Rückblick und Vorschau

Nahtloser Übergang: Nasser November, weißer Dezember?

von Paul Heger

Kaum Sonne, viel Regen: Ein ultra-grauer und super-nasser November geht zu Ende. Und jetzt geht dieses Schmuddelwetter nahtlos in den Dezember über. Nur wird aus Regen Schnee. Ist das ein Fingerzeig für die letzten Wochen des Jahres 2023? Wir blicken zurück und nach vorne auf die aktuellen Trends und Prognosen.
Im Video: Rechte und Pflichten bei Winterwetter

November 2023: Sehr grau, super nass und richtig warm

Regenwetter in Hessen Bei Regen zeigt sich die Tannenwaldallee mit den herbstlich verfärbten Kastanienbäumen trüb und nass., Bad Homburg Hessen Deutschland *** Rainy weather in Hesse When it rains, the fir forest avenue with the autumnal colored chestnut trees appears dull and wet , Bad Homburg Hesse Germany
Nach dem sehr waren Oktober war es auch im November 2023 oft noch golden – zumindest an den Bäumen. Der Himmel war auf hell- bis dunkelgrau. (Archivbild)

Auch wenn sich der November auf seine letzten Tage daran erinnerte, dass schon mal der Frühwinter vorbeischauen könnte, war die Temperatur insgesamt deutlich zu hoch. Vergleichen zum Klimamittel von 1961 bis 1990 werden wir bei rund plus 2 Grad Abweichung landen.

Gleichzeitig gab es so manche großen Augenringe bei einem derart düsteren Monat. Aktuell gab es nur zwei Drittel der üblichen Sonnenscheindauer. Auf der Schmücke, einem Berg in Thüringen, kam bis zum 28. November nicht einmal eine einzige Sonnenstunde zusammen. Viel mehr wird da bis Donnerstag auch nicht dazukommen. Nur im Osten und Südosten fiel der Sonnenschein teils deutlich überdurchschnittlich aus.

Grund war – mal wieder – die eingefahrene Wetterlage mit zahlreichen Tiefs, die uns von Westen teils mit Sturm erreicht haben. Und so war es einer der nassesten November seit mindestens 1881. Vermutlich landen wir mit dem Niederschlag auf Platz 3 oder 4. Nur im Norden gibt es ein paar Ecken, wo wir leicht unter Soll bleiben. Dafür fiel in Teilen des Südens gut dreimal so viel Regen wie üblich – im Deutschlandschnitt werden es zu Monatsende rund 175 bis 180 Prozent landen.

Wetterwechsel zum Monatswechsel

28.11.2023, Rheinland-Pfalz, Westerburg: Umgestürzte Bäume blockieren eine Straße im Westerwald. Der Wintereinbruch hat in Teilen von Rheinland-Pfalz und dem Saarland für Unfälle und Beeinträchtigungen auf den Straßen gesorgt. Vor allem in höheren Landesteilen führten umgestürzte Bäume, Glätte und Schnee zu Problemen. Foto: Thomas Frey/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Der erste heftigere Wintereinbruch kam am 28. November. So manche Bäume trugen noch Restlaub oder war auch ohne zu schwach für die Schneelast. Einige Straßen waren unpassierbar.

Nass und grau geht der November auch meist zu Ende. Nur kommt auch noch etwas mehr weiß dazu. Mit der Drehung der Strömung von West auf Nordwest bis Nord erreichen uns immer wieder polare, sehr kalte Luftmassen. Und das geht jetzt bis weit in den Dezember so.

Schnee, Frost und Glätte bringen Deutschland also weiterhin eine winterliche Rutschpartie. Damit bekommen wir das passende Adventswetter. Bei nächtlichen Temperaturen von teilweise unter minus 10 Grad wird Deutschland allerdings auch ordentlich ins Bibbern kommen. Und die ganze große Frage: Bleibt das so bis Weihnachten?

Wetter im Dezember 2023: Winter oder Herbst-Blues?

10.12.2017, Berlin, Deutschland, GER - Erster starker Schneefall im Winter 2017/2018 im Bild der beleuchtete Weihnachtbaum am Brandenburger Tor bei Schneegestöber. . *** 10 12 2017 Berlin Germany GER First heavy snowfall in winter 2017 2018 In the picture the illuminated Christmas tree at the Brandenburger Tor with snow flurries
Ob es in diesem Jahr 2023 wieder weiße Weihnachten im Tiefland gibt? Statistisch ist es überfällig und aus jetziger Sicht auch meteorologisch möglich. (Archivbild, Berlin am 10.12.2017)

Erstmal bleibt es weiß und wird noch weißer! Zum 1. Adventswochenende erwarten wir erstmal Dauerfrost und Schnee – zumindest in den meisten Regionen. Am 1. Advent selbst schwächt sich zwar der Frost ab, dafür kommt von Nordwesten eventuell eine ordentliche Schneeladung. Bis Mitte nächster Woche geht das grob so weiter.

Ab der zweiten Wochenhälfte nehmen die Unsicherheiten deutlich zu. Manche Modellberechnungen bleiben im Wintermodus, einige schicken uns das milde Schmuddelwetter zurück. Im Endeffekt ist danach alles offen, wobei der Winter wohl im Norden Europas bestehen bleibt. Es ist alles andere als unwahrscheinlich, dass nach einer zwischenzeitigen Winterpause in der zweiten Monatshälfte die Polarluft zurückkehrt. Auch für das Wetter an Weihnachten ist noch alles möglich.

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(phe)