Wetterextreme im Süden Europas

Während Italien baden geht, schwitzt Spanien

von Carlo Pfaff & Karim Belbachir

Das Wetter in Europa bewegt sich zwischen den Extremen. Einerseits treiben Unwetter ihr Unwesen, andererseits startet die 40-Grad-Hitze erneut und bringt die Iberer zum Schwitzen. Aber eins nach dem anderen.

Überschwemmungen und Erdrutsche möglich

 200724 Unwetter. Eine riesige Gewitterfront ist am Freitagmorgen über Norditalien hinweg gezogen. Ein sogenanntes Bow Echo brachte starke Unwetter mit sich. Nahe Bozzolo zog die Unwetterfront mit einer riesigen Shelf cloud auf. Was für eine bedrohliche Stimmung mitten in der Po-Ebene. Es folgten heftiger Starkregen und Hagelschlag. Auf den Feldern lag der Hagel mehrere Zentimeter hoch. Teilweise waren die Felder weis. Auch am Straßenrand gab es jede Menge Hagel. Meist um die 3 cm. Die Unwetterfront zieht aktuell in Richtung Kroatien. Urlauber sollten daher heute einen Blick an den Himmel wagen. Solch bedrohliche Unwetterfronten kennt man eigentlich nur aus Amerika, heute gab es diese jedoch in Mitteleuropa. Bozzolo Italien *** 200724 S
Eine riesige Gewitterfront zieht am Freitag über Norditalien hinweg.

Mit eher nassem Wetter startet der Freitag in Norditalien. Dort bildet sich ein Tief und beschert dem oberen Teil des Stiefels Unwetter. Betroffen sind da neben Nord- und Mittelitalien auch die nördliche Adria und der Balkan. Ab Freitagnachmittag und dem frühen Abend sind auch die Alpenländer im Spiel. Verbreitet fallen 30 bis 50 Liter pro Quadratmeter. Lokal können das aber auch 100 Liter werden. Einige Wettermodelle berechnen bis Sonntag sogar eine Regenmenge von bis zu 200 Litern in der Spitze.

Neben Starkregen könnte es aber auch Hagel und Sturmböen geben. Begleitet werden die Unwetter von Blitz und Donner. Da der Boden die Wassermengen nicht so schnell aufnehmen kann, drohen örtlich Überschwemmungen oder gar Erdrutsche. Die Gewitter und Regenschauer halten auch am Montag noch an, enden aber am Dienstag, wenn sich die Hitze vom Mittelmeer wieder Platz verschafft.

Hitze in Spanien, Portugal, Griechenland und der Türkei

ARCHIV - 19.07.2023, Spanien, Palma: Eine Frau mit einem Fächer geht während einer Hitzewelle in der Innenstadt von Palma spazieren. Manche Reiseziele sind absolute Klassiker für Urlauber aus Deutschland. Doch im Süden Europas wüten Waldbrände und Hitze. Verändert das auf lange Sicht die Auswahl unserer Reiseziele? (zu dpa «Wie sich die Klimakrise auf beliebte Reiseländer auswirkt») Foto: Clara Margais/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Hitze auf Mallorca: Die Ferieninsel muss auch mit 35 Grad und mehr rechnen am Wochenende.

Apropos Hitze: Ganz im Gegensatz zu dem Regenwetter in Norditalien steht die Hitze, die auf der Iberischen Halbinsel und am östlichen Mittelmeer herrscht. In einigen Regionen Portugals sieht es nicht anders aus und auch Griechenland und die Türkei werden von den heißen Temperaturen nicht verschont. Die Temperaturen bewegen sich über die 40-Grad-Marke. Das ist zwar teilweise schon jetzt der Fall, doch am Wochenende legt der Sommer einen höheren Gang ein. Der Hitzeschwerpunkt liegt am Sonntag in Spanien. 40 Grad und mehr sind angesagt und auch auf Mallorca kann die Temperaturanzeige auf 35 Grad und mehr ansteigen.

Anschließend dürfte sich die Hitze, die ihren Urspung im Norden Afrikas hat, sogar nochmals intensivieren. Momentan zeigen die Stationsvorhersagen abermals Hotspots mit 40 bis 44 Grad. Denkbar sind in Anbetracht der Luftmasse aber auch wieder 45 Grad oder etwas darüber.

Hitze auf dem Weg nach Deutschland

Dieser Schwall Hitze schwappt ab Mittwoch und Donnerstag auch nach Deutschland rüber und könnte ein saftiges Sommer-Comeback bescheren. Die Temperaturen steigen hierzulande also wieder an. Hauptsächlich betrifft das aber den Süden und Westen des Landes. Wie weit sich die warme Luft in den Norden Deutschland vorschieben kann, bleibt noch abzuwarten. Für wärmere Temperaturen sollte es aber in jedem Fall reichen.

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(kfb, apf)