Weltraumteleskop Euclid
Esas Weltraumdetektiv beeindruckt mit gestochen scharfen Bildern
Die Esa hat ihr neues Weltraumteleskop Euclid vorgestellt, das weit entfernte Galaxien sichtbar macht, die zuvor nicht zu sehen waren. Die ersten Bilder sind beeindruckend.
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Gestochen scharfe astronomische Bilder

Die ersten Aufnahmen der europäischen Sonde Euclid bieten einen beeindruckenden Einblick in den Weltraum. Die Europäische Raumfahrtagentur Esa verkündete zuletzt, dass noch nie zuvor ein Teleskop so gestochen scharfe astronomische Bilder über einen so großen Bereich des Himmels aufgenommen und so tief ins ferne Universum geblickt hat. Im Europäischen Raumflugkontrollzentrum in Darmstadt und auf dem Weltraumgipfel in Sevilla präsentierte die Esa die ersten Aufnahmen der Sonde. Diese wird Daten von Milliarden Galaxien sammeln, insbesondere für die Erforschung von Dunkler Materie und Dunkler Energie.
Detailreiche Bilder entfernter Galaxien

Auf den Bildern ist etwa der Perseushaufen im Sternbild Perseus zu sehen. Das Bild ist laut Esa eine „Revolution für die Astronomie“. Es zeigt 1.000 Galaxien des Haufens und mehr als 100.000 weiter entfernte Galaxien im Hintergrund. Viele dieser blassen Galaxien seien zuvor nicht zu sehen gewesen. Auch ein Bild des berühmten Pferdekopfnebels hat Euclid aufgenommen.
„Wir haben noch nie solche astronomischen Bilder gesehen, mit so vielen Details“, zitierte die Esa den Euclid-Wissenschaftler René Laureijs. „Sie sind noch schöner und schärfer als wir hätten hoffen können und zeigen uns viele zuvor nicht sichtbare Elemente in gut bekannten Bereichen des nahen Universums.“
Blick in die Vergangenheit des Universums

Die Sonde Euclid war Anfang Juli in den Weltraum gestartet. Herzstück ist ein hochauflösendes Teleskop, das mit zwei Kameras ausgestattet ist – eine für den sichtbaren Wellenlängenbereich und eine für den Nah-Infrarotbereich. Sie sollen die Bewegungen und Formen von Galaxien abbilden beziehungsweise dabei helfen, auf die Entfernung von Galaxien zu schließen.
Die Esa will so einen Blick in die Vergangenheit des Universums werfen und dessen Entwicklung innerhalb der letzten zehn Milliarden Jahre erforschen. Insgesamt sollen Daten zu Milliarden Galaxien gesammelt werden und eine 3D-Karte des Alls mit der Zeit als Komponente entstehen.
„Diese exquisiten Euclid-Bilder zeigen, dass die Mission bereit ist zu helfen, Antworten auf eines der größten Mysterien der modernen Physik zu geben“, sagte die Wissenschaftsdirektorin der Esa, Carole Mundell.
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Was sind Dunkle Materie und Dunkle Energie?

Dunkle Materie und Dunkle Energie bilden zusammen einen extrem großen Anteil am Universum. Alle anderen bekannten Bestandteile wie die Galaxien machen lediglich etwa fünf Prozent aus. Bisher wissen Forscherinnen und Forscher aber nur wenig über die beiden Größen. Euclid soll der Esa zufolge die Form, Position und Bewegung der Galaxien detailliert aufzeichnen. Dies könne Aufschluss darüber geben, wie die Materie im Weltall über riesige Entfernungen verteilt ist und wie sich die Ausdehnung des Universums im Laufe der kosmischen Geschichte entwickelt hat. Daraus wiederum hoffen die Astronomen auf Eigenschaften der Dunklen Energie und der Dunklen Materie schließen zu können.
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(kfb mit dpa)