Brisante Lage im Süden

Sturm- & Orkanböen, Schneeglätte - Tief Linus im Anmarsch

von Carlo Pfaff & Björn Alexander

In der Nacht zum Freitag deutet sich ein kurzer, aber intensiver Sturm an. Dahinter wird Kaltluft nachgereicht, so dass die Schneefallgrenze vorübergehend sinkt.

Die Ausgangslage: Tiefdruck-Karussell schickt Linus zu uns

Prognose und Vorhersage für Sturm und Orkan
Das Hauptsturmfeld überquert zuerst Teile Frankreichs und erfasst ebenso den Alpenraum

Die weiterhin sehr sturm- und wetteraktive Wetterküche über dem Atlantik schickt ein Tief nach dem nächsten. Zu Wochenanfang Jasper, zur Wochenmitte Knud und zum Freitag Sturmtief Linus. Das intensiviert sich und trifft zuerst auf Frankreich – vor allem an der Küste und auf den Bergen des Zentralmassivs mit Böen über 100 km/h bis in den Orkanbereich. Anschließend zieht das Hauptsturmfeld über die Alpen und den Süden Deutschlands hinweg.

Sturm in Süddeutschland - mit welchen Böen müssen wir rechnen?

Am Donnerstagabend und in der Nacht zum Freitag donnern insbesondere auf den Bergen schwere Sturm- bis Orkanböen durch. Es drohen Windbruch und umstürzende Bäume – zumal die Böden aufgrund des Dauerregens der letzten Tage aufgeweicht sind und nicht mehr den Halt bieten, den sie normalerweise geben. Auch in den tiefer gelegenen Regionen sind Spitzen bis um Tempo 100 nicht auszuschließen. Ein kurzes, aber mitunter sehr intensives Ereignis, mit dem außerdem die Schneefallgrenze sinkt.

Aktuelle Windkarte

Kaltluft im Gepäck

Auf der Rückseite von Linus wird kurzzeitig mal der über Skandinavien lauernde Winter angezapft. Die Entwicklung ist im Detail zwar noch unsicher. Dennoch deuten die Wettercomputer in der Landesmitte oberhalb von 400 bis 600 Metern zunehmend Schnee an. Im Süden sinkt die Schneefallgrenze voraussichtlich gegen 800 Meter. Zum ruppigen Wind gesellt sich somit noch Schneeglätte. Eine Entwicklung, die wir mitsamt der Wetterwarnungen im Auge behalten sollten.

Kurz mal Schnee bis in tiefere Lagen

Neben einer Schneeauflage im Bergland und teils kräftigem Schneefall in den Alpen kann es regional in Sachen Schnee auch noch weiter runtergehen. Ein paar nasse Flocken sind in den durchziehenden Schauern definitiv denkbar. Zumal es die Temperaturen am Freitag tagsüber ebenfalls nur noch auf maximal 1 bis 9 Grad bringen. Eine geschlossene Schneedecke im Flachland ist allerdings nicht wahrscheinlich.

Niederschlagsart-Radar für Deutschland

Wie geht es danach weiter?

Während es am Freitag im Norden und Westen schon freundlicher wird, konzentrieren sich die Regen- und Schneeregenschauer bis einschließlich Samstag eher auf den Osten und den Nordosten. Das Ganze bei 2 bis 10 Grad. Am Sonntag ziehen aus Westen neue Niederschläge auf. Dabei fällt in zunehmend milderer Luft verbreitet Regen. Einzig im Osten ist anfangs noch Schnee bis in tiefe Lagen möglich.

Polarwirbel als Motor des Winters - so sind die Computerprognosen

In der Vorhersage wird die Temperatur in einigen Kilometern Höhe dargestellt. Je gleichförmiger die blauen, also kalten Bereiche zusammenhängen, umso stärker ist der Polarwirbel. Werden hingegen große Lücken und mildere Einschübe in Richtung Nordpol berechnet, dann ist der Wirbel instabiler. Bei einem Polarwirbel-Split teilen sich die blauen Flächen in zwei Teile auf.

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(bal, apf)