Winter fällt kaum aus der Rolle

Wann schneit es und wann wird es kalt nach Rekordsommer und zu warmem Herbst?

von Claudia Träger

Der Herbst hat gefühlt noch gar nicht angefangen, sondern sich als Spätsommer getarnt, da schauen wir doch einfach mal auf den kommenden Winter 2023/2024. Vielleicht ist der ja nicht so unentschlossen. Wir werfen einen Blick auf den Monatstrend Dezember von wetter.de, auf die 3-Monats-Prognose der NOAA, und darauf, was die Wetter-Computer für Köln und München für die nächsten 6 Monate berechnen.
Oben im Video: Ab wann bleibt in Deutschland für gewöhnlich der erste Schnee liegen?

Winter 2023/2024 mit zu warmen Vorgängern

Der Sommer war weltweit gesehen zu warm, der September schlägt gerade in Deutschland einige Wetter-Rekorde und es sieht nicht danach aus, dass die anderen Herbstmonate zu kalt werden könnten. Die Meere sind dafür einfach noch viel zu warm. Ändern sich die Bedingungen den für den Winter?

Dezember 2023 wird mehr als 3 Grad zu warm

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Kein Tag im Dezember wird kälter als im Schnitt - im Gegenteil.

Die Monatsvorhersage für Dezember von wetter.de macht – kein Wunder – gerade keine Hoffnung auf Kälte und Schnee in der Adventszeit vor Weihnachten. Das Temperaturmittel wird mit einem Plus von 3,3 Grad viel zu warm prognostiziert. Kein einziger Tag liegt unter der Durchschnittskurve des Dezember-Mittels von 1991 bis 2020. Die Niederschläge, die nach aktueller Berechnung zu gering ausfallen, dürften so fast ausschließlich als Regen runterkommen. Nur das Bergland hat Chancen auf Schnee.

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Schnee-Chancen im Winter nur in den Bergen

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Da die Computer immer weiter rechnen, können sie auch Werte über 6 Monate ausspucken - wie diese hier für München.

Beispiel München: Der 6-Monatstrend für München zeigt im Dezember doch einige Tiefstwerte, die bis zu 5 Grad unter Null liegen. Die Tageshöchstwerte bleiben allerdings bis auf eine Ausnahme-Kurzphase weit im positiven Bereich. Da schmilzt in der Nacht gefallener Schnee schnell wieder weg. Fürs Bergland im Süden stimmen diese Aussichten aber durchaus optimistisch, dass es noch in diesem Jahr weiß werden könnte. Erst recht ab Januar.

Schnee und Eis haben im Westen keine Chance

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Wie wird das Wetter im Dezember in Köln? Nach diesen Berechnungen recht mild.

Beispiel Köln: Im milden Westen gibt es ohnehin schon länger keine harten Winter mehr. In der kommenden Saison 2023/2024 stehen die Chancen ebenso schlecht, dass im Dezember ein Winterwonderland das Flachland verzaubert. Temperaturen unter dem Gefrierpunkt sind äußerst spärlich gesät. Tagsüber gibt’s ab Anfang Dezember bis Ende Februar mehrheitlich Werte zwischen 5 und 10 Grad. Da haben Schnee und Eis keine Chance.

Winterprognose der NOAA: Überall zu warm

NOAA
Die NOAA-Berechnungen können auch nicht anders, als einen viel zu warmen Winter zu prognostizieren.

Die NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) hat hier ihre Berechnungen für die drei Winter-Monate Dezember, Januar und Februar in einer Jahreszeiten-Prognose vereint. Das Ergebnis überrascht nicht: Der Winter wird demnach in Deutschland und in fast ganz Europa zu warm bis viel zu warm ausfallen. Wenn es so kommt: Schön für die Heizkosten, schlecht für eine gemütliche Winterstimmung. Und verheerend fürs Klima.

Was könnte helfen? Der Polarwirbel! Wirbelt der Polarwirbel schön rund um um den Nordpol, haben wir häufig milde und nasse Westwetterlagen. Kommt es hingegen zum Polarwirbel-Split, dann kann es bei uns richtig kalt werden.

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Vorsicht bei der Langfrist

Langfristberechnungen sind mit entsprechender Vorsicht zu genießen. Denn mit den Computertrends über fünf bis bis zehn Tage im Voraus oder gar mit Blick auf ganze Monate oder Jahreszeiten hinaus, verlassen wir die klassischen Wetterprognosen und wechseln in den experimentellen Bereich. Das sind eigentlich eher Hilfsmittel, die zum Beispiel der Energiewirtschaft dienen können.

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