Erst Feuer, jetzt Fluten
Unwettertief über der Ägäis bringt brisante Entwicklung
Dürre, Hitze und Waldbrände haben den Süden Europas hart getroffen und zudem ein enormes Energie- und Unwetterpotenzial geschaffen. Das macht sich derzeit auch in Teilen Griechenlands bemerkbar, wo extreme Wassermassen drohen.
Die Ausgangslage: Erst Feuer, dann Starkregen

Es ist wie der Ausschnitt aus einem Inferno. Zunächst sorgt die Dauerdürre in vielen Teilen Südeuropas für Brände und zudem wabert wiederholt extreme heiße Luft aus dem Norden der Sahara über die Mittelmeerregion hinweg. Jetzt kommen die Tiefdruckgebiete mit kühlerer Luft ins Spiel und damit werden wiederholt schwerste Unwetter ausgelöst.
Das Energiepotenzial ist aufgrund des heißen Sommers enorm und die ausgebrannten und ausgetrockneten Böden haben den Wassermassen kaum noch etwas entgegen zu setzen. Es drohen massive Erdrutsche, Überschwemmung und flächenhafte Erosion, also Abtrag von wertvollem Oberboden.
Krasse Regenmengen in den Kurzfristprognosen

Während sich die Unwetterlage am westlichen Mittelmeer mit Fokus Spanien jetzt langsam entspannt, spitzt sich die Lage im Osten rund um die Ägäis zu. Hier hat sich ein Tiefdruckgebiet gebildet, das international den Namen Daniel bekommen hat und enorme Wassermassen ins Spiel bringt. Das gilt sowohl kurz- als auch längerfristig. Binnen kurzer Zeit können 200 bis 500 Liter pro Quadratmeter, in manchen Modellen bis zu 850 Liter pro Quadratmeter fallen. Und damit ist das Ende der Fahnenstange leider noch nicht erreicht.
Zum aktuellen Regenradar
Über 1000 Liter bis zum Ende der Woche möglich
Noch gewaltiger können die Summen bis zum Ende der Woche werden. Im Mittel der Prognosen wären – bezogen auf die namhaften Wettermodelle – demnach in Summe 500 bis 800 Liter möglich. Es gibt sogar Berechnungen, die über 1000 bis hin zu fast 2500 Liter je Quadratmeter ins Rennen schicken wollen.
Das erscheint zwar sehr hoch und entspricht somit eher der Maximalabschätzung. Gleichzeitig spiegelt es aber auch das Potenzial der nächsten Tage wieder. Im Zentrum der größten Wassermassen liegt dabei die Region Thessalien mit den Städten Larisa und Volos – sie hat aber nichts mit Thessaloniki zu tun.
Kleiner Vergleich am Rande: Der Jahresniederschlag von Berlin bewegt sich bei rund 650 Litern pro Quadratmeter.
Welche Gefahren drohen noch?
Abseits des Starkregen-Zentrums sind noch weitere Gebiete von Tief Daniel betroffen. Das gilt im Prinzip von Süditalien über Griechenland bis in den Westen der Türkei. Hier sind verbreitet kräftige Gewitter möglich. Wiederholt mit der Gefahr von Starkregen, Hagel und Sturmböen. Auf dem Meer sind Wasserhosen möglich – über dem Land sind einzelne Tornados nicht auszuschließen.
Unsere Wettertrends und Themenseiten
Sollten Sie Interesse an weiteren Wetter-, Klima- und Wissenschaftsthemen haben, sind Sie bei wetter.de bestens aufgehoben. Besonders ans Herz legen können wir Ihnen auch den 7-Tage-Wettertrend mit der Wetterprognose für die kommende Woche. Dieser wird täglich aktualisiert. Falls Sie weiter in die Zukunft schauen möchten, ist der 42-Tage-Wettertrend eine Option. Dort schauen wir uns an, was auf uns in den kommenden Wochen zukommt.
Damit Sie auch unterwegs kein Wetter mehr verpassen, empfehlen wir unsere wetter.de-App für Apple- und Android-Geräte.
Extremwetter in Deutschland - Die Doku im Online Stream auf RTL+
Streaming-Tipp: Klima-Rekorde – Ist Deutschland noch zu retten?
(bal, apf)