Super-GAU für Pflanzenwelt
Diese Gefahr birgt frostiger Spätwinter im frühen Frühjahr
Für die bereits bald startende Vegetation wäre es der Super-GAU. Nämlich dann, wenn nach einem milden Winterausklang anschließend noch später Frost und Kälte im März und April zurückkommen.
Pflanzenwelt bereits im Winter startklar

Der Winter befindet sich zumindest jahreszeitlich auf den letzten Metern. Ende Februar endet der meteorologische Winter, doch schon jetzt kann festgehalten werden, dass er sich. zumindest was Kälte angeht, nicht mit Ruhm bekleckert hat.
So machen sich die ersten Pflanzen auf den Weg zur Blüte. Nicht verwunderlich, dass die Grünlandtemperatursumme (GTS), dem Indikator dafür, wie weit die Vegetation bereits ist, in manchen Regionen noch im Februar bei 100 Prozent steht. Dafür werden die Tages-Mitteltemperaturen seit Beginn des Jahres in einer speziellen Formel zusammengerechnet. Sobald 200 Grad erreicht werden, sind die ersten Pflanzen bereit, sich zu zeigen.
Diese Pflanzen blühen in den kommenden Wochen
Dabei starten Gräser recht früh. So sind Weidelgras, Rotklee, Wiesenschwingel oder Knaulgras und Glatthafer mit unter den Ersten. Teilweise starten Gräser bereits bei einer GTS von 150 Grad. Mit dabei sind natürlich auch die Forsythien. Anschließend folgen unter anderem Weidenkätzchen oder früh blühende Kirschblüten, die bei einer GTS von 200 bis 250 mit der Blüte beginnen. Bei rund 350 Grad starten die Birken, das werden vor allem die Allergiker merken. Außerdem ist auch Hornklee und Bocksbart. Ab 500 Grad und aufwärts folgen dann Holunder, Kirsch- und Apfelblüte.
Ein früher Start des Wachstums kann allerdings durch einen Wintereinbruch im März oder April empfindlich gestört werden. Gerade die Landwirtschaft leidet unter solchen späten Kältewellen. Selbst in diesem März sind Kaltlufteinbrüche nicht ausgeschlossen und ein Blick auf die vergangenen Jahre zeigt, dass das nicht selten passiert.
Wann gab es die letzten Wintereinbrüche im März oder April
Die letzten Wintereinbrüche im März und April in Deutschland fanden in den Jahren 2022 und 2023 statt. Im Jahr 2022 kam es zu einem „heftigen Wintereinbruch“ am 1. und 2. April, bei dem Schneeschauer und eine Kältewelle Deutschland erreichten. In den Alpen und höheren Lagen gab es bis zu 20 Zentimeter Neuschnee, und auch in anderen Regionen fielen die Temperaturen auf bis zu -10 Grad.
Im Jahr 2023 brachte die letzte Märzwoche noch einmal Schneeschauer und damit den Winter zurück. Es wurde berichtet, dass es in Hamburg und Schleswig-Holstein Ende März zu Schneefällen kam, und die Temperaturen sanken auf bis zu -12 Grad.
Spätwinter keine Seltenheit
Zusätzlich zu diesen spezifischen Ereignissen ist zu beachten, dass Kälteeinbrüche im März oder April in Deutschland durchaus normal sind und die Wetterlage in diesen Monaten oft wechselhaft ist. Auch im Jahr 2017 gab es Mitte April einen Wintereinbruch, bei dem es im Südosten Deutschlands erheblich kälter als normal war. Es ist auch erwähnenswert, dass die Wettermodelle für das Jahr 2024 einen eher milden Februar vorhersagten, aber einen späteren Kaltlufteinbruch im März nicht ausschließen. Eine üble Gemengelage für die Natur, die mit dem frühen Frühlingserwachen loslegt wie die Feuerwehr, bevor den Blüten anschließend große Frostschäden drohen.
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(kfb)