Wie heftig wird es?
Sturm-Serie über Europa trifft bald Deutschland
Schon wieder ist ein Orkan über die Britischen Inseln gezogen. Norwegen erlebt sogar eine wohl historische Orkanserie. Nach Sturm Dagmar trifft nun Ingunn Skandinavien. Das Wetter in Deutschland bleibt davon nicht verschont. Der nächste Orkan wird in Deutschland sogar deutlich zu spüren sein. Danach scheint es sehr nass und regional vielleicht weiß zu werden.
Im Video: So ziehen die Sturmtiefs über uns hinweg
Sturm-Hotspot Norwegen: Rekordverdächtig starker Orkan

Stürme sind im Winterhalbjahr in Europa nichts Außergewöhnliches, die aktuelle Intensität aber sehr wohl. Orkan Dagmar, so der internationale Name, hat zum Wochenbeginn bereits ein erstes Ausrufezeichen gesetzt. Mit Böen von bis zu 222 km/h hat er im Norden Norwegens mit rekordverdächtiger Stärke getroffen und entsprechende Schäden verursacht. Ganze Häuser wurden weggerissen.
Und jetzt Orkan Ingunn! Dieser Sturm zog am Mittwochmorgen mit den stärksten Böen bereits über Schottland hinweg und erreichte danach den Westen Norwegens. Bis in die Nacht zu Donnerstag wird sich der Sturm intensivieren und im Tagesverlauf bis Lofoten ziehen. Die stärksten Böen dürften wieder bei 150 bis 200 km/h liegen, in exponierten Lagen wohl auch darüber.
Dieses Mal sind die Regionen vom Bezirk Vestland (Hauptstadt Bergen) bis Nordland (Bodø) am schwersten betroffen. Der rund 1000 km lange Abschnitt ist dichter besiedelt als der äußerste Norden. Die berechneten Böen könnten nicht nur lokale Rekorde brechen. Sie könnten auch deutlich häufiger schwere Schäden verursachen. Zuletzt ist das beim sogenannten Neujahrssturm 1992 geschehen. Ingunn könnte ein neuer Jahrhundertsturm werden.
Neue Unwetterwarnung: Orkan am Wochenende

Tatsächlich beruhigt sich die Wetterlage danach nur wenig und kurz. Am Freitag steht schon der nächste, großräumige Sturm bei Island parat. Schottland und Norwegen spüren ihn dann bereits. Der Höhepunkt wird im Laufe des Samstags oder in der Nacht zu Sonntag erwartet. Die Berechnungen gehen noch etwas auseinander – und damit auch die Berechnungen des Windes.
Dass es ein Orkan wird, ist recht klar. Eventuell sind erneut 150 bis 180 km/h in Spitzen möglich. Der Schwerpunkt wird im Vergleich zu Ingunn etwas weiter nördlich berechnet, trifft aber wieder den Bezirk Nordland. Das wäre der dritte heftige Orkan in einer Woche. Am Sonntag schwächt sich der Orkan ab und gleichzeitig verlagert sich das Sturmfeld weiter nach Süden. Damit gerät auch Deutschland mehr in den Fokus.
Sturmwarnung für Deutschland: Wie heftig wird es?

Zurück zum aktuellen Geschehen: Orkan Ingunn, bei uns auch Tief Margrit genannt, liegt zwar mit seinem Zentrum weit nördlich, erwischt uns aber dennoch von Mittwochabend zu Donnerstag mit seiner Kaltfront. Dabei wird es nicht nur nass, sondern auch windig, mit Sturmböen an den Küsten und schweren Sturm- bis Orkanböen auf den Gipfeln der nördlichen Mittelgebirge.
Im Vergleich zu Norwegen ist das ein laues Lüftchen, aber am Wochenende kommt der Nachfolgesturm. Am Samstag wird es überall wieder windiger, in der Höhe pustet bereits der schwere Sturm. Bis Sonntagabend gibt es an den Küsten häufiger Sturmböen. In der Nacht zu Montag sind auch im Binnenland Sturmböen drin. Danach werden die Berechnungen etwas ungenauer.
Nächste Woche in Deutschland: Sturm, Regen, Schnee…
Der britische Wetterdienst UKMO berechnet bereits für Montag orkanartige Böen an den Küsten, im Bergland Orkanböen. Das amerikanische Modell GFS berechnet das Windfeld weiter südlich, quer über Deutschland vom Westen bis in den Südosten. Dienstag und Mittwoch wird es dann sehr diffus. Wahrscheinlich wird es weniger eine Sturm-, aber eine Windwoche.
Und eine Regenwoche mit möglichen weißen Überraschungen! Mit der südlicheren Zugbahn der Tiefs rutscht die Luftmassengrenze, die unser eher vorfrühlingshaftes Wetter vom Winter im Norden trennt, wieder in unsere Richtung. In Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern steigt die Wahrscheinlichkeit für Schnee in der zweiten Wochenhälfte.
Sonst bleibt es wohl beim Regen, bei viel Regen! Aus heutiger Sicht würde besonders der Norden wieder einiges abbekommen. Im Hinterkopf klopft bei manchen Meteorologen das Wort „Hochwassergefahr“ wieder an – aber abwarten.
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(phe)