Sonne hat es jetzt ganz eilig
Tage werden bis zum Frühlingsanfang immer schneller länger
Jeder merkt es morgens beim Blick aus dem Fenster oder auf der Fahrt zur Arbeit: Es dämmert immer eher, die Sonne bahnt sich ihren Weg über den Horizont jeden Tag ein bisschen früher. Im März ist das aber gar nicht nur ein bisschen früher, sondern sogar richtig viel mit bis zu vier Minuten pro Tag. Warum hat es die Sonne in diesen Tagen so eilig?
Im März gibt's fast zwei Stunden mehr Tageslicht
Direkt nach dem Winteranfang, ist jeder neue Tag nur um wenige Sekunden länger als der Tag davor. Erst geht es nur langsam aufwärts mit dem Tageslicht, Richtung Frühlingsanfang immer schneller. Bis zum Frühlingsanfang um den 20. März herum kommen täglich bis zu 4 Minuten zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang dazu.
Für Köln bedeutet das konkret für den Frühlingsanfang könnte die Sonne theoretisch 12 Stunden und 9 Minuten lang scheinen, einen Tag später dann schon 12 Stunden und 13 Minuten. Zack! 4 Minuten gewonnen. Auf den Monat gerechnet sieht es noch erfreulicher aus: Das Tageslicht „brennt“ am 1. März 10 Stunden und 56 Minuten, am 31. März 12 Stunden 52 Minuten. Es bleibt am Ende also knapp 2 Stunden länger hell.
Tageslänge 1. März | Tageslänge 31. März | Licht gewonnen | |
Hamburg | 10 Stunden 46 Minuten | 12 Stunden 54 Minuten | 2 Stunden 8 Minuten |
Berlin | 10 Stunden 59 Minuten | 12 Stunden 52 Minuten | 1 Stunde 53 Minuten |
München | 10 Stunden 59 Minuten | 12 Stunden 45 Minuten | 1 Stunde 46 Minuten |
Tageslänge am 20. März | Tageslänge am 21. März | Licht gewonnen | |
Hamburg | 12 Stunden 7 Minuten | 12 Stunden 11 Minuten | 4 Minuten |
Berlin | 12 Stunden 7 Minuten | 12 Stunden 11 Minuten | 4 Minuten |
München | 12 Stunden 6 Minuten | 12 Stunden 9 Minuten | 3 Minuten |
Im Norden gibt's die längsten und kürzesten Tage
An den Beispielen sieht man schon: Das Tageslicht ist nicht gleichmäßig in Deutschland verteilt. Die Tageslänge variiert im Sommer um knapp anderthalb Stunden. List auf Sylt kann sich über 17 Stunden und 22 Minuten Tageslicht freuen, Berchtesgaden am Königssee muss mit 15 Stunden und 58 Minuten klar kommen. Im Winter, wenn die Tage kürzer und die Nächte länger sind, haben die Nordlichter dafür rund 1 Stunde 15 Minuten weniger Zeit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, etwas Sonnenschein zu erhaschen.
So unterschiedlich lang sind die Tage in Deutschland im Sommer und im Winter

Die Wende kommt am Sommeranfang: Die Tage werden wieder kürzer
Nach dem Frühlingsanfang hat die Sonne es nicht mehr so eilig, über den Horizont zu steigen. Das Tempo der zunehmenden Tageslänge nimmt wieder ab: Der längste Tag des Jahres, der Sommeranfang, schleicht sich geradezu heran. Es ist kaum zu bemerken, dass die Sonne an den Tagen zuvor etwas früher untergeht oder später aufgeht.
Nach der Sommersonnenwende geht es mit der Helligkeit wieder bergab. Mit den kürzer werdenden Tagen läuft es genauso wie mit den länger werdenden: Erst werden die Tage unmerklich früher dunkel, bis zum Herbstanfang geht’s rasend schnell. Danach geht es mit der Dunkelheit schleppender voran, am kleinsten ist die Veränderung hin zur längsten Nacht des Jahres am Winteranfang.
Und so erklärt sich das Phänomen der immer schneller heller werdenden Tage

Tageslänge, Jahreszeiten und Stand der Sonne am Himmel hängen zusammen. Die Erdachse steht nicht senkrecht, sondern ist um 23,5 Grad geneigt. In dieser Neigung umkreist die Erde die Sonne. So kommen die Sonnenstrahlen an unterschiedlichen Orten auf der Erde zu unterschiedlichen Zeiten an und es entstehen durch die wechselnde Sonneneinstrahlung Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Dass die Tageslänge sich in manchen Monaten schneller als in anderen ändert, liegt ebenso an dieser Schieflage der Erde.
Die Neigung übrigens, so vermutet die Wissenschaft, kam durch einen Asteroidenaufprall zustande. Dabei hat es auch unseren Mond aus der Erde gerissen.
(ctr)