürmischen Wind. Dem sich intensivierenden Tief über Skandinavien steht zudem ein starker Antagonist gegenüber – nämlich ein sehr kräftiges Azorenhoch, das die Druckunterschiede nochmals erhöht und die Sturmgefahr großflächig erhöht.
Druckrekorde in Reichweite
Je nach Wettermodell sehen die Prognosen eine intensive Verstärkung des Tiefs über Skandinavien und der Ostsee. Bis zum Donnerstag geht es in manchen Vorhersagen gegen 950 Hektopascal (hPa). Damit sind wir in der Größenordnung der Luftdruck-Rekorde, die sich – reduziert auf Meeresniveau – wie folgt darstellen:
- Lettland: 932,9 hPa
- Litauen: 951,6 hPa
- Deutschland: 954,4 hPa
- Polen: 965,2 hPa
- Ungarn: 968,6 hPa
Jetstream mischt mächtig mit
Grund für die Intensivierung ist unter anderem die wettersteuernde Strömung, der sogenannte Jetstream. Der verläuft in den kommenden Tagen genau über Deutschland – mit entsprechenden Folgen. Einerseits drohen insbesondere am Donnerstag und Freitag schwere Sturm- bis Orkanböen – zum Teil bis ins Flach- und Binnenland. Am heftigsten stürmt es aber natürlich auf den Bergen und an der See, wo zudem Sturmfluten drohen. Am Donnerstag ist die Lage noch glimpflich, während durch den Nordwestwind am Freitag, dem kalendarischen Winteranfang, an der Nordsee sogar eine schwere Sturmflut möglich ist.
Warmsektor-Sturm contra Polarluft am Wochenende
Ausgehend von diesem Sturmereignis werden die Weichen fürs Weihnachtswetter gestellt. Dabei bestehen weiterhin enorme Unsicherheiten – wie schon der Blick auf den Samstag zeigt. Hier liegen die Extreme bei den Berechnungen zwischen einem erneuten Sturm in sehr milder Luft, sprich im Warmsektor eines neuen Tiefs. Auf der anderen Seite sieht ein Teil der Wettercomputer Chancen für Polarluft mit Schnee bis ganz runter. Kurzum: So intensiv und so spannend war die Vorweihnachtswoche in den letzten Jahren bis Jahrzehnten nur selten bis gar nicht.
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(bal, apf)