Polarluft-Rutsche reloaded

Neue Woche, neuer Absturz - April-Rallye geht weiter

von Claudia Träger & Björn Alexander

Nur kurz währt die Freude ums Frühlingslüftchen, das uns am Freitag und Samstag ums Näslein wehte. Denn danach eröffnen die Wettercomputer bereits die nächste Kälteschelle.

Die Ausgangslage: Ein Lichtblick inmitten der tiefen Täler

Temperaturen am Samstag, 22. April in Deutschland
Die warmen Temperaturen am Samstag halten nicht lang an.

Erst knattert ein Kaltlufttropfen durch und lässt die Schneefallgrenze mal auf 400 Meter oder darunter sinken. Anschließend geht es aufwärts - zumindest vorübergehend. 15 Grad braucht es für lupenreines Frühlingsfeeling. Und die bekommen wir auch. Am Freitag zunächst noch vereinzelt, Samstag dann aber immer öfter. Verbreitet geht es dann nämlich rauf auf 15 bis 22 Grad, stellenweise auch mehr, bevor es die Temperaturkurve erneut talwärts rutscht.

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April kommt zu alten Stärken zurück

Tulip Fields and Rainbow
Typisches Aprilwetter bietet oft auch Regenbogen.

Früher war er der Namenspate der wechselhaften Wetters, das fortan bekanntlich als Aprilwetter in den Volksmund einging. Kaltlufteinbrüche mit Gewittern, Graupel oder Schnee waren an der Tagesordnung, wenn sich im April langsam wärmere Luft Platz machte, gleichzeitig aber auch Kaltluftvorstöße ihren altgewohnten Anspruch aus den Wintermonaten geltend machen wollten. Zwischendrin als Motor für die dicken Quell- und Schauerwolken-Berge: Die Sonne, die jetzt immerhin schon so viel Kraft hat wie im August.

Der Hauptunterschied ist allerdings, dass die Land- und vor allem die Wassermassen im April noch kalt sind und mit entsprechenden Wetterlagen der Kälte aus Norden ihren Weg ebnen. Letzteres kam viele Jahre immer seltener vor. Inzwischen gibt es aber einen Mini-Trend zu kühleren April-Monaten. So wie jetzt eben auch.

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Kaltluft kommt mit Wucht aus Norden

Die Grafik zeigt die Temperaturverteilung in Deutschland am Dienstag, den 25.4.2023.
Meist nur zwischen 5 und 10 Grad liegen die Temperaturen am Dienstag in Deutschland. Zu kalt.

Nach der milderen Strömung am Freitag und Samstag folgt ab Sonntag eine erneute Umstellung der Wetterlage. Noch ist sie zwar mit einigen Unsicherheiten garniert. Allerdings hat ein Gros der Prognosen ziemlich frische Ansätze im Rennen. Diesmal am Rande eines Tiefs über Skandinavien, das folgerichtig das aktuelle Skandinavien-Hoch Petra ablöst.

Und auf der Rückseite des Tiefs strömt zum gefühlt x-ten mal von Nordwesten Kaltluft polaren Ursprungs zu uns – mit sinkender Schneefallgrenze! Das heißt für die Temperaturen: Nach 10 bis 17 Grad am Sonntag geht es über 5 bis 15 Grad am Montag und 4 bis 14 Grad am Dienstag bis herunter auf maximal noch 3 bis 12 Grad am Mittwoch. Das ist mal locker 5 bis fast 10 Grad kälter als normal! Die gute Nachricht gibt’s zum Schluss: Zum Monatswechsel geht es schrittweise aufwärts.

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(bal, ctr)