Hype um Hubble-Nachfolger

Warum alle Astronomen dem Start des James-Webb-Weltraumteleskops entgegenfiebern

Hohe Erwartungen an das James-Webb-Teleskop

Der mehrfach verschobene Start des James-Webb-Weltraum-Teleskops soll nun am 1. Weihnachtstag erfolgen. Dem Start des Teleskops wird mit großer Ungeduld entgegen gefiebert, denn die Erwartungen sind hoch. Schließlich erhoffen sich Forscher nichts weniger als den Blick in die Vergangenheit des Universums.

Start der Ariane-Trägerrakete jahrelang verschoben

James-Webb-Teleskop schwebt im Weltall am Langrange-Punkt L2
Vollständig entfaltet mit dem Sonnenschild darunter, fängt der Spiegel des James-Webb-Weltraumteleskops Licht im Nanobereich der Infrarotstrahlen ein.

Wenn am 25. Dezember die Ariane-5-Trägerrakete endlich vom ESA-Weltraumzentrum in Kourou in Französisch-Guyana mit dem James-Webb-Weltraumteleskop (JWST) startet, geht das Zittern bei den Wissenschaftlern los. Jahrelang waren sie mit der Entwicklung beschäftigt und etliche Male musste alles getestet werden. Seit Jahren wurde der Start immer wieder verschoben.

Ursprünglich sollte das Teleskop bereits 2007 in den Weltraum transportiert werden. Gestiegene Kosten, Qualitätsmängel und ein neues Design machten es unmöglich die ersten Starttermine einzuhalten. Nun ist es also bald soweit, bis das 10 Milliarden teure Projekt endlich abhebt.

Neue Qualität der Bilder aus dem All

Einer der 18 Spiegel, die zum Teleskop zusammengesetzt werden
Einer der 18 Spiegel, die zusammengesetzt das James-Webb-Teleskop ergeben. Die Einzelteile haben eine Größe von 1,3 Metern.

Nichts weniger als den Blick in die Vergangenheit des Universums erhoffen sich die Entwickler von dem Nachfolger des Hubble-Teleskops. Das Licht der ersten Sterne könnte damit aufgefangen werden. Dieses war 13 Milliarden Jahre im Weltall unterwegs und trifft jetzt erst bei uns ein. Da sich Licht im Laufe der Zeit in den Nano-Bereich der Infrarotstrahlen wandelt (kosmologische Rotverschiebung), kommt nun das JWST ins Spiel. Genau für dieses Lichtspektrum ist das Teleskop ausgelegt. Das Hubble-Teleskop fängt Licht vom ultravioletten bis in den infraroten Bereich. Dort, wo Hubble seine Grenzen hat, beginnt das JWST zu übernehmen.

Ein weiteres Ziel ist es entfernte Exoplaneten besser analysieren zu können. Dementsprechend wurden die Instrumente am James-Webb-Teleskop gebaut, so dass es ein Bild einer Hummel auf dem Mond machen könnte. So soll die Suche nach außerirdischem Leben auf anderen Planeten auch intensiviert werden. Aber auch wie neue Sterne entstehen, interessiert die Wissenschaftler brennend.

Teleskop funktioniert erst ab -233 Grad

Ausgefaltetes Sonnenschild des James-Webb-Teleskops
Bei diesem Bild werden die Ausmaße des JWST-Sonnenschilds deutlich.

Ausgelegt ist das Teleskop für eine Dauer von nur rund 10 Jahre. Das beinhaltet bereits eine fünfjährige Verlängerung, denn danach geht dem Antrieb der Treibstoff aus. Da es erst bei einer Temperatur von -233 Grad funktioniert und möglichst keine Störungen durch Infrarotstrahlen der Sonne oder Erde erfahren soll, muss es auf eine Entfernung von 1,5 Millionen Kilometern (Lagrange-Punkt L2) abgesetzt werden. Dort folgt das Teleskop dem Orbit der Erde nach. Um die Position zu halten, wird der Treibstoff benötigt.

Damit das Teleskop durch die Sonne nicht erhitzt wird, haben NASA-Wissenschaftler einen fünfschichtigen Sonnenschirm entwickelt. Dieses Sonnenschild wehrt zum einen die Wärme- und Infrarotstrahlen der Sonne ab und gleichzeitig einen Temperaturunterschied zwischen der „unten“ befindlichen Versorgungseinheit und dem aus 18 Segmenten bestehenden Spiegel. Damit das im Durchmesser 6,5 Meter große Teleskop und sein Tennisplatz großes Sonnenschild in die Trägerrakete passen, müssen sie zusammengefaltet verstaut und erst im All im Laufe von 14 Tagen wieder entfaltet werden. Damit alles klappt, brauchte es viele Tests, denn bei der Entfernung im All, kann nichts repariert werden. Das Zittern beim Start ist also angebracht.

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(kfb)