Polarwirbel macht sich bereit
Weichen für den Winter werden gestellt
Während der Herbst bald aufdringlicher wird, schalten die großen Wettersysteme schon mal gen Winterzeit. Ein Big Player im Winter-Roulette ist der Polarwirbel.
Oben im Video: Ab wann bleibt in Deutschland für gewöhnlich der erste Schnee liegen?
Was ist der Polarwirbel und worum geht es?

Im Laufe des Herbstes, wenn die Tage immer kürzer werden und der Winter allmählich in Fahrt kommt, bildet sich der Polarwirbel. Also genau zu der Zeit, wenn die Temperaturunterschiede zwischen der Polregion und den südlichen Breiten besonders groß werden.
Das geschieht meistens rund um die Wintersonnenwende zum kalendarischen Winterbeginn. Dann ist es nördlich des Polarkreises über viele Wochen dunkel und extrem kalt. Das wiederum hat zur Folge, dass die westlichen Winde am Rande des Polarwirbels deutlich stärker sind als im Sommer.
Schutzfunktion vor eiskaltem Wetter

Ist der Polarwirbel so gestärkt unterwegs und dreht sich stabil um die Polregion, dann schützt er uns in Deutschland mit westlichen Winden vor der eisigen Kälte aus dem hohen Norden – höchstens im Bergland sind dann mal Schnee oder Frost möglich. Anders sieht es aus, wenn der Wirbel schwach oder gestört ist oder stark wellenförmig schwingt. Dann kann es auch hierzulande überall für Eis und Schnee reichen.
Polarwirbel schwach, Eisschrank geöffnet

Im Februar 2021 bibberte Deutschland in der ersten Monatshälfte. Grund war ein geschwächter Polarwirbel mit Hang zum sogenannten Polarwirbel-Split. Damit konnte eiskalte Luft aus Sibirien am Rande der polaren Hochdruckgebiete zu uns strömen. Normalerweise eine sehr nachhaltige Situation, der allerdings im Februar in der zweiten Monatshälfte ein historischer Temperatursprung von über 40 Grad folgte.
Wie sind die aktuellen Prognosen für den Winter 2023/2024?

Die experimentelle Langfrist hat derzeit schon für den November 2023 als Wegbereiter der ersten Wintervorstöße sehr spannende Ansätze im Programm. Denn beide maßgeblichen Klimamodelle bewerten den November aktuell normal temperiert bis zu kalt. Basierend auf dem Europäischen Modell wäre der November 2023 sogar zu nass.
Damit ist ein frühes Lebenszeichen des Winters denkbar, dem anschließend ein weiterer und nachhaltiger Niedergang der Temperaturen folgen könnte. Ein Traum für Freunde des Winters und der Weißen Weihnacht. Immerhin wäre es wohl auch mal wieder Zeit für Schnee zum Fest.
Vorsicht bei der Langfrist
Langfristberechnungen sind mit entsprechender Vorsicht zu genießen. Denn mit den Computertrends über fünf bis bis zehn Tage im Voraus oder gar mit Blick auf ganze Monate oder Jahreszeiten hinaus, verlassen wir die klassischen Wetterprognosen und wechseln in den experimentellen Bereich. Das sind eigentlich eher Hilfsmittel, die zum Beispiel der Energiewirtschaft dienen können.
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(bal, oha)