Wenn es Garten, Tieren und Landwirtschaft zu heiß wird

Hitze im Frühling: Eine Mega-Herausforderung für die Natur

von Amelie von Kruedener

Während es in den letzten Jahren zu dieser Zeit schon Hitzetage gab, haben wir es in diesem Jahr mit kalten Temperaturen und viel Regen zu tun. Zum Glück, denn diese frühe Hitze beeinflusst unsere empfindlichen Ökosysteme und hat enorme Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt sowie auf unser gesamtes Ökosystem. Im Garten kann man sich mit einigen Hitze-robusten Pflanzen darauf einstellen.
Lese-Tipp: Ob wir uns in diesem Jahr auch bald noch auf Hitzetage einstellen müssen?

Hitzestress für die Natur

In den letzten Jahren hatten wir im Frühling teils sogar schon Hochsommertemperaturen. Das bedeutet Hitzestress. Hohe Temperaturen bringen nicht nur uns Menschen ins Schwitzen, sondern stellen auch eine große Herausforderung für die Natur dar.

Die steigenden Temperaturen im Frühling können einen früheren Beginn des Vegetationszyklus zur Folge haben. Pflanzen beginnen früher zu blühen, wodurch sich auch das Timing anderer ökologischer Prozesse wie die Ankunft von Insekten oder die Brutzeiten von Vögeln verschieben können. Dies kann zu einer Störung der komplexen Wechselwirkungen in Ökosystemen führen.

Diese Pflanzen haben keine Probleme mit Hitze

Einige Pflanzen sind gut an heiße Tage im Frühjahr angepasst und können unter solchen Bedingungen gut gedeihen.

  • Taglilien (Hemerocallis): Diese mehrjährige Pflanze ist robust und kann mit heißem Wetter umgehen. Sie produziert auffällige, trichterförmige Blüten in verschiedenen Farben und kann eine schöne Ergänzung für den Garten sein.
  • Fetthenne (Sedum): Fetthennen sind Sukkulenten, die in der Lage sind, Trockenheit zu überstehen. Sie bevorzugen volle Sonne und gut durchlässigen Boden. Ihre dicken, fleischigen Blätter speichern Wasser und ermöglichen es ihnen, auch in heißen Bedingungen zu überleben.
  • Salbei (Salvia): Salbei ist eine beliebte Gartenpflanze, die mit heißen Tagen gut zurechtkommt. Es gibt verschiedene Sorten von Salbei, die unterschiedliche Blütenfarben haben und den Garten mit Duft und Farbe bereichern können.
  • Lavendel (Lavandula): Lavendel ist bekannt für seine Hitzeresistenz und duftenden Blüten. Es ist eine trockenheitsverträgliche Pflanze, die in sonnigen und gut durchlässigen Böden gedeiht. – So schneidet man Lavendel richtig.
  • Staudensonnenblumen (Helianthus): Staudensonnenblumen sind robuste Pflanzen, die im Frühjahr gut mit heißen Tagen zurechtkommen. Sie produzieren große, leuchtend gelbe Blüten und können eine attraktive Ergänzung für den Garten sein.
  • Russischer Salbei (Perovskia): Russischer Salbei ist eine trockenheitsverträgliche Pflanze, die auch in heißen Bedingungen gut wächst. Er hat duftende, graugrüne Blätter und lila Blütenstände, die dem Garten Farbe verleihen.
  • Ziergräser: Bestimmte Ziergräser wie Lampenputzergras (Pennisetum setaceum) oder Blauschwingel (Festuca glauca) sind hitzeresistent und können mit heißen Frühlingstagen gut umgehen.

Diese Pflanzen sind bekannt für ihre Fähigkeit, Hitze im Frühling zu tolerieren, aber es ist wichtig zu beachten, dass sie dennoch ausreichende Bewässerung benötigen, insbesondere während der Anpassungsphase nach dem Pflanzen. Die Bewässerungsbedürfnisse können je nach Klima und Bodenbeschaffenheit variieren, daher ist es ratsam, die individuellen Anforderungen der Pflanzen zu berücksichtigen.

Hitze im Frühjahr hat auch Auswirkungen auf die Landwirtschaft

Auch die Landwirtschaft ist von der Hitze im Frühling betroffen. Wenn die Temperaturen zu schnell ansteigen, können Pflanzen Schaden nehmen, da sie nicht ausreichend Zeit haben, sich anzupassen. Dies kann zu Ernteausfällen führen und die Lebensgrundlage für viele Bauern gefährden. Zudem kann die Hitze das Wachstum von Unkräutern begünstigen, was den Einsatz von Pestiziden erhöhen kann.

Hitze: Gefahr für Tiere und die Ökosysteme

Hitze im Frühling kann auch eine Bedrohung für Tiere darstellen. Viele Arten sind an bestimmte Klimabedingungen angepasst und können Schwierigkeiten haben, mit extremen Temperaturschwankungen umzugehen. Insbesondere für Amphibien und Reptilien, die von der Umgebungstemperatur abhängig sind, kann eine plötzliche Hitzewelle lebensbedrohlich sein. Auch Vögel und Säugetiere können unter Hitze leiden, da sie sich nicht so effektiv abkühlen können wie wir Menschen.

Eine längere und intensivere Hitzeperiode, die mit Trockenheit und Dürre einhergeht, kann beispielsweise durch zu wenige Wasserverfügbarkeit zu einem Rückgang der Artenvielfalt und einer Veränderung der Zusammensetzung von Lebensgemeinschaften führen.

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(avo)