Selbst Orkanböen möglich
Mächtiges Sturmtief bringt Bergwinter zurück
Mit dem riesigen Tiefdruckkomplex aus Ute und Vivienne über dem Nordwesten Europas kehrt – zumindest vorübergehend – der Winter nach Deutschland zurück, und das mit stürmischem Nachdruck.
Sturmböen im Flachland mit bis zu 100 km/h

Der Februar war bisher sehr mild, und damit lief der meteorologische Winter in seinem letzten Monat nicht richtig rund. Für die kalte Jahreszeit waren die Temperaturen zu hoch. Hinzu kam, dass es außerdem sehr regnerisch war. Stürmisch war es hingegen seltener. Das ändert sich allerdings bald mit dem immer stärker werdenden Tiefdruckkomplex über dem Atlantik. Ab Mittwochabend wird es stürmischer. In den höheren Berglagen sind nach aktuellen Prognosen selbst Orkanböen nicht ausgeschlossen.
Sogar im Flachland sind einzelne Sturmböen bis um die 100 km/h möglich. Hinzu kommt: Je nach Wettermodell drohen in der Westhälfte und in den Mittelgebirgen 20 bis 40, teils um die 60 Liter je Quadratmeter.
Die Wetterlage: Tief Ute dehnt sich weiter aus

Die Tiefs Ute und Talissa verlagern sich ostwärts, womit es zwischendrin hierzulande mal ein paar Sonnen-Optionen gibt. Jedoch verläuft das Ganze nicht reibungslos, da die Luft zu feucht ist und die Tiefdruckgebiete zu nah beieinander liegen. Besonders Tief Vivienne gewinnt unterdessen zunehmend an Stärke. Am Mittwoch erstreckt es sich bereits von Norwegen und den Beneluxländern bis nach Grönland und Kanada – ein gewaltiger Ausdehnungsbereich, der sich noch weiter verstärken wird.
Am Freitag wird die Kaltluft auf der Rückseite des Tiefdruck-Karussells dann weit herunter bis nach Nordafrika vordringen, und dabei befinden wir uns mittendrin. Denjenigen, die bereits im Rheinland Schneeketten anlegen wollen, sei gesagt: Das ist glücklicherweise nicht nötig.
Am Mittwochabend wird es im Westen bereits ziemlich stürmisch, hauptsächlich im Bergland mit einzelnen Sturmböen. Am Donnerstag nimmt der Wind von Westen her zu, im höheren Bergland sogar mit Orkanböen, und am Abend treten im Westen Sturmböen bis in die Niederungen auf, vor allem in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Im schlimmsten Fall können am späten Abend oder in der Nacht sogar orkanartige Böen auftreten. Am Freitag zieht das Unwetter dann über den Norden hinweg, wie schnell genau, bleibt abzuwarten. Danach wird es nur noch windig sein.
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Schnee ab 500 Metern

Der Sturm geht einher mit einem Temperaturfall. Während es am Mittwoch und Donnerstag mit Höchstwerten von bis zu 14 Grad noch super mild bleibt, sinken die Temperaturen am Freitag leicht. Das werden vor allem Bewohner im Westen und Süden Deutschlands spüren. Im Bergland gibt es Schneeschauer, im Flachland sind tagsüber jedoch höchstens mal Graupelgewitter dabei. Nachts lockert dort jedoch die Wolkendecke auf, und es wird frostig.
Das Wochenende bleibt etwas kühler. Je weiter man nach Westen kommt, desto größer sind die Wolken und umso mehr Schauer sind dabei. Diese fallen oberhalb von 500 Metern als Schneeflocken. Dauerschneefall ist allerdings nicht zu erwarten, und dementsprechend bleibt es ein Bergwinterchen.
Anschließend sind sich die Wettercomputer noch sehr uneins. Ein Teil der Prognosen sieht ab Montag eine erneute Milderung. Andere Modelle bevorzugen indes eine Fortsetzung des mitunter nasskalten und erkältungswilligen Wetters.
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