Erdmantel deutlich anders aufgebaut?
Wissenschaftler aus Amerika haben erstaunliche Erkenntnisse über das Erdinnere gemacht
Amerikanische Wissenschaftler könnten mit einer Studie neue Erkenntnisse über das Erdinnere gemacht haben. Demnach würde die obere Region des Erdmantels deutlich anders aussehen, als wir es uns bisher vorgestellt haben. Könnten jetzt die Geheimnisse der Plattentektonik endlich gelüftet werden?
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Streit um die Theorie der Plattenbewegungen

Seit Jahren streiten sich Wissenschaftler über die Bewegungen von tektonischen Platten. Die gängigste Theorie ist, dass die Platten auf der Asthenosphäre schwimmen. Die sogenannte Asthenosphäre ist die obere Region des Erdmantels. Angetrieben werden sie wohl von thermischen Konvektionsströmungen. Dabei bewegen sie sich wenige Zentimeter im Jahr. Man ist sich immerhin einig, dass weit unter uns eine Schicht aus geschmolzenem Gestein sein muss. Jetzt lassen Wissenschaftler aus Amerika mit einer neuen Studie über das Erdinnere aufhorchen. Laut dem amerikanischen Magazin Vice haben Geowissenschaftler unter der Leitung von Junlin Hua bei der University of Texas völlig neue Erkenntnisse gemacht.
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Deutlich mehr Flüssiggestein in Asthenosphäre

Rund um die Erde sollen über 44 Prozent der Asthenosphäre aus geschmolzenem Gestein bestehen. Die flüssige Schicht wäre damit deutlich größer als bisher angenommen. Junlin Hua war erstaunt, wie weit verbreitet diese Schicht sein könnte. Herausgefunden hat das sein Team mit Hilfe von seismischen Wellen, die Erdbeben an Hunderten von verschiedenen Orten auf der ganzen Welt erzeugen. Damit konstruierten sie eine globale Karte der Asthenosphäre nach. Die seismischen Wellen der Erdbeben wurden wohl langsam, wenn sie auf eine bisher verborgene Schicht aus geschmolzenem Gestein trafen.
Asthenosphäre im Meeresbereich noch schwach untersucht

Dieser Befund wird dazu beitragen, Modelle der beweglichen Teile der Erde zu verfeinern. Solche Forschungen helfen auch, ein neues Licht auf die immer noch sehr schwach untersuchte Asthenosphäre zu werfen. Wenn man bedenkt, dass die Plattenbewegung dazu beigetragen hat, das heutige Leben auf der Erde zu ermöglichen, wird ihr vollständiges Verständnis auch bei der Suche nach außerirdischen Leben helfen können. Die Form unserer zukünftigen Kontinente, aber auch die Geologie unserer Erde, lässt sich dann besser abschätzen. Steigerungsbedarf sieht Hua vor allem bei Untersuchungen in ozeanischen Regionen. Er bemerkt noch große Datenlücken in den Weltmeeren. Eine passende Folgestudie wäre die Verwendung von Daten oder seismischen Instrumenten, die sich auf dem Meeresboden befinden könnten.
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(uhi)