Winterlicher Trend
Bringt der Polarwirbel den Eis-Dezember 2023?
Gespannt schaut die Wetterwelt wieder auf den Polarwirbel. Dieses Höhen-Windband ist nicht selten Zünglein an der Winter-Waage. Wird der Wirbel instabil, kann es bei uns längere Zeit arktisch kalt werden. Wir schauen auf die aktuellen Berechnungen.
Polarwirbel bringt Schnee und Frost nach Deutschland

Immer im Herbst bildet sich mit zunehmender Abkühlung der Nordhalbkugel der dazugehörige arktische Polarwirbel. Er lebt von den wachsenden Temperaturunterschieden zwischen Nordpol und Subtropen. Gleichzeitig funktioniert dieses Starkwindband wie ein Windvorhang am Eingang eines Geschäfts. Es umringt die Kälte am Pol und hält sie fest – zumindest so lange, wie der Wirbel stabil ist.
Wird der normalerweise fast kreisrunde Polarwirbel instabil, läuft er sprichwörtlich nicht mehr rund und bekommt Auswölbungen. In denen kann die Kaltluft weiter nach Süden vorankommen. Der Wirbel kann sich sogar so stark abschwächen, dass er sich teilt – der sogenannte Polarwirbel Split. Dann wird die arktische Luft nicht mehr am Pol gehalten und kann auch für längere Zeit bis nach Deutschland strömen. Mit der Feuchtigkeit der umliegenden Meere kann das auch zu verschneiten Winterlandschaft.
Polarwirbel und El Nino aktuell: Kleine Zuckungen

In dieser Saison gab es bereits erste Ansätze, dass der Polarwirbel instabil werden könnte. Das waren aber nur kleine Zuckungen. Derzeit zeigt sich das System recht stabil. Das muss allerdings nicht bedeuten, dass es nicht trotzdem kalt und winterlich werden kann, wie wir aktuell sehen.
In Jahren mit einem El Nino-Ereignis, gibt es eine kleine Tendenz zu instabileren Verhältnissen. Auf Deutsch: Es sollte uns nicht überraschen, wenn der Polarwirbel im Winter 2023/24 noch die Grätsche macht. Ob die Kaltluft dann genau über Deutschland nach Süden rauscht oder woanders, bleibt natürlich auch noch abzuwarten.
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Modelle wollen ab und an den Eis-Dezember

Schieben wir den Polarwirbel mal zur Seite und gucken auf die Wettermodelle. Bis zum 1. Advent sieht es erstmal recht winterlich aus. Danach wird es etwas unsicherer – oder spannender. Während das amerikanische Wettermodell eine Milderung sieht, bleiben die Europäer mehrheitlich bei kühleren Varianten.
Die experimentellen Langfristmodelle sind von ihren milden Berechnungen wieder etwas abgerückt. Von Skandinavien und Nordosteuropa könnte der Winter immer wieder zu uns kommen. Und auch unser wetter.de-Langfristtrend für den Dezember ist wieder auf einer winterlichen Spur mit unterdurchschnittlichen Temperaturen und einigen Schneefällen.
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(phe)