Warum hallt der Winter so lang nach?

Sonne und Wärme in Deutschland - wieder nur ein kurzes Vergnügen

von Björn Alexander & Henning Liss

Während im Südwesten Europas Wärme und Hitze eingekehrt sind, halten hierzulande die Zuckungen des Spätwinters dagegen. Die Weichenstellung für den Sommer 2023 läuft noch zäh – und selbst der aktuelle Turbofrühling ist bald wieder durch.
Oben im Video: Wärme am Wochenende, bevor Polarluft den Frühling erneut crasht

Kaltluftropfen und Skandinavien-Tief - so wird der Frühling vermasselt

Prognose und Vorhersage Tiefstwerte 26. April 2023
Von wegen Lenz -nächste Woche klopft mal wieder der Frost an

Nachdem der April 2023 sowieso schon viel zu kalt verlief, greifen direkt zwei spätwinterliche Wetterlagen bei uns ins Geschehen ein. Zuletzt ein sogenannter Kaltluftropfen. Und nach dem Blitzfrühling zum Start ins Wochenende platziert sich anschließend ein Tief über Skandinavien. Damit erwartet uns die nächste Polarluftschelle – vielfach mit nasskaltem Wetter in der ersten Hälfte der nächsten Woche sowie gebietsweise frostig kalten Nächten. Zu allem Überfluss fällt auf den Bergen Schnee. Spätwinter statt Frühling – ein extrem mieses Timing. Denn eigentlich wollen wir jetzt doch endlich mal raus und gemütlich in der Sonne sitzen.

Warum ist der Winter so zäh?

In den ersten Monaten des Jahres zeigten sich wiederholt Erwärmungsprozesse in der höheren Atmosphäre. Und diese Stratosphärenerwärmung hallt bislang noch nach. Das gilt sowohl in Nordamerika als auch bei uns in Nord- und Mitteleuropa. Einerseits mit Auswirkungen auf die Verteilung und die Haltbarkeit von Hochdruckwetterlagen. Andererseits mit Kaltluftvorstößen, die den Gehversuchen des Frühlings und ansteigenden Temperaturen gen Sommermarke immer wieder dazwischen grätschen.

Wetterlagen-Roulette - so könnte die Wärme zu uns kommen

Um in die Weichenstellung für den nachfolgenden Sommer zu kommen, muss natürlich erst einmal richtiger Frühling her. Sprich: Die Warmluft, die in Spanien und Portugal schon dauerhaft liegt, müsste auch mal gen Deutschland driften. Beispielsweise würde das auf der Vorderseite eines Tiefs über Westeuropa prima klappen. Vielleicht noch in Kombination mit einem Hoch leicht östlich von uns und fertig wäre ein charmanter Frühling mit lockeren Ambitionen in Richtung Sommer. Parallel erwärmen sich Land- und Wassermassen, so dass es der Warmluft immer leichter fällt, nordwärts zu wandern – das wäre dann auch eine ordentliche Vorlage für einen guten Frühsommer.

Doch was sagen die Vorhersagen zur Sommer-Weichenstellung?

Prognose und Vorhersage für den Mai 2023
Eher Hausmannskost als Gourmet - das Wetter im Mai will es ebenfalls handfest mit Regen und kühler Luft

Für die letzten Tage im April machen die Wettercomputer Hoffnung. Ab Mittwoch und Donnerstag kommender Woche sollte es schöner und schrittweise wärmer werden. Offen sind die Details, was wiederum auch für den Monatswechsel gilt. Abseits der klassischen Prognosen gibt es aber darüber hinaus noch die experimentellen Langfristvorhersagen. Demnach deutet sich derzeit leider auch im Mai 2023 ein zäher Weg gen Sonne und Wärme an. Da heißt es wohl: Augen zu und durch und Daumen drücken, dass die sich die Prognosen für den Mai vielleicht doch noch drehen.

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(bal, cli)