Ja, was denn nun?
Wetterumstellung: Deutschland zwischen Sturm, milder Regenklatsche und Wintereinbruch
Es rappelt in der Wetterküche. Die Wetterlage in Europa stellt sich wohl um. Aus Sturm vom Atlantik wird eventuell ein Hin und her aus milden, fast schön frühlingshaften und umso kälteren, eventuell winterlichen Phasen. Der Schnee in Deutschland könnte damit bald sehr tief fallen.
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Umstellung der Wetterlage? Was ist da los?

Eine gefühlte Wahrheit aus dem meteorologischen Alltag: Kaum legt man sich trotz Unsicherheiten auf eine Aussage fest, drehen sich die Wettermodelle. Und tatsächlich geht es aktuell ziemlich wild hin und her. Es deutet sich eine Umstellung der Großwetterlage an.
Vieles sah nach einer extrem milden zweiten Novemberhälfte aus. Gleichzeitig gab es einzelne kalte Berechnungen. Letztere sind jetzt tageweise in der Überzahl. Vielmehr scheint sich ein langgezogenes Auf und Ab mit höheren Temperaturspitzen aber auch tieferen Temperaturtälern zu etablieren.
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Kurzfristig Winterchen, dann Frühlingchen

Am Wochenende geht’s mit den Temperaturen erst einmal bergab. Am Sonntag gibt es im ganzen Land sogar nur noch einstellige Temperaturen. Wenn dann etwas von oben fällt, ist das im Bergland oberhalb von rund 800, vielleicht sogar 700 oder 600 Metern Schnee. Es wird aber nur hier und da auch wirklich weiß.
Danach gibt’s eine radikale Kehrtwende von Südwesten. Die Temperaturen rutschen hoch auf rund 15 Grad, in Spitzen eventuell sogar 17 oder 18 Grad. Ähnlich sieht es am Mittwoch aus. Das erinnert eher an Frühling, auch wenn das Wetter oft richtiger Schmuddelkram sein wird.
Neue Winter-Zuckungen in Deutschland

Und dann wird es eben spannend. Zum Ende der nächsten Woche wird es wieder kühler. Wie kühl genau, ist noch nicht sicher. So manche Berechnungen der Wettermodelle lassen Deutschland am Wochenende bei nasskalten 2 bis 6 Grad bibbern, im Bergland nahe 0 Grad, am Rhein noch um 8 Grad.
Gleichzeitig werden Niederschläge berechnet, die dann erste Flocken bis ins Flachland bringen würden – beispielsweise im Nordosten Deutschlands. Ganz freche Modellläufe lassen sogar die ersten Zentimeter liegen. Das wäre der erste kleine Wintereinbruch in Deutschland.
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Wetterumstellung in den Wintermodus?

Wie wahrscheinlich ist das? Nicht ganz unwahrscheinlich, aber die milderen Varianten dominieren in den Wetterkarten. Dennoch ist das ein erster Fingerzeig in Richtung Winter. Gleichzeitig deuten sich die schon angesprochenen Veränderungen in der Großwetterlage an.
Die starke Westdrift – unsere stürmische Tiefdruckautobahn vom Nordatlantik – scheint ein Ende zu haben. Damit werden Nord- und Südströmungen wieder wahrscheinlicher. Die Frage ist also: Gibt’s wieder die milde Pampe von Süden oder die Bibberluft von Norden?
Die Antwort ist wohl: „Ja!“, also ein langsamer, aber dafür extremerer Wechsel zwischen sehr mild und immer kälter. Das könnte durchaus bis in den Dezember so gehen und uns in den kalten Phasen dann immer wahrscheinlicher Schnee, Eis und Glätte bringen. Oder wie wir Wetterleute sagen: Spannung pur!
Ist die Sturmgefahr in Deutschland damit gebannt?
Fällt die Westdrift weg, rauschen die kleinen und heftigen Sturm- bis Orkantiefs nicht mehr vom Atlantik zu uns. Es gibt größere und durchaus weiterhin sehr kräftige Tiefs. Windig bis stürmisch kann es also weiterhin sein, so wie auch in der kommenden Woche. Orkanwinde sind damit aber unwahrscheinlich.
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(phe)