41,2 Grad und fast 300 Liter Regen

Hitze, Schwüle, schwere Gewitter - das alles kann der Sommer in Deutschland

von Claudia Träger

Oben im Video: So viele Sommer- und Hitzetage und Tropennächte sind normalerweise möglich.

Wie heiß wird es im Sommer in Deutschland?

ARCHIV - 18.07.2022, Hessen, Frankfurt/Main: Ein Außenthermometer zeigt vor dem blauen Himmel und der Sonne eine Temperatur von nahezu 40 Grad Celsius an. (zu dpa: «Fast jeder Vierte stark durch Hitze bei der Arbeit belastet») Foto: Frank Rumpenhorst/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
40 Grad! Da hört der Sommer-Spaß für die allermeisten auf.

Wenn der Sommer noch gar nicht begonnen hat, wollen viele schon wissen: Wie heiß wird der Sommer in diesem Jahr? Die einen fragen, weil sie von heißem Badewetter gar nicht genug bekommen können, die anderen, weil ihnen 25 Grad schon warm genug sind.

Unser Sommer in Mitteleuropa weist – je nachdem aus welcher Richtung die Luft gerade kommt – eine breite Spanne an Temperaturen auf. Dabei muss nicht jeder Tag im Sommer ein Sommertag sein. Denn aus meteorologischer Sicht darf sich ein Tag erst ab einer Höchsttemperatur von 25 Grad so nennen. Mit dem Klimawandel werden die Sommer auf jeden Fall immer wärmer und Hitzewellen nehmen zu. Der Sommer 2019 setzte dem Höhenflug der Temperaturen die Krone auf. Die Temperaturen erreichten an drei Tagen hintereinander die 40 Grad. An den Messstationen in Tönisvorst und Duisburg-Baerl (Nordrhein-Westfalen) wurde am 25. Juli 2019 eine Temperatur von 41,2 Grad gemessen. Dieser Rekord hat noch Bestand.

Hitze, Schwüle, tropische Nächte - das macht den Sommer so anstrengend

Einher mit der Zunahme der Temperaturen geht der Anstieg der Zahl der Tage mit mindestens 30 Grad, sogenannte Hitzetage, und der tropischen Nächte, wenn die Tiefsttemperaturen nicht unter 20 Grad zurückgehen. Dann ist der Schlaf beeinträchtigt bis unmöglich und die wichtige Erholung in der Nacht eingeschränkt.

Noch unerträglicher werden die Temperaturen, wenn die Luft dazu noch feucht ist. Im Extremfall ist die Luft so mit Wasser gesättigt, dass durch Schwitzen keine Wärme mehr an die Umgebung abgegeben werden kann. Da warme Luft mehr Wasser aufnehmen kann als kalte, ist der Sommer in Deutschland eben oft auch schwül und Regengüsse sind zunehmend ergiebiger.

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Regen und Gewitter: Es wird extremer

Nach dem Jahrhunderthochwasser in der Eifel durch heftige Regenfälle und Dauerregen mit Überschwemmungen und Überflutungen haben die Aufräumarbeiten im Ahrtal begonnen. Einheiten von Polizei, THW, Bundeswehr und Feuerwehr mitsamt vielen freiwilligen Helfern räumen Straßen, entfernen Schutt und Schlamm und versorgen die Menschen. Im Bild Häuser und Treibgut in der Ortschaft Rech, in der die Flut viele Häuser zerstörte, 22.07.2021 *** After the flood of the century in the Eifel due to heavy rainfall and continuous rain with flooding, the clean-up work in the Ahr valley has begun Units of the police, THW, German Federal Armed Forces and fire brigade together with many volunteers clear roads, remove debris and mud and provide for the p Foto:xC.xHardtx/xFuturexImage
Nach dem Jahrhunderthochwasser in der Eifel durch heftige Regenfälle und Dauerregen mit Überschwemmungen und Überflutung

Die durchschnittliche Regenmenge in Deutschland im Sommer liegt bei rund 240 bis 280 Litern pro Quadratmeter. Doch sommerliche Gewitterregen können solche Mengen sogar binnen kurzer Zeit bringen. Bei der Flutkatastrophe im Juli 2021 im Westen Deutschlands haben sich bis 250 Liter Regen pro Quadratmeter binnen zwei Tagen über die Region ergossen. Ein außergewöhnliches Gewitter hatte im Jahr 2014 auch die Stadt Münster getroffen. Die Analysen der Radarbilder ließen im Münsterland auf Regenmengen von an die 300 Liter pro Quadratmeter binnen weniger Stunden schließen.

Auch bei den Niederschlagsmengen gilt leider: Im Zuge des Klimawandels kommt der Regen oft bei schweren Unwettern mit Gewittern als Starkregen runter. Und dann nützt er der Natur nicht viel. Regelmäßiger Landregen wäre da besser.

Trockenheit und Dürre: Verschärfte Bedingungen in der Klimakrise

Wanderer gehen im Nationalpark Harz an abgestorbenen Fichten vorbei. Die Nadelbäume vielen dem Borkenkäfer zum Opfer. Bei warmer Witterung mit wenig Regen kann sich der Borkenkäfer stark ausbreiten. Die Larven nisten unter der Rinde wodurch kranke und geschwächte Bäume absterben. Im Kerngebiet des Nationalparks wird der Schädling nicht bekämpft sondern der Wald wird weitestgehend sich selbst überlassen. Dadurch soll wird natürliche Kreislauf der Natur nicht unterbrochen werden denn der Borkenkäfer stirbt im Totholz von selbst ab, der Wald allerdings wächst von neuem mit gesunden und jungen Bäumen nach.
Nationalpark Harz: Der Borkenkäfer hat leichtes Spiel, wenn die Fichten schon durch Wassermangel geschwächt sind.

War der Sommer 2021 mit im Mittel rund 310 Liter pro Quadratmeter im Vergleich zur Referenzperiode zu nass, stehen auf der anderen Seite der Klimawandel-Medaille die viel zu trockenen Sommer. Ganz besonders trocken fiel der Dürre-Sommer 2018 aus: 130 Liter pro Quadratmeter kamen da im Schnitt zusammen, die eben auch nicht gleichmäßig verteilt waren. Die Nebenwirkungen der langen Trockenheit waren dramatisch: Waldbrände und Waldsterben, Ernteausfälle, verdurstende Wildtiere, gefährdete Trinkwasserversorgung, die aber durch ein gutes Wassermanagement der Talsperren bisher noch nicht akut wurde, eingeschränkter Schiffsverkehr, weil die Pegelstände der Flüsse zu niedrig waren.

Wann fängt der Sommer überhaupt an?

Sommertage gibt es ja oft schon früher im April oder Mai, aber offiziell hat der Sommer zwei Startpunkte, den meteorologischen und den kalendarischen Sommerbeginn. Der meteorologische Sommeranfang ist aus praktischen Gründen festgelegt auf den 1. Juni. Der kalendarische Sommer richtet sich nach dem Sonnenstand und beginnt am 20. oder 21. Juni.

Sommer-Fakten im Überblick

Im langjährigen Durchschnitt schaut es bei uns in Deutschland so aus:

  • Die mittlere Temperatur im ersten Sommermonat Juni bewegt sich bei etwa 15 Grad
  • Die langjährige Mitteltemperatur im Juli und August liegt bei rund 17 Grad
  • Normalerweise bringt uns der Sommer insgesamt gerne mal 600 bis 650 Sonnenstunden
  • Beim Regen liegen die langjährigen Mittelwerte bei um die 250 Liter pro Quadratmeter
  • Die Spitzentemperaturen brachte uns der Sommer 2019 mit zum Teil über 41 Grad
  • Auf Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze mit rund 3000 Metern, fällt auch in den Sommermonaten Juni, Juli und August immer mal Schnee. Das ist ganz normal.
  • Dementsprechend wurde auch die bisher kälteste Temperatur im Sommer in Deutschland auf der Zugspitze gemessen. Nämlich im Juni 1962 mit -12,5 Grad.

Bauernregeln im Sommer: Schafskälte, Siebenschläfer und Hundstage

Dann gibt es im Sommer wichtige Lostage und Witterungsabschnitte, die uns immer wieder beschäftigen und auf die wir wegen ihrer Außergewöhnlichkeit immerbesonders im Blick haben.

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