Temperatur-Wahnsinn
Bis 30 Grad! Europas Rekorde fallen schon wieder
Das Wetter in Europa kippt in einigen Regionen bereits in den Frühlingsmodus. Im Südwesten meldet sich aktuell sogar schon der Sommer zu Wort. In einigen Ländern Europas sind Rekorde gefallen. Wie kommt das zustande und wie geht’s weiter, auch in Deutschland?
Im Video: So gelangt immer wieder die milde Luft nach Deutschland
Hochsommer statt Hochwinter

Schon im letzten Jahr haben wir auf zahlreiche Temperaturrekorde in Spanien geschaut. In diesem Winter geht es direkt weiter. Am 12. Dezember wurden in Malaga 29,9 Grad gemessen – spanischer Dezemberrekord. Am 25. Januar waren es dann 29,5 Grad in der Umgebung von Valencia – in Reichweite des Januarrekords für ganz Europa.
Die Wärme hat nicht in Spanien Halt gemacht. In Frankreich sind zahlreiche Rekorde gefallen. In den Schweizer Alpen hat sich die Wärme vor allem in den höheren Regionen bemerkbar gemacht. In 1638 Metern Höhe wurde in Zermatt mit 13,4 Grad der alter Januarrekord aus 2002 gleich um mehr als 2 Grad übertroffen.
Die Winter-Wärmewelle rollte zuletzt sogar noch deutlich weiter nach Norden. Großbritannien meldete am 28. Januar mit 19,6 Grad einen neuen Monatsrekord und in Norwegen wurden mit Föhnunterstützung am Morgen des 29. Januar örtlich knapp 19 Grad gemessen. Tauwetter auch in Lappland, wo es vor kurzem noch tagsüber rund minus 30 Grad gab. Was ist da los?
Wetterlage in Europa will Vorfrühling

In Deutschland reichte es am 24. Januar zumindest für einen Tagesrekord. 17,5 Grad gab es in Piding am bayerischen Alpenrand. Möglich machte das eine radikale und mehrere Tage andauernde Wetterumstellung: Von Tiefdruck auf Hochdruck, von kräftigem und kaltem Nordostwind auf teils stürmischen und sehr milden Südwestwind.
Auch wenn wir statistisch Mitten im Hochwinter stecken, kann es schon einen Hauch von Vorfrühling geben. Der Klimawandel unterstützt solche Witterungen immer mehr. Die ersten Frühblüher wie die Zaubernuss stehen regional in voller Blüte. Schneeglöckchen und Krokusse dürften hier und da auch bald vorbeischauen. Windgeschützt sorgten die vielen Sonnenstrahlen zuletzt auch bei uns Menschen für erste Frühlingsgefühle.
Das gilt übrigens nicht für Osteuropa. Wenn warme Luft derart massiv von der Sahara über West- und Mitteleuropa bis nach Skandinavien strömt, gelang die kalte Luft auf der anderen Seite weit nach Südosteuropa. Mit Ach und Krach geht es an der griechischen Ägäis gerade über die 10 Grad-Marke. Nachts gibt es im Binnenland Frost und im höheren Bergland liegt Schnee. Das ist zu dieser Jahreszeit allerdings gewöhnlicher als die Wärme in Westeuropa.
Normalisierung vs. Extremwetter

Im letzten Jahr erlebte der Süden Europas eine beispiellose Hitzewelle. Die Sorge vor einem zweiten Jahr dieser Kategorie ist groß, zumal in einigen Regionen die anhaltende Trockenheit ein riesiges Problem darstellt. Im Südwesten Europas wird es in der kommenden Zeit überdurchschnittlich warm bleiben. Auch Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad sind bald wieder denkbar. Leider sehen die Langfristmodelle auch deutlich weniger Regen als normal.
Im Norden normalisiert sich die Lage schon sehr bald wieder. Im Laufe der nächsten Tage kehrt nach Lappland der eisige Dauerfrost mit zweistelligen Minuswerten zurück. Eine Rückkehr des skandinavischen Extremwinters aus den letzten Wochen ist aber nicht in Sicht.
Deutschland liegt genau dazwischen und kann je nach Windrichtung von beiden Regionen stark beeinfluss werden. Der Blick nach vorn zeigt die Möglichkeit von kurzzeitigen Kaltlufteinbrüchen. Diese können ohne ein richtig eisiges Skandinavien aber kaum eine Einwinterung wie zuletzt mit sich bringen. Eher deutet sich im Schnitt der nächsten Wochen eine Fortsetzung der milden Zeiten an, eventuell mit viel Regen im Februar.
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(phe)