Von grün zu braun in kurzer Zeit
Wetterlexikon: Blitzdürre

Vor kurzem war in der Natur noch alles grün und saftig und mit einem Mal ist alles staubtrocken und verwelkt. Wie kann das sein? Vielleicht ist eine Blitzdürre schuld.
Blitzdürre, ein recht neuer Begriff
Dieser recht neue Begriff in der Wetter- und Klimawelt beschreibt eine bestimmte Witterung, die im Nu die oberen Bodenschichten austrocknet. Das geschieht dann, wenn mehrere Faktoren zusammenkommen. Zum einen regnet es natürlich über ein paar Wochen nicht oder kaum. Sonnenschein und hohe Temperaturen sorgen im Boden für eine hohe Verdunstung. Kommt die Luft vom Kontinent und ist daher besonders trocken, zieht sie noch effektiver Feuchtigkeit aus dem Boden. Kommt dann auch noch Wind dazu, der den Luftaustausch am Boden vergrößert, wird der Trocknungseffekt noch stärker.
Solch einen Zustand konnten wir beispielsweise im Jahr 2023 beobachten. Bis zum April hatte es längere Zeit ausreichend geregnet und die Natur war grün wie lange nicht und die Böden waren oft komplett mit Wasser gesättigt. Nur wenige Wochen später färbten sich die Wiesen braun und im Juni brannten hunderte Hektar Wald in Deutschland.
Keine Aussage über den Zustand des Bodens
Eine Dürre ist definiert als länger anhaltende, extreme Trockenphase. Daher ist der Begriff „Blitzdürre“ durchaus kritisch und etwas überspitzt zu betrachten. Eine Blitzdürre sagt nichts über den Zustand tieferer Bodenschichten aus, da es dafür über deutlich längere Zeit trocken sein muss oder bereits aus vorangegangenen Zeiten eine Dürre vorliegt. Gleichzeitig beschreibt der Begriff recht bildlich diese komplexe Gemengelage.
Im Klimawandel könnten Blitzdürren häufiger auftreten, da beständige Wetterlagen zunehmen. So kann es häufiger geschehen, dass auch ein feuchtes Frühjahr nicht ausreicht, um einen trockenen Sommeranfang auszugleichen.