Wie viel Hitze bekommt Deutschland ab?

45 Grad und mehr - extreme Hitzewelle mit rekordverdächtigen Temperaturen

von Paul Heger & Henning Liss

Eine Hitzeblase hat sich seit Wochen über dem Mittelmeer aufgebaut, die es in sich hat. In dieser Woche steigen die Temperaturen in beliebten Urlaubsländern wie Griechenland, Italien und Spanien teils auf Werte bis zu 45 Grad – oder sogar noch darüber hinaus.

Überblick: Großes Gebiet betroffen, Deutschland nur am Rande

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Prognose für Spitzentemperaturen in Europa am Dienstag: Von Spanien bis zur Türkei herrscht Hitze. Deutschland bekommt davon relativ wenig ab, in Großbritannien gibt es ein paar frische Ecken.

Am schlimmsten ist es in Nordafrika, dort sind bis zu 50 Grad möglich! In Südeuropa zeigen die Prognosen hohe Temperaturen entlang der Regionen am Mittelmeer von Spanien bis zu Türkei. Wir rechnen mit Spitzenwerten bei 45 Grad.

Und Deutschland? Wir sind nur ganz am Rande betroffen. Für Süddeutschland zeigen die Prognosen bis knapp über 30 Grad, dort ist die Luft auch teils schwül.

Die Hitzewoche im Detail: Wo wird es wie heiß?

Hitze in Südeuropa
Prognose für die Hitzespitzen in Südeuropa in der aktuellen Woche (Stand: 17. Juli 2023)

Die 40-Grad-Hitze wandert im Verlauf der Woche langsam von Westen nach Osten in der betroffenen Region von Spanien über Italien, Griechenland bis zur Türkei. Hier ein Überblick nach aktuellem Stand:

  • Montag: 40 bis 45 Grad in Spanien und Italien, in Nordafrika regional 45 bis 50 Grad
  • Dienstag: 40 bis 45 Grad in Spanien und Italien, im Binnenland von Sardinien und Sizilien vielleicht mal knapp über 45 Grad, Rom und Mallorca kratzen aber beispielsweise auch an Rekorden mit eventuell knapp über 40 Grad, Nordafrika regional 45 bis 50 Grad
  • Mittwoch: Nochmal ähnlich, der Schwerpunkt verlagert sich langsam weiter in Richtung zentrales Mittelmeer
  • Donnerstag: In Spanien bis Sardinien wird es etwas kühler (Spitzen um 40 Grad sind immer noch möglich), der Schwerpunkt liegt dann im Bereich Italien bis Türkei mit örtlich 40 bis 45 Grad
  • Freitag und Wochenende: Schwerpunkt dann Süditalien, Griechenland und Türkei mit 40 bis 45 Grad in Spitzen.

Hitze auch in den Nächten

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Mitunter liegen die Tiefsttemperaturen in der Nacht zwischen 25 und 30 Grad. Das kann eine ernste gesundheitliche Belastung bedeuten.

Aus meteorologischer Sicht ist besonders bedenklich, dass sich durch die wochenlange Hitze das Mittelmeer selbst extrem aufgeheizt hat. Dort liegen die Wassertemperaturen teils regional um 30 Grad. Das ist ungefähr drei bis fünf Grad über den normalen Wassertemperaturen.

Die hohen Wassertemperaturen bedeuten wiederum, dass sich die Lufttemperaturen auch in den Nächten vergleichsweise wenig abkühlen können. Im Zusammenhang mit der langen Dauer dieser Hitzewelle ergibt sich daraus eine extreme gesundheitliche Belastung, besonders für gefährdete Menschen.

Ausblick: Eine Abkühlung ist noch nicht in Sicht

Die größte Hitze, die jemanls in Europa gemessen wurde, liegt bei 48,8 Grad (in Sizilien, im Jahr 2021). Momentan halten wir es nicht für wahrscheinlich, dass dieser Rekord in dieser Woche geknackt wird. Ausgeschlossen ist es allerdings nicht. Darüber hinaus kann es durchaus für regionale Rekorde in den schwitzenden Ländern reichen

Außerdem ist ein Ende der Hitzewelle noch nicht abzusehen. Bis zum Wochenende bleibt die extreme Hitze am Mittelmeer mindestens. Was danach passiert, ist noch offen. Längerfristige Berechnungen deuten nicht auf eine Entspannung hin. Sollte die Hitzeblase sich noch weiter aufbauen können, dann könnte es tatsächlich passieren, dass wir in den nächsten Woche einen neuen absoluten Hitzerekord erreichen. Außerdem bleibt es möglich, dass die heiße Luft noch mehr nach Deutschland vordringt.

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(cli, phe)