Sogar heftiger als 2023
Meerestemperaturen schon im Februar wieder auf neuem Rekord-Hoch
Das Jahr 2023 schockierte die Wissenschaft mit bisher nie dagewesenen Temperaturen in den Weltmeeren. Nun macht 2024 genau dort weiter und übertrifft sogar das vorherige Jahr. Auch die global gemittelte Lufttemperatur ist schon wieder in Rekordhöhe. Auslöser sind El Nino und der menschgemachte Klimawandel.
Im Video: Welche Monate wir klimatologisch im Rekordjahr 2023 erlebt haben
Trauriger Jahresbeginn für die Weltmeere

Das Jahr 2023 war eine Zäsur in der Geschichte des Klimawandels – bei uns in Deutschland und weltweit. Die Meerestemperaturen haben nicht nur Tag für Tag Rekorde gebrochen. Die Höhe, mit der alte Rekorde übertroffen wurden, war und ist immer noch erschreckend. Auslöser war wohl ein Zusammenspiel aus El Nino, weiterer Einzelfaktoren und besonders dem sich deutlich beschleunigenden Klimawandel. Manche Wissenschaftler brachten das Fallen einzelner Klimakipppunkte ins Spiel.
Das aktuelle Jahr macht genau dort weiter. Klimawandel und El Nino sind in vollem Gange. Der Blick auf die weltweit gemittelte Temperatur der Meeresoberflächen zeigt in den letzten Tagen nicht nur neue saisonale Rekorde, sondern einen neuen Allzeitrekord. Selbst der bis dato beispiellose Rekordwert aus dem August 2023 wurde nun übertroffen.
Vergleicht man alle Kurven, bleibt zu befürchten, dass noch keine Korrektur in Sicht ist. Der Höhepunkt der globalen Meerestemperaturen findet in zwei Spitzen statt – jeweils zum Ende des südhemisphärischen Sommers im März/April und des nordhemisphärischen Sommers August/September. Die Meerestemperaturen könnten also noch ein, zwei Monate weiter steigen.
Nordatlantik ebenfalls weiter auf Rekordniveau

Dass eben nicht nur El Nino die Veränderungen in den Meeren erklären kann, zeigten schon im letzten Jahr die Temperaturen im Nordatlantik, welcher in der Vergangenheit von El Nino-Effekten kaum beeinflusst wurde. Die neuen Rekorde glichen einer Ikarus-Kurve, völlig losgelöst von alten Werten. Und genau so sind wir in das neue Jahr gestartet. Noch immer ist der Nordatlantik so warm wie noch nie zu dieser Jahresszeit – mit Abstand.
Die Auswirkungen auf unser Wetter eins zu eins zu benennen ist schwierig. Klar ist aber, dass unser Wetter mehr Energie bekommt. 2023 war in Teilen Deutschlands das nasseste und generell das wärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn, die Hochwasser im Dezember und Januar oder auch die heftigen Stürme mit Hurrikan-Stärke von der Bretagne bis nach Norwegen – all das passt sehr gut in diese Entwicklung. Der Atlantik ist in der Lage, kräftigere Stürme und mehr Regen zu produzieren. Und er macht genau das bei entsprechenden Wetterlagen.
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Weltweite Lufttemperatur steigt weiter
2023 setzte auch die Temperatur der Luft ein Ausrufezeichen. Wir erlebten global das erste Jahr mit einer Temperaturabweichung von nahezu 1,5 Grad gegenüber vorindustrieller Zeit (1,45 ± 0,12 Grad). Das Erreichen der Temperaurschwelle des Pariser Klimaschutzabkommens kommt immer näher.
2024 könnte nach Aussage diverser Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen noch wärmer werden. El Nino ist noch in vollem Gange und der Klimawandel wirkt weiter. Blicken wir auf die aktuellen, global gemittelten Temperaturen, sehen wir in den letzten Tagen tatsächlich wieder neue Tagesrekorde für diese Jahreszeit. Es bleibt abzuwarten, wie lange der El Nino-Effekt auch die Lufttemperaturen befeuert und wie stark sich eine Normalisierung nach Abklingen des El Ninos zeigen kann.
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(phe)