Trend zum Winterende und Frühlingsbeginn
Nach Wintermezzo: Waren das die letzten Zuckungen des Winters?
Die ersten Tage des Februar 2024 sind schon stark frühlingshaft. Auch wenn kurz der Winter mit Schnee und Glätte nach Deutschland zurückkommt, kann sich die milde Luft zum Wochenende wieder durchsetzen. War’s das schon mit dem Winter und der Frühling 2024 übernimmt? Oder haben Februar und März noch Überraschungen parat?
Im Video: Wildes gerangel zwischen Winterluft und Frühlingswärme über Deutschland
Temperatur-Achterbahn vs. Dauerfrühling

Aus den letzten Jahren sind wir es schon gewohnt: Temperaturen um 10 oder 15 Grad mitten im Winter. In den kommenden Tagen schaut der Winter ja mal in der Nordhälfte vorbei, aber am Wochenende ist das schon wieder vergessen. Für die einen in der Südhälfte gibt’s also den Dauervorfrühling und für den Norden eine Temperatur-Achterbahn auf sehr hohem Niveau.
Die zweite Februarhälfte scheint daran anzuknüpfen. Zwischendurch könnte etwas kühlere Luft auch mal bis in den Süden rutschen, vielleicht reicht es ja auch nochmal für ein paar Schneeflocken. Von langer Dauer sollte das aber nicht sein. Das sieht auch unser wetter.de-Monatstrend so. Zur Monatsmitte könnte es – auch in anderen Modellen – mal ein paar Tage trockenes und recht sonniges Wetter geben, bevor es wieder sehr nass werden würde. Mit dem hoch gäbe es Frost, sonst wird selbst das selten sein.
Unter dem Strich ist jetzt schon ziemlich klar, dass der Februar 2024 wieder ein zu nasser Monat wird, der fünfte in Folge. Das gabs zuletzt 2017. Und dass es ein zu warmer Monat wird, würde sich nur noch mit einer 180-Grad-Wende des Wetters verhindern lassen. Die ist aber nicht erkennbar, auch wenn es nochmal kühlere Phasen geben wird.
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Wetter im März 2024: Mehr Frost als im Februar

Vergleicht man die experimentellen Langfristmodelle für den März, zeigen sowohl die Amerikaner (NOAA) als auch die Europäer (EFFIS) eine sehr ähnliche Richtung: Der Norden bleibt relativ kühl, der Rest Europas ist zu warm für die Jahreszeit und Deutschland liegt mittendrin. So ähnlich wurde auch der Februar ursprünglich berechnet und ist dann doch immer wärmer geworden.
Einen entscheidenden Unterschied zum Februar gibt es aber: Den Niederschlag. Bei der NOAA fällt der März in Deutschland trockener als Normal aus und im Südwesten Europas zu nass. Es wäre den Spaniern nur zu wünschen. EFFIS berechnet ein ähnliches Schema, wobei es in Deutschland etwas weniger trocken wäre.
So oder so spricht das alles für Tiefs über Südwesteuropa und Hochs über Mittel und Nordeuropa. Je nach Ausdehnung der Hochs nach Norden, kann das frisch werden. Der März könnte deutlich mehr Frostnächte als der Februar bringen. Tagsüber aber auch mehr Sonne und angenehme Temperaturen.
Märzwinter: Kollabiert der Polarwirbel?

Und dann ist da ja noch der Polarwirbel. Im Frühling kollabiert er irgendwann. Mit dem finalen Zusammenbruch haben polare Luftmassen die Chance, zu uns zu rutschen. Das geht oft einher mit blockierenden Hochdrucklagen. Die sind durchaus nochmal sehr frisch, gerade nachts. Das deckt sich mit den Langfristmodellen.
In diesem Jahr spricht also einiges für ein Kollabieren des Polarwirbels mitten im März. Der Blick auf die Berechnungen für April untermauert das: Milder als normal, im Norden vielleicht etwas nasser, im Süden etwas trockener. Das spricht für eine West- bis Südwestlage, wie wir sie aktuell haben, und weniger für kühles Nordwest-Aprilwetter.
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Winter 2024 nur noch schwach auf der Brust
Wenn man sich das alles so anschaut, dann kann man Eindruck gewinnen, dass dem Winter langsam, aber sicher die Puste ausgeht. Der krasse Kältepol im Norden Europas musste unter heftigen Stürmen sehr leiden. Auch wenn er sich gerade wieder berappelt, zeigen die Modelle ein weiteres Abbauen der Kälte.
Die Kältepole der Zukunft liegen in schwacher Ausprägung über Nordamerika und sehr deutlich über Asien. Hier sollte man auf neue eisige Zeiten vorbereitet sein. Die Luftmassen, die bei uns nach Monatsmitte aus Norden kommen könnten, wären gerade mal kalt genug für ein paar schüchterne Flocken bis ins Flachland. Ein Winterchen. Mit jeder weiteren Woche baut sich auch diese Kälte natürlich eher ab als erneut auf.
Nun ja, jetzt sind wir aber beim Wetter und das ist physikalisch vor allem eines: Chaos. Wer weiß, ob irgendwo der sprichwörtliche Schmetterling seine Flügel schlägt und bei uns einen Sturm auslöst. Und plötzlich drehen sich die Modelle doch noch einmal.
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(phe)