Drei Möglichkeiten zur Auswahl
Frühlingsanfang - wann beginnt der Frühling wirklich?
von Amelie von Kruedener
Der Blick nach draußen sollte es eigentlich beantworten, wann der Frühling beginnt - aber ganz so einfach ist es nicht. Ist jetzt schon Frühling, oder müssen wir noch warten? Die Natur, die Meteorologie oder die Astronomie haben alle ein anderes Datum, um den Frühling ins Rennen zu schicken. Wer hat denn nun Recht?
Im Video: Die 5 skurrilsten Fakten zum Frühling
Meteorologischer Frühlingsanfang - hier steht alles fest

Diese Daten sind leicht zu merken: 1. März für Frühling, 1. Juni für Sommer, 1. September für Herbst und 1. Dezember für den Winter. Simpel und einfach. Der Gedanke dahinter ist die bessere Vergleichbarkeit mit feststehenden Zeiträumen. Oft passt das auch zum echten Wettergeschehen: Besonders der Sommer macht es deutlich, denn schon mit dem Juni-Beginn starten oft erste Hitzewellen, die besser in den Sommer, als ins Frühjahr passen.
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Phänologischer Frühlingsanfang - Was sagt die Natur dazu?

Bei den phänologischen Jahreszeiten bestimmt die Natur den Start für den Frühling. So läuten beispielsweise die Schneeglöckchen den Vorfrühling ein, bevor der Erstfrühling mit der gelb blühenden Forsythie folgt. Am Ende steht der Vollfrühling, der mit der Blüte der Apfelbäume und weitere Obstarten einhergeht. Auch eine Berechnung der Grünlandtemperatursumme ist Frühlings-Startsignal. Hier bezieht sich die Berechnung nicht nur ein paar zufällig warme Tage, sondern auf eine Abbildung der Witterungslage. Ihr Wert muss 200 betragen. Und sie wird so berechnet: Alle Tagesmitteltemperaturen über 0 Grad seit Jahresbeginn werden zusammengerechnet und unterschiedlich gewichtet. Das heißt, ein Wert von 5 Grad im Januar wird nicht so stark bewertet wie 5 Grad im März. Sind 200 erreicht, gibt es für die Natur kein Halten mehr und der Frühling startet durch.
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Astronomischer oder kalendarischer Frühlingsanfang - Tag- und Nachtgleiche
Mit dem Wandern des Sonnenhöchststandes und den damit variierenden Tageslängen ist der astronomische Jahreszeitenwechsel definiert. Insofern ist der Frühlingsanfang immer gleichgesetzt mit der Tag-Nacht-Gleiche. Der Frühlingsbeginn kann auf den 19. oder 20. März fallen. Der Frühling 2023 beginnt bei uns auf der Nordhalbkugel am 20. März. Auf der Südhalbkugel ist es der Winteranfang.
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Sport, Reisen Sex? Was den Deutschen zum Frühling einfällt

Welcher ist nun der „echte“ Frühlingsbeginn?
Das sagt Meteorologe Björn Alexander zur Auswahl des "echten" Frühlings: "Jede Form hat ihre Daseinsberechtigung. Natürlich zählt hierbei in der Meteorologie zunächst einmal die Vergleichbarkeit der Wetter-Parameter. Sprich: War es zu warm, zu kalt, zu nass, zu trocken? Aber auch der phänologische Frühlingsanfang rückt schon seit Jahren immer prominenter in den Fokus. Schlussendlich ist auch er eine wichtige Kenngröße zur Bewertung der Klimakrise. Außerdem ist es ja auch ein wichtiges Gesprächsthema, das die Menschen gerne aufnehmen. Auch in Bezug auf späte Kaltlufteinbrüche nach einem rasanten Frühlingsbeginn ist die Phänologie natürlich super wichtig. Denn wenn die Natur im Vollfrühling ist, dann schmerzt ein Polarluftvorstoß mit Nachtfrost richtig."
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(avo)