Zügellose Wasser- und Schneemassen

Heftige Wetterkapriolen im Süden - auch Alpenraum im Fokus

von Carlo Pfaff & Björn Alexander

Immer wieder verschlägt es momentan die Tiefdruckgebiete samt kalter Luft in Richtung Mittelmeer. Mit zum Teil intensivem Starkregen, der auf den Bergen in Schnee übergeht. Außerdem drohen einigen Urlaubsregionen Gewitter mit Hagel und Sturmböen.
Oben im Video: Polarwirbel hat noch Bibbergefahr im Programm

Die Ausgangslage: Wettersteuernde Strömung weit im Süden

Wetterlage am 28. Februar 2024 über Deutschland.
Rund ums Deutschland-Hoch Ivo scharren die Tiefs mit den Hufen

In diesen Tagen zieht es die wettersteuernde Strömung, den sogenannten Jetstream, wiederholt weit runter ans Mittelmeer mit Anschluss an den Norden Afrikas. Zur Wochenmitte mit Tief Emil (internationaler Name) im Zentrum des Geschehens. Doch auch die Ausläufer von Atlantiktief Zaira greifen weit südwärts Richtung Spanien aus. Die Unwetterlage kann sich damit nur regional entspannen, während sie sich mit den wandernden Tiefs andernorts immer wieder zuspitzt.

Tief Emil zieht vom zentralen Mittelmeer aus weiter

Während sich Emil am Mittwoch noch am zentralen Mittelmeer dreht und dort vor allem für Unwettergefahr durch Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen sowie eine erhöhte Tornadogefahr sorgt, verlagert sich die Schauer- und Gewittertätigkeit anschließend weiter gen Osten und Nordosten. Doch die Ruhe dahinter währt nur kurz. Denn mit Tief Zaira setzen sofort die nächsten Frontsysteme nach.

Krasse Regensummen, Überflutungen, Erdrutsche

Insbesondere in den Staulagen drohen hierbei immer wieder Stark- und Dauerniederschläge. Teilweise mit enormen Mengen, wie die Summen bis einschließlich kommenden Sonntag zeigt. Mitunter sind in den betroffenen Regionen um die 100, teilweise sogar über 200 Liter je Quadratmeter berechnet. Am schlimmsten schätzt das australische Wettermodell die Entwicklung in dem Gebiet zwischen Mailand und Turin mit fast 500 Litern je Quadratmeter ein. Das entspricht in etwa dem Jahresniederniederschlag von Magdeburg.

Hochlagen bekommen mitunter viel Schnee

ARCHIV - 03.01.2019, Österreich, Innsbruck: ILLUSTRATION - Ein Warnschild mit der Aufschrift "Stop- Lawinengefahr" ist im Raum Innsbruck zu sehen. (ILLUSTRATION zu dpa: "Drei Deutsche bei Lawinenabgang in Österreich getötet" vom 13.01.2019) Foto: Jakob Gruber/APA/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Die Lawinenlage bleibt zur Wochenmitte teils sehr angespannt

Was unten als Regen niedergeht, fällt auf den Bergen von Spanien über Frankreich bis in den Alpenraum wiederholt als Schnee. So meldeten manche Regionen in der ersten Wochenhälfte in den Hochlagen teils mehr als einen Meter Neuschnee. Mit einer erheblichen bis großen Lawinengefahr beispielsweise in Teilen der Alpen.

Das bedeutet, dass auch spontane Lawinenabgänge jederzeit nicht nur möglich, sondern auch wahrscheinlich sind. Geschuldet ist das unter anderem den Neu- und Triebschneeansammlungen, die abseits der gesicherten und freigegebenen Pisten ein enormes Gefahrenpotenzial haben. Eine Übersicht über die aktuelle Entwicklung und die Lage für den Alpenraum gibt es zum Beispiel beim Lawinenreport.

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(bal, apf)