Ende der Artenvielfalt?

Aurica und Amasia: Superkontinente bringen Eiszeit oder Erderwärmung

von Karim Belbachir

Sowohl Amasia als auch Aurica gelten als mögliche Szenarien für einen neuen Superkontinent und sind mit gravierenden Auswirkungen auf das Klima verbunden.

Alle Kontinente vereint

Earth planet with ancient supercontinent Pangea or Pangaea
Ähnlich wie bei dem früheren Superkontinent Pangäa bilden bei Aurica und Amasia die heutigen Kontinentalplatten einen Superkontinent.

Die Kontinente sind ständig in Bewegung. Experten gehen davon aus, dass sich die eurasische und nordamerikanische Erdplatte voneinander entfernen. Einst bildeten sie eine gewaltige Landmasse, den sogenannten Superkontinent Pangäa, der vor etwa 175 Millionen Jahren auseinanderbrach und im Laufe der Jahrmillionen die heutigen Kontinente formte. Aufgrund dieser anhaltenden Bewegung gehen Wissenschaftler davon aus, dass die Kontinente in einigen Hundert Millionen Jahren auf der gegenüberliegenden Seite der Erde wieder zusammenstoßen werden. Gleichzeitig bewegt sich der australische Kontinent weiter nach Norden.

Der zukünftige Superkontinent, der im heutigen Pazifik entstehen könnte, würde alle Kontinente vereinen und von einem neuen, den Pazifik bei Weitem übertreffenden Ozean umgeben sein. Nach Berechnungen von Wissenschaftlern der Universität Lissabon in Zusammenarbeit mit Kollegen vom NASA Goddard Institute for Space Studies könnte dies in etwa 200 bis 250 Millionen Jahren geschehen.

Eiszeit für Millionen von Jahren

K2 mountain peak, second highest mountain in the world, K2 trek, Pakistan, Asia, 14.10.2020, Copyright: xSeuMelhorClickx Panthermedia28371890
Gebirge wie den Himalaya wird es häufiger geben auf einem Superkontinent.

Dies ist jedoch nur eine von vielen Theorien über die Veränderung der Erdoberfläche. Eine alternative Theorie betrifft die Bildung des Superkontinents Amasia. Hierbei bewegt sich die nordamerikanische Kontinentalplatte westwärts, bis sie auf die asiatische Platte und Australien trifft. Dies soll jedoch am Nordpol geschehen, was eine Eiszeit von 100 Millionen Jahren zur Folge hätte. In diesem Szenario gäbe es letztlich nur noch die Antarktis und Amasia als Kontinente.

Wenn Landmassen aufeinandertreffen, entstehen Gebirge. In diesem Fall, da mehrere Kontinente kollidieren, gibt es noch mehr Gebirge. Wenn das Gestein in diesen Gebirgen verwittert, kann zusätzliches CO2 aus der Atmosphäre absorbiert und im Gestein gespeichert werden. Dies würde ebenfalls zu einer Abkühlung des Klimas führen, hätte jedoch schwerwiegende Auswirkungen auf die Artenvielfalt.

Erderwärmung um 2 bis 3 Grad

HANDOUT - Januar 2004, Antarktis: Die Transantarktische Gebirge an der Ostantarktika sind zu sehen. Mit minus 98,6 Grad ist in der Antarktis ein neuer weltweiter Kälterekord gemessen worden. (zu dpa «Fast 100 Grad minus - Neuer Kälterekord in der Antarktis» vom 01.07.2018) Foto: Robert Bauer/NSIDC, University of Colorado/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Die Antarktis wäre in der Theorie ein Teil des Superkontinents Aurica.

Die Zukunft bei einem Superkontinent namens Aurica sieht jedoch auch nicht vielversprechend aus. Da sich die Kontinente auf Höhe des Äquators treffen würden, würde dies eine Erwärmung der Erde um 2 bis 3 Grad verursachen. Da auch die Antarktis mit dem Superkontinent verschmelzen würde, gäbe es keine Pole mehr und somit keine Eiskappen, die die Sonnenstrahlen reflektieren könnten (Albedo), um die Temperaturen auszugleichen.

Die Kollision von Kontinentalplatten könnte auch die vulkanische Aktivität anregen, wodurch große Mengen an Treibhausgasen wie Kohlendioxid (CO2) und Methan (CH4) in die Atmosphäre freigesetzt würden. Dieser Anstieg der Treibhausgase könnte zu einer Erwärmung des Klimas führen. Es muss jedoch betont werden, dass diese Prozesse Millionen von Jahren dauern und es unmöglich ist, genau vorherzusagen, wie sich das Klima in dieser Zeitspanne entwickeln wird.

Unsere Wettertrends und Themenseiten

Sollten Sie Interesse an weiteren Wetter-, Klima- und Wissenschaftsthemen haben, sind Sie bei wetter.de bestens aufgehoben. Besonders ans Herz legen können wir Ihnen auch den 7-Tage-Wettertrend mit der Wetterprognose für die kommende Woche. Dieser wird täglich aktualisiert. Falls Sie weiter in die Zukunft schauen möchten, ist der 42-Tage-Wettertrend eine Option. Dort schauen wir uns an, was auf uns in den kommenden Wochen zukommt.

Damit Sie auch unterwegs kein Wetter mehr verpassen, empfehlen wir unsere wetter.de-App für Apple- und Android-Geräte.

Mission Weltall - Die Serie im Online Stream auf RTL+

Streaming-Tipp auf RTL+: Mission Weltall

(kfb)