Ausblick Sommer 2024
Wie groß ist die Gefahr einer neuen Dürre-Phase?
Die sehr regenreiche Phase könnte in den kommenden Monaten enden und ins andere Extrem kippen. Wie groß ist die Gefahr einer neuen Dürrephase? Welche Rolle spielen die kommenden Wetterlagen und der Klimawandel?
Im Video: Aktuell keine Dürre mehr in Deutschland
Nasser Winter: Ausgangslage meist entspannt

Endlich genug Regen! Erst vor kurzem, haben wie diese tolle Nachricht veröffentlicht. Der Winter brachte so viel Nässe, dass in den meisten Regionen der Wasserhaushalt jetzt wieder deutlich besser dasteht. Die in großen Teilen Deutschlands seit 2018 stattgefundene Dürre wurde für beendet erklärt.
In nur wenigen Regionen ist noch nicht genügend Wasser in den tiefen Bodenschichten angekommen. Und tatsächlich gab es auch im sehr nassen Februar schon wieder Ausnahmen: Im Süden gab es ungewöhnlich wenig Regen. Das Resultat sehen wir in der Dürrebilanz für den Oberboden der letzten 30 Jahre, welche dort schon wieder ungewöhnliche Trockenheit anzeigt.
Natur reagiert schnell auf fehlenden Regen

Die Natur reagiert sehr sensibel. Besteht eine Witterung für ein paar Wochen, kann das schnell sichtbare Folgen haben. In den letzten Jahren hat die Beständigkeit der Wetterlagen zugenommen. Erst im letzten Jahr hat eben genau solch eine Wetterlage zur Blitzdürre im Mai und Juni geführt. Große Brände und extrem niedrige Wasserstände waren unter anderem die Folge.
Wie real ist also die Gefahr einer neuen Trockenheit, die sich zur Dürre verschärften könnte? Gibt es Anzeichen? Tatsächlich gibt es seit einigen Tagen Tendenzen in den experimentellen Langfristberechnungen der amerikanischen Wetterbehörde NOAA.
Langfristmodelle werden immer trockener

Nach einem eventuell nur noch durchschnittlich nassen April könnte der Mai schon deutlich trockener als normal ausfallen – vor allem im Westen und Süden. Im Juni gibt es auch eine zu trockene Tendenz, im Süden ist das Signal zur Trockenheit sogar sehr deutlich ausgeprägt. Im Juli wird sogar für ganz Deutschland zu trockenes Wetter berechnet.
Das europäische Langfrist-Modell ist traditionell sparsamer mit ihren Aussagen zu Niederschlägen, deutet aber auch drei trockenere Monate in Folge an. Geringere Niederschlagsmengen sind das eine, kommen Sonnenschein und vor allem hohe Temperaturen dazu, wird es kritisch. Dann verdunstet deutlich mehr Bodenwasser und die Trockenheit verschärft sich im Nu.
Neue Rekorde: Europa erhitzt sich am schnellsten!
Steigende Dürregefahr: Klimawandel verändert Regenverteilung

Behalten die Modelle recht, wird trotz aktueller Entspanntheit die Trockenheit wieder schneller ein Thema, als uns lieb ist. Nur wenige Wochen reichen, um den Oberboden auszutrocknen. Gerade die Sandböden, beispielsweise im Osten, sind extrem anfällig. Damit stiege die Waldbrandgefahr in den Kiefernwäldern deutlich an.
Hinzu kommt die Klimakrise. Sie sorgt für eine messbare Verschiebung der Regenzeiten. Im Winter fällt im Schnitt mehr Regen, im Sommer weniger. Und wenn, dann häufiger in Form von Starkregen, der zu großen Teilen nicht versickert, sondern oberirdisch abfließt. Die Klimakrise sorgt gleichzeitig im Sommer für höhere Temperaturen und damit eine höhere Verdunstung. Um das auszugleichen, müsste es im Sommer eigentlich mehr regnen.
Freuen wir uns vielleicht etwas mehr über das wechselhafte Wetter, auch wenn es uns ab und an im Regen stehen lässt.
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(phe)