Flutkatastrophen in Deutschland
Die größten Hochwasserkatastrophen der vergangenen 100 Jahre
Immer wieder in Hochwassergefahr
Immer wieder bringen Dauerregen und Schneeschmelze die Gefahr von Hochwasser mit sich. In den vergangenen Jahrzehnten gab es schwere Katastrophen, die durch die Flutwellen ausgelöst wurden und etliche Menschen verloren ihr Hab und Gut oder gar Leben. Wir haben die schlimmsten Hochwasserkatastrophen in Deutschland zusammengefasst.
Zwei tödliche Sommer-Hochwasser

Hochwasser im Osterzgebirge 1927: Bei starken Regenfällen im Juli im Osterzgebirge traten die beiden Elb-Nebenflüsse Gottleuba und Müglitz über die Ufer. Die Wassermassen überraschten die Menschen in den Ortschaften während des Schlafs. 160 Menschen verloren bei dieser Katastrophe ihr Leben.
Donauhochwasser von 1954: Seit dem 27. Juni 1954 hatte es täglich geregnet. Mit dem Monatswechsel wurden die Regenfälle dann stärker und erreichten Hochwasserregen-Niveau. Ab Regensburg führte die Donau schon extremes Hochwasser. Rund 9000 Menschen mussten evakuiert werden und eine Fläche von etwa 150.000 Hektar wurde überschwemmt. Bei dieser Flutkatastrophe verloren zwölf Menschen ihr Leben.
Die schlimmste Sturmflut Hamburgs

Sturmflut von 1962: Sie gilt als schlimmste Sturmflut der Stadtgeschichte und kostete mehr als 300 Menschen das Leben: Die Sturmflut von 1962 wurde vom Orkan „Vincinette“ ausgelöst. Dieser wütete bereits seit einigen Tagen vorher in der Nordsee und drückte das Wasser allmählich die Elbe hinauf. Als gegen 22 Uhr am 16. Februar in Cuxhaven der erste Deich bricht, geht es schnell. Bis zu den frühen Morgenstunden haben die Wassermassen mehr als 50 Deiche durchbrochen und überschwemmen zahlreiche Stadtteile. Am schlimmsten trifft es die Elbinsel Wilhelmsburg. Die Fluten reißen alles mit sich. Selbst einige Häuser oder Teile der Deiche werden mitgerissen. Die Hamburger trifft die Katastrophe unvorbereitet im Schlaf. 315 Menschen verlieren ihr Leben, allein in Wilhelmsburg 207 davon.
Überschwemmung an Rhein und Mosel
Hochwasser an Rhein, Mosel und Donau im März 1988: Bei der Katastrophe treten die drei Flüsse über die Ufer und überschwemmen mehrere Orte. Hohe Niederschläge besonders im März sorgten für das Hochwasser, das dann auch zum Bruch von drei Dämmen sorgte. 13 Menschen verloren ihr Leben.
Hochwasser an Rhein und Mosel 1993

Hochwasser an Rhein und Mosel: Weihnachten fiel 1993 für Menschen an Rhein und Mosel buchstäblich ins Wasser. Überdurchschnittliche Niederschlagsmengen sorgten bereits in den zwei vorangegangenen Monaten dafür, dass der Rhein und die Nebenflüsse Mosel, Nahe und Neckar anschwollen. In Köln wurde ein Pegelstand von 10,63 Metern gemessen, der nur knapp unter dem Höchststand von 1926 lag. Da das linksrheinische Köln allerdings nur bis zum Pegelstand von zehn Metern geschützt war, standen die Altstadt und die Südstadt unter Wasser.
In Trier stieg die Mosel auf einen Stand von 11,40 Meter an. Die Schäden des Hochwassers werden auf 400 bis 500 Millionen Euro geschätzt.
45 Menschen sterben beim Hochwasser 2002

Hochwasser in Mitteleuropa: Hohe Niederschläge führten im August 2002 dazu, dass es in Ost- und Norddeutschland zu heftigen Überflutungen kam. Elbe und Donau traten über die Ufer. 21 Menschen fanden in Deutschland den Tod. 43.000 Menschen mussten ihre Wohngebiete verlassen. Die Schadenssumme stieg auf neun Milliarden Euro. Allein die Deutsche Bahn vermeldete Schäden in Höhe von 1,025 Milliarden Euro. Europaweit forderte das Hochwasser 45 Menschenleben und richtete einen Schaden von rund 15 Milliarden an.
Dammbruch lässt Pegel steigen
Hochwasser von Mitteleuropa: Von den Überschwemmungen waren neben den Ländern Polen und Tschechien auch Deutschland betroffen. Nachdem in Polen der Damm des Niedów-Stausees gebrochen war, stieg der Pegel der Neiße dramatisch an. In Görlitz wurde ein Pegelstand von sieben Metern gemessen und 1.000 Menschen mussten aus ihren Häusern gebracht werden. In Neukirchen ertranken drei Menschen, als sie im Keller ihres Hauses von den Wassermassen überrascht werden.