Heiße Sommer, kalter Winter?
Was Bauernregeln über Schnee und Kälte im Winter 2023/2024 verraten könnten
Wäre es mal wieder Zeit für einen knackig kalten Winter mit viel Schnee? Skiliftbetreiber und Freunde von weißen Weihnachten würden ein paar mehr Schneeflocken als in den Wintern der vergangenen Jahre wohl begrüßen. Andererseits müssten wir dann auch mehr heizen.
Bauernregeln statt computergestützten Wetterprognosen
Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine zuverlässigen Wetterprognosen, die bis zum Winter 2023/2024 reichen. Aber wir können zumindest ein paar Bauernregeln abklopfen, die Vorhersagen für den Winter machen. Wir blenden mal kurz die Frage nach deren wissenschaftlicher Grundlage aus und untersuchen, was sie aktuell über den bevorstehenden Winter aussagen würden.
Sind an Jakobi (25. Juli) die Tage warm, gibt’s im Winter viel Kält’ und Harm
Hier ist die Sache klar. Denn der der 25. Juli 2023 war in Deutschland nun wirklich nicht auffällig warm: Maximal wurden nur 19,1 Grad gemessen. Meist war es kühler, die Temperaturen haben im Schnitt nur etwa 15 Grad erreicht. Das ist für Ende Juli schon fast erbärmlich.
Auch wenn wir den Zeitraum um den 25. Juli herum betrachten, finden wir in der Wetterstatistik für das Jahr 2023 keine überbordende Hitze. Es war eine vergleichsweise kühle Phase des Sommers.
Ist’s in der ersten Augustwoche heiß, bleibt der Winter lange weiß
Auch diese Regel deutet nicht auf einen strengen Winter 2023 hin, denn die erste Augustwoche war in diesem Jahr keinesfalls heiß. Die höchste gemessene Temperatur liegt nur bei 21,3 Grad, ansonsten waren die Messwerte sogar noch niedriger.
Die erste Augustwoche liegt mitten in den sogenannten Hundstagen, in denen man mit hohen Hitzetemperaturen rechnen muss. Davon war diesmal allerdings nichts zu spüren.

Bringt der August viel Gewitter, wird der Winter kalt und bitter
Diese Regel könnte in diesem Jahr durchaus auf einen kalten Winter hindeuten, denn der August 2023 war nicht harmlos. Zwar war er nicht auffällig warm, aber er brachte viel Regen. Im Schnitt fiel etwa 60 Prozent mehr Regen als im durchschnittlichen August-Monat und oft gab es dazu Gewitter, teils auch schwere Unwetter.
Fazit: Bauernregeln deuten eher auf Regen statt auf Schnee hin
Der Sommer 2023 war zu warm, aber die Bauernregeln, die aus hohen Temperaturen Rückschlüsse auf strenge Winter ziehen, beziehen sich auf den Zeitraum Ende Juli bis Anfang August. In diesem Jahr war das ein relativ kühler Zeitraum.
Deshalb deutet nur eine von den drei vorgestellten Bauernregeln auf einen kalten Winter hin. Insgesamt würde es also eher nach einem laschen Winter in Deutschland aussehen. Das passt zudem gut zur Statistik der letzten Jahre, nach der unsere Winter tendenziell milder werden.
Andererseits sind Bauernregeln natürlich mit goßer Vorsicht zu genießen, beziehungsweise keinesfalls als zuverlässige Prognose zu verstehen. Ein Winter 2023/2024 mit Dauerfrost und viel Schnee ist also immer noch möglich.
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(cli)