Wettermodell mit Schockprognose
Akute Sturmwarnung für Deutschland: Droht regional ein heftiger Orkan?
Die Tiefs Ute, Vivienne und Wencke wirbeln das Wetter in Europa gerade ziemlich durcheinander. Nicht nur, dass in Teilen ein Wintereinbruch mit Schnee und Frost bevorsteht, auch Sturm und Orkan drohen samt Unwettergefahr. Auch Deutschland bekommt etwas ab und die Gefahr eines regional sehr heftigen Orkans ist sehr real!
Im Video: So ziehen die Sturmtiefs
Sturm Vivienne trifft Deutschland ab Donnerstag

Aktuell liegt das Islandtief mit seinem Zentrum genau dort, wo es sollte: Direkt über Island. Weit weg, könnte man meinen. Aber der Tiefdruckkomplex zusammen mit Sturm Ute bläht sich immer mehr auf und wird Freitag schon bis nach Osteuropa und Nordafrika reichen – Unwettergefahr inbegriffen.
Ute haben wir in Deutschland zuvor schon mit kräftigen Windböen gespürt, besonders im Nordosten und in den Westhälfte. Im Laufe des Donnerstags erreicht uns dann Vivienne mit einem kleinen, fiesen Schnellläufer-Tief, welches sich über dem Süden der Britischen Inseln bildet. Am Donnerstagabend ist es von Niedersachsen über NRW, Rheinland-Pfalz, Hessen, Saarland bis Baden-Württemberg schon sehr windig, im Bergland gibt es erste schwere Sturmböen.
Unruhige Nacht zu Freitag: Unwetter möglich!

Am späten Donnerstagabend knallt dann die Kaltfront des Tiefs von Westen nach Deutschland herein. Dabei kommt es zu kräftigen Schauern und Gewittern, bei denen bis in die Niederungen schwere Sturmböen möglich sind. Ob wir dann bei 90 km/h oder sogar über 100 km/h landen, ist derzeit noch unklar. Definitiv kann es unwetterartig zur Sache gehen und einiges umherfliegen, also seid bitte vorsichtig.
Im Laufe der Nacht zieht das Tiefzentrum in Richtung Dänemark, wo es am Morgen ankommen wird. Die heftigsten Böen wird es südlich davon geben – also in den Benelux-Staaten und in unserem Nordwesten. Wie stark die Böen von NRW über Niedersachsen bis Schleswig-Holstein ausfallen werden, ist derzeit noch nicht ganz klar, doch manche Modelle packen einen richtigen Orkan-Hammer aus.
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Orkan-Hammer oder normaler Wintersturm?

Schauen wir uns die einzelnen Modelle an und da fallen – Stand Mittwochvormittag – zwei hochaufgelöste mitteleuropäische Wettermodelle auf, die die Orkanhammer auspacken. Von den Niederlanden bis zur deutschen Nordseeküste werden Orkanböen von 140 bis zu rund 180 km/h berechnet. Die Gefahr von großen Schäden und für Leib und Leben wäre dann sehr groß. Das Ganze würde gegen Mitternacht in den Niederlanden losgehen, in Nordfriesland wäre der Höhepunkt gegen 3.00 Uhr und zwischen 4.00 Uhr und 6.00 Uhr in Schleswig-Holstein.
Wie wahrscheinlich ist das? Das ist die große Frage! Hochaufgelöste Modelle können die kleinräumigen, heftigen Gewitterböen am besten berechnen. Sie können aber auch übertreiben. Außerdem gibt es das Modelle, die die Intensität und Zugbahn des Sturmtiefs anders berechnen. Dann wären immer noch verbreitet vom Westen bis in den Norden Deutschlands Sturmböen in den Niederungen und Orkanböen in den Bergen möglich. An den Küsten sind nach diesen Modellen schwere Sturm- bis Orkanböen möglich – etwa 90 bis 120 km/h. Das Gefahrenpotential wäre dann natürlich ein anderes.
Große Unwettergefahr in weiten Teilen Europas

Bei uns beruhigt sich die Wetterlage im Laufe des Freitags schnell wieder. Wir sind dann mittendrin im Tief – quasi im Auge. Dort ist es für gewöhnlich ruhiger als ringsherum. Heftig wird es dagegen ab Donnerstagmittag bereits vom Süden der Britischen Inseln über Frankreich bis nach Spanien. Am Freitag müssen sich im Norden vor allem Dänemark und Schweden auf einen ordentlichen Sturm bis Orkan einstellen. Im Süden rutscht der Sturm auch bis nach Italien und zum Balkan.
Auch in den nachfolgenden Tagen sind vor allem der Südwesten und zentrale Süden Europas immer wieder von Sturmböen und hohen Wellen betroffen. Dazu kommen teils kräftige Schauer und Gewitter mit einer erhöhten Gefahr von Tornados, besonders an den Küstenlinien. Verbreitet herrscht also Unwettergefahr. Mit der einfließenden Kaltluft fällt Schnee in den Bergen Spaniens und Mittelitaliens. Selbst in den hohen Bergen im Norden Afrikas kann es weiß werden.
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(phe)